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AnkündigungTrotz der ausgefallenen Besetzung - der Cello-Part entfällt - ist Dvoráks Terzett op. 74 von 1887 ein vollwertiges Stück Kammermusik. Seine Ausdrucksskala reicht von der ergreifenden Lied-Melodie des Ersten Satzes über den reizvollen Furiant (böhmischer Tanz) und den köstlichen Walzer des Scherzos bis hin zur dramatischen Expressivität im Finale. Die Besonderheit der Besetzung, das Fehlen des tiefen Instrument, wird vom Komponisten wirksam genutzt.
Antonín Dvořák
(1841-1904)

Terzett für zwei Violinen und Bratsche C-Dur op.74

Introduzione: Allegro ma non troppo
Larghetto
Scherzo: Vivace
Tema con variazioni

zu Dvořák op. 74In Dvořáks Haus in Prag lebte 1887 - die Zeit des Klavier-Quintetts und der D-Dur-Messe - als Untermieter ein Chemie-Student, der als Amateur die Geige spielte und auch Unterricht nahm bei einem Mitglied des Orchesters des National-Theaters. Als Dvořák die beiden zusammen hörte, kam ihm, der die Viola spielte, die Idee des Terzetts für zwei Violinen und Viola - so erklärt sich die ungewöhnliche Besetzung. Zwischen dem 7. und 14. Januar 1887 wurde das Terzett geschrieben und am 30. März öffentlich aufgeführt, nun ausschließlich von professionellen Musikern – der Chemiestudent wäre mit seinem Geigenpart auch ziemlich überfordert gewesen. Als Dvořák das Problem des Studenten mitbekommen hatte, schrieb er sofort ein zweites Terzett (op.75a, siehe op. 75), das dessen Können mehr entgegenkam.
Trotz der ausgefallenen Besetzung und der Entstehungsgeschichte, die auf ein Nebenwerk Dvořáks hinweisen könnte - tatsächlich wird das Terzett oft als ‚Hausmusik‘ abgetan -, ist es ein vollwertiges Stück Kammermusik.

Die Dreiteiligkeit ist das bestimmende Aufbauelement des Ersten Satzes. Der Aufbau im Großen: Eine ergreifende Lied-Melodie umfasst einen bewegteren Mittelteil, wobei die Wiederholung des Melodie-Teils stark verkürzt ist, also A B A’.

Einige Überleitungstakte leiten ‚attaca’ den Larghetto-Satz ein, so dass der Erste Satz als Einleitung zum Larghetto verstanden werden kann, darum das ‚Introduzione‘ als Satzbezeichnung.
Auch dieser Zweite Satz ist dreiteilig, auch bei ihm umschließt ein kantabler A-Teil einen bewegten, durch punktierte Sechzehntel charakterisierten Mittelteil (A B A’). In dem wunderschönen kantablen Teil mit den besonders dicht gesetzten Stimmen (A) wird die Eigentümlichkeit der Besetzung, das Fehlen des tiefen Instruments, wirkungsvoll genutzt. Seine Wiederholung (A’) ist – wie im Ersten Satz - stark verändert.

Sehr reizvoll und typischer ‚Dvořák‘ ist das Scherzo im Stil eines Furiant (rascher böhmischer Tanz im 3/4-Takt). Das Trio (der Mittelteil des Scherzos) ist ein köstlicher Walzer.

Den Schluss bildet ein Variationensatz. Sein Thema, mit gravitätischem Ernst und rhythmisch in der Manier einer barocken Ouverture (Reclam) vorgetragen, ist kurz, und entsprechend kurz sind seine 11 Variationen. Sie sind so geschickt zusammengestellt, dass sie insgesamt wie ein Ganzes wirken. Die erste Variation verändert das Thema wenig, auffällig sind in ihr die Triller-Verzierungen. Die zweite ist ‚Molto Allegro‘ zu spielen und durch Punktierungen rhythmisch sehr ausgeprägt. In der dritten Variation antworten zweite Violine und Viola dem Drei-Ton-Motiv (Viertel, 2 Achtel) der ersten Geige. In der vierten geht über Achtel-Triolen in der ersten Violine eine neue, freundliche Melodie auf. Die fünfte wirkt wie zerklüftet, die sechste melancholisch-verspielt. Die siebte Variation ist durch ein Seufzermotiv bestimmt, das in der achten übernommen wird, aber seine Schwere verliert. Ungewöhnlich ist die neunte Variation: ein dramatisches Rezitativ der ersten Violine über dem Tremolo der beiden anderen Instrumente. Die zehnte Variation kommt zum Thema zurück, dessen Melodie-Linie aber ist ein wenig vereinfacht. In der elften wird das Thema von schnellen Achteln umspielt. Als Coda folgt ein schmissiger Kehraus.
Dezember 2019



Terzette

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