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Frédéric Chopin
(1810-1849)

Mazurken (Auswahl)

Opus 41 Nr. 3 H-Dur Animato
Opus 24 Nr. 1 g-Moll Lento
Opus 68 Nr. 4 f-Moll Andantino
Opus 50 Nr. 3 cis-Moll Moderato
Opus 59 Nr. 2 As-Dur Allegretto

Der polnische Tanz ‚Mazurka‘ kommt aus der masurischen Ebene und hat sich vor allem aufgrund der Solidarität mit Polens Kampf um seine nationale Unabhängigkeit Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa verbreitet. Während seiner gesamten Schaffenszeit hat Chopin Mazurken geschrieben, 51 an der Zahl. Es sind „die größten Kostbarkeiten in den kleinsten Gestaltungen“ und werden zu den wertvollsten seiner Werke gezählt.

Die Mazurka op. 41/3 in H-Dur entspricht recht genau der Definition von ‚Mazurka‘ bei Wikipedia: „Generell steht die Mazurka im 3/4 Takt. Besonderes Erkennungsmerkmal in musikalischer Hinsicht ist einerseits die Unterteilung der ersten Zählzeit (hier : zwei Achtel) und andererseits (daraus resultierend) die Verschiebung der Betonung auf die zweite Zählzeit. Weitere Merkmale sind die typische Walzerbegleitung mit einer tiefen Viertelnote (Bass) und zwei darauf folgenden höheren Viertelnoten (Akkord).“ Ein solcher Walzer bildet mit herrisch-männlicher Geste in op. 41/3 den kurzen Mittelteil. Die Außenteile spielen mit Figurationen von auf- und absteigenden Achteln, im ersten Rahmenteil noch vierfach angestoßen von einem monotonen Motiv,



Mazurka g-Moll op. 41/3



das auch den Schluss dieser Mazurka bildet.

Ein kontrastierender Mittelteil findet sich auch in der Mazurka g-Moll op. 24/1, zwar nicht in der ‚Mitte‘, sondern gegen Ende, da der erste Eckteil mit seiner zarten, träumerisch-melancholischen Melodie und einem durch Triolen lebhafteren Ausklang wiederholt wird. Im Mittelteil gibt es einen Wechsel nach Dur, einen Wechsel also von Melancholie zu einem frischeren, aufgehellten Ton, zu dem auch die parallelen Terzen beitragen. Der zweite Eckteil ist verkürzt, da er vom ersten nur die elegische Melodie übernimmt. Einige Unregelmäßigkeiten im Rhythmus, auch, dass manches Mal der Bass-Ton auf der Eins weggelassen wird, geben der Zartheit dieser Mazurka etwas Schwebendes.

Die Mazurka op. 68/4 f-Moll ist Chopins letztes Werk, das Werk eines vom Tode Gezeichneten. Die klagende Resignation des Hauptthemas (A) - Halbtonwendungen, die „alle zwei Takte mit einer aufseufzenden Sext“ (Harenberg) enden –



Mazurka f-Moll op. 68/4



ist verstärkt noch durch intensive Chromatik bei der ins Verdunkelnde sich verändernden Wiederholung und bei einer Übergangsphrase zu einem aufgehellten Teil (B). Dieser Teil B aber verdämmert ins Pianissimo einer kontrapunktierenden Modulation, die zur Wiederholung der wehmütigen Klage (A) überleitet - eine abgeschlossene Dreiergliederung. Bei einer Aufnahme Rubinsteins findet sich nach dieser Wiederholung eine zweite aufgehellte Passage (C), so dass sich der Aufbau A B A C A ergibt. Die posthume Veröffentlichung mag zu verschiedenen Fassungen geführt haben.

Dass Chopin nicht beabsichtigt hat, dass seine Mazurken getanzt werden, zeigt die relativ lange Einleitung von op. 50/3 cis-Moll: Ein zartes Motiv



Mazurka cis-Moll op. 50/3



wird äußerst kunstvoll in der Technik der Imitation verarbeitet. Es folgen einige Forte-Takte mit aufstampfendem Rhythmus, eine Andeutung dessen, was in anderen Mazurken ausgeprägter erscheint - Franz Liszt charakterisiert ein solches Forte in den Mazurken als den „Sprung, mit dem die Tänzer hervorbrechen“, als das „Sporenklingeln und -rasseln, wenn die Fersen hoch über dem Boden zusammenschlagen“ und als das „laute Stampfen der Stiefel auf dem Tanzboden“. Diese Einleitung schließt mit einer Rückbesinnung auf ihren Beginn, zarter, melancholischer und kunstvoller noch.
Der Hauptteil, die eigentliche Mazurka, ist dreigeteilt (A B A): ein etwas naiv wirkender Rahmenteil



Mazurka op. 50-3



umschließt einen melodiösen Mittelteil. Dann wird der Einleitungsteil wieder aufgegriffen, und eine sehr ausgedehnte, in ihrer Versponnenheit wunderbare Coda beschließt die Mazurka, zu der einige Verse Mörikes passen könnten:
Wie reizend alles! lachend, und ein sanfter Geist
Des Ernstes doch ergossen um die ganze Form –
Ein Kunstgebild der echten Art.

Die letzte der hier vorgetragenen Mazurken (op. 59/2 As-Dur) ist von liebenswerter Schlichtheit. Auch sie ist dreigeteilt (A B A‘). Im Rahmenteil wird das Hauptthema beim ersten Mal mit vollen Akkorden wiederholt, beim zweiten Mal (A‘) erklingt es zunächst im Bass. Im Mittelteil finden sich vier Aufwärtsbewegungen und eine Überleitung zu A‘. Die Coda wird eingeleitet mit einer Kette von vierstimmigen, in der Oberstimme chromatisch sinkenden Akkorden. Harmonisch ungewöhnlich, ist sie im Spiel mit dem Anfang des Hauptthemas von besonderer Schönheit.

Mai 2020



Grand Duo Concertant für Cello und Klavier

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