Joseph Haydn (1732-1809)
Trio für Klavier, Violine und Violoncello fis-Moll Hob.XV:26
Allegro Adagio cantabile Tempo di Minuetto
Das Fis-Moll-Trio ist zusammen mit den Trios Nr. 24 und 25 inspiriert durch die Freundschaft mit der Pianistin Rebecca Schröter, mit der Haydn während seiner zwei Londoner Aufenthalte viel zusammen war. Es zählt mit den beiden anderen „zu Haydns schönsten“ (Villa Musica) Trios. Zudem kommt ihm unter den Klaviertrios eine Art Ausnahmestellung wegen seiner Tonart zu, die Haydn nur in wenigen, aber bedeutenden Werken verwendet. Die drei Rebecca Schröter gewidmeten Trios erschienen im Oktober 1795 im Druck.
Das Hauptthema im Ersten Satz des Fis-Moll-Trios
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lässt schon die Melancholie anklingen, die das ganze Werk bestimmt – möglicherweise wegen des wohl endgültigen Abschieds von Rebecca Schröter. Auch das zweite Thema,
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obwohl in einem tänzerischen Stil gehalten, hellt die Stimmung nicht auf. Der zweite Teil des Satzes fasziniert vor allem durch einen erstaunlichen modulatorischen Reichtum, der sich in rhythmisierten Klangflächen darbietet. Seinen Abschluss bildet das Seitenthema. Der dritte Teil greift auf den ersten zurück, verändert ihn aber wesentlich.
Das wunderbar schwermütige Adagio hat Haydn auch in der wahrscheinlich kurz nach dem Trio zum Jahreswechsel 1794/95 entstandenen Sinfonie Nr. 102 verwendet. Drei Mal stimmt das Klavier ein inniges Thema an und zwischen dem Thema und seinen Wiederholungen gibt es ein besinnliches Spiel von Sechzehntel–Triolen, schönen Motiven und farbigen Harmonien.
Die Wehmut dieses Adagios klingt auch im Menuett-Finale nach. „Es ist eher wie eine wehmütige Erinnerung an einen Tanz als der Tanz selbst“ (R. Philip). Die fallende Sept im ersten Takt nach dem Auftakt des Themas
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prägt den gesamten Satz und trägt zu der verhaltenen Stimmung bei. Im zweiten Takt wird das Motiv punktiert wiederholt. Von dieser Punktierung ist das gesamte Menuett bestimmt, auch die freundliche, in Oktaven gespielte Melodie des Mittelteils B (Aufbau ABA). Den Abschluss - ausdrücklich als Coda bezeichnet - bildet ein reizvolles Spiel mit der charakteristischen fallenden Sept.
August 2020
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Klavierttrio D-Dur Hob. XV:16 / Klaviertrio G-Dur Hob. XV:25
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