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Frédéric Chopin (1810 - 1849)
Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 (1842)
Andante con moto
Heinrich Heine sagt über Chopins Musik: “Bei Chopin vergesse ich ganz die Meisterschaft des Klavierspiels und versinke in die süßen Abgründe seiner Musik, in die schmerzliche Lieblichkeit seiner ebenso tiefen wie zarten Schöpfungen.”
Diese Worte passen auch zu Chopins Vierter Ballade, so etwa zur Charakterisierung des Beginns, wenn nach einem träumerischen Vorspiel die “elegische Weise angestimmt wird, die das tragende Formelement des Ganzen ist” (Reclam):
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Der Bereich dieses Hauptthemas füllt mit Wiederholungen, Umwandlungen, mit einem längeren Zwischenspiel und mit Fortissimo-Dramatik das erste Drittel der Ballade. Nach einer Kadenz erscheint dann das schlichte, sanft wiegende Zweite Thema:
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Gleich nach diesem Zweiten Thema folgt ohne Übergang ein zweiter Teil, der in polyphoner Weise wie eine Art Fantasie das Erste Thema abwandelt und in einer besonders lieblichen Version dieses Themas endet. Nach einer zweiten Kadenz beginnt der dritte Teil, der den ersten - stark verändert - wieder aufgreift. Das Hauptthema beginnt in fugierter Form. Das Zweite Thema wird nun von rollenden Figuren der linken Hand begleitet und erfährt eine intensive Steigerung. Die Coda ist pianistisch ein Bravourstück, musikalisch voll erschütternder Spannung mit ihrem Wechsel von gebrochenen Akkorden und akkordisch gesetzten überraschenden Harmonien, mit chromatischen Tonleitern in Terzen der rechten Hand und donnernden Bass-Passagen, mit einem Aufblitzen des Hauptthemas und mit den gewaltigen Unisono-Figurationen der Schlusstakte.
Juni 2021
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Préludes op. 28 / Klaviersonate h-Moll op. 58
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