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Ludwig van Beethoven
(1770-1827)

Trio für Klavier, Violine und Violoncello G-Dur op.1/2

Adagio, Allegro vivace
Largo con espressione
Scherzo: Allegro
Presto

Es ist erstaunlich, auf welch kompositorischer Höhe der 23-jährige Beethoven gleich mit seinem Opus 1 steht. Diese drei Klaviertrios op.1 zeigen zwar noch deutlich die konventionelle Haltung, die Musik als Form der Geselligkeit, nicht als persönliches Bekenntnis verstand; aber in diesem Rahmen schafft der junge Beethoven Besonderes, und manches Mal sprengt er auch diesen Rahmen.

Die Premiere fand Ende 1793 oder Anfang 1794 in Anwesenheit Haydns im Palais des Fürsten Lichnowsky statt. Ferdinand Ries, Schüler und Vertrauter Beethovens, berichtet: „Die drei Trios von Beethoven sollten zum ersten Male der Kunstwelt in einer Soiree beim Fürsten Lichnowsky vorgetragen werden. Die meisten Künstler und Liebhaber waren eingeladen, besonders Haydn, auf dessen Urteil alles gespannt war. Die Trios wurden gespielt und machten gleich außerordentliches Aufsehen. Auch Haydn sagte viel Schönes darüber.“

Ein Motiv zu Beginn der Adagio-Einleitung zum Ersten Satz



Klaviertrio op. 1/2 Satz 1



nimmt den Anfang des Hauptthemas schon vorweg.
Dieses Motiv wird so weitergeführt, dass ein Thema entsteht, mit dem ein Satz von übermütiger Laune geschaffen werden kann. Das Zweite Thema dieses Satzes bringt keineswegs den erwarteten lyrischen Einschlag, sondern verstärkt die Munterkeit noch:



Klaviertrio G-Dur op. 1/2 Motiv aus Einleitung



Im zweiten Teil dieses klassischen Sonatensatzes wird ein köstliches Spiel mit dem Adagio-Motiv des Beginns getrieben: es wir fugatoartig vorgestellt, mit den Streichern kontrapunktisch verbunden, seine Melodielinie wird abgewandelt und seine Begleitung harmonisch aufs Schönste verändert. Der dritte Teil greift, wie es üblich ist, den ersten – sehr verändert - wieder auf. Ein solcher Satz war sicherlich ein großes Vergnügen für die Gesellschaft beim Fürsten Lichnowsky, die musikalisch so gebildet war – immerhin sammelte der Fürst Manuskripte mit Bachkompositionen -, dass sie die geistreich-witzige Coda durchaus genießen konnte.

Und sie hat möglicherweise auch die Innigkeit des wunderschönen Largo-Satzes nachempfinden können, obwohl dessen Herzenswärme das Konventionelle verlässt. Zwei Themen werden ausgeführt und, mit Ornamentik versehen, wiederholt. Besonders eindringlich wirkt das erste der beiden Themen in der Coda, wenn es, vom Cello aufgegriffen, harmonisch wunderbar umgewandelt wird und schließlich in Terzparallelen zusammen mit der Violine den Abschluss bildet.

Das Scherzo führt zurück zum Galant-Gesellschaftlichen; das kleine Trio inmitten des Scherzos deutet schon die Tonwiederholungen an, die für das Finale so charakteristisch sind.

Das Presto „lebt ganz von Spielwitz und Musikantentum. Beethoven setzt hier in aller Direktheit die Banalität eines simplen melodischen Einfalles ein, als Anstoß zu turbulentem und mitreißendem Mit- und Gegeneinander. Dabei durchzieht das Prinzip der ständigen Tonwiederholung den ganzen Satz und passt sich jeweils den unterschiedlichen Fähigkeiten der Instrumente an.“ (Reclam) C.-C. Schuster erkennt in diesem Satz einen vorweggenommenen Rossini (geb. 1792) oder manche Geschwindmärsche der Strauß-Dynastie. Und er schreibt: „Wieviele solcher Sätze hätte Beethoven eigentlich schreiben müssen, um das monochrome Devotionalienbild des finster dahinschreitenden Titanen als verflachende Fiktion bloßzustellen?“

April 2021



op. 1/1 Es-Dur / op. 1/3 c-Moll

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