Mann Thomas
Molière
Klausuren, Klassenarbeiten
Zusammenfasssung und Anm. Buch I und II
Textauswahl für den Unterricht erläutert
Vortrag über Thomas Morus und seine 'Utopia'
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'Frühlingserwachen'
Die Ermittlung
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Diss. Anmerkungen
Diss. Kapitel 1 - 4
in Diss. zitierte Literatur
Vortrag

Anmerkungen zum Vortrag
gedacht als Ergänzungen für eine anschließende Diskussion

1) Supremat (Suprematie): Oberhoheit; Obergewalt,

2) Der Papst befürchtete, dass Kaiser Karl ihn absetzen würde.

3) Kautsky S. 211

4) Im Kapitel über die Bündnisse deutet Morus eine solche Aufgabe des Papstes an, wenn auch mit bitterer Ironie: „In Europa freilich, zumal in den Ländern, wo Christi Glaube und Religion herrschen, ist die Majestät der Bündnisse überall heilig und unverletzlich, teils dank der gerechten und redlichen Denkweise der Fürsten, teils aus Ehrerbietung und Scheu vor dem päpstlichen Stuhle, dessen Regenten selber keine Verpflichtung auf sich nehmen, die sie nicht auf das Gewissenhafteste halten, aber auch allen anderen Fürsten gebieten, ihren Versprechungen auf alle Weise nachzukommen, widerstrebende aber durch oberhirtliche Strafe und Strenge dazu zwingen."

5) Erst nach der Entstehung von ‚Utopia‘, etwa in den 20er Jahren, hat Thomas Morus die Idee entwickelt, dass der Primat des Papstes von Gott gegeben sei.

6) Giovanni Battista Cibo als Innozens VIII., Rodrigo Borgia als Alexander VI., der Vater von Cesare und Lucretia Borgia - mit Alexander VI. begann eine der dunkelsten Zeiten des Papsttums. Giovanni de Medici als Leo X. (1513-1521) und Giulio de Medici als Clemens VII. (1523-1534). Die Kirche, für die er starb, kann nichts mit der Realität zu tun gehabt haben. Eher mit der Priesterschaft, die es in Utopia gibt.

7) ‚princeps’ heißt es im lateinischen Text.

8) Im Englischen gibt es über die Frauen Heinrichs den Abzählreim „Divorced, beheaded, died. Divorced, beheaded, survived“ („Geschieden, geköpft, gestorben. Geschieden, geköpft, überlebt“).

9) Es gab handelspolitische Streitigkeiten zwischen König Heinrich und Karl, dem Herzog von Burgund und Flandern und seit 1520 Kaiser Karl V..

10) de optimo rei publicae statu

11) ‚däus’ bedeutet feindlich oder erfahren, kundig, hythlos’ bedeutet ‚Unsinn’. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das lateinische ‚Morus’ ‚Narr‘ bedeutet; das bedeutendste Werk des Erasmus (1509) trägt den Titel ‚Encomium Moriae’, in dem die Torheit die Wahrheit sagt, und ist Thomas Morus gewidmet.

12) Gegner von Utopien ziehen daraus den Schluss: Morus habe sich auf diese Weise von seinem Werk distanziert, er habe nicht gewollt, dass es ernst genommen würde - eine groteske Argumentation, so als hätte Thomas Morus sich die Mühe gemacht, ein Buch zu schreiben, von dem er wollte, dass es keiner ernst nehme. Andere meinen, Morus habe sich vor Angriffen schützen wollen: Brecht zählt ausdrücklich die Methode des Morus, Hythlodäus die revolutionären Gedanken aussprechen zu lassen, zur List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten dort, wo sie lebensgefährlich ist; Thomas Morus hätte sich, wenn es notwendig wurde, distanzieren können.
Freilich scheint die Veröffentlichung dieses Werkes für Morus nicht lebensgefährlich gewesen zu sein – seine Hinrichtung hatte mit diesem Buch nichts zu tun.
Heinrich VIII. hat die Kritik des Ersten Buchs an den schlechten Fürsten geschluckt,
vielleicht weil sie ihn zunächst überzeugt hat - jedenfalls hat er sich nicht angesprochen gefühlt, vielleicht auch, weil das erstarkende Bürgertum hinter dieser Kritik stand, und auch deshalb, weil Morus sich nicht an die breiten Schichten wandte, die für solche Ideen noch nicht bereit waren und darum aus der ‚Utopia‘ nicht die Konsequenzen, nämlich eine soziale Revolution, ziehen konnten.
Aus der Sicht Heinrichs VIII. war es besser, einen solch kühnen und scharfsinnigen Kritiker für sich zu gewinnen.

13) vgl. de offene Schluss des Romans

14) Ein „Tanz um verschiedene Standpunkte“ Orhan Pamuk in ‚Schnee’ (erschienen 2002) aus Stadt-Anzeiger 12./13. März 2005; ein anderer Vergleich: Ein Roman ist eine Art Orchestrierung der Ansichten des Autors, die sich im Spiel verschiedener Instrumente entfalten. Freilich ist das Orchester, mit dessen Hilfe Thomas Morus sich mitteilt, nicht besonders groß wie etwa bei Thomas Mann, es ist eher ein Kammermusikensemble zweier individuell dialogisierender Instrumente.

15) Es sind „Ansätze zu erkennen, die auf eine Steigerung der Produktivität der Arbeit in Form wissenschaftlich abgeleiteter Technik hinauslaufen. So hob Morus hervor, die Utopier seien >aufgrund ihrer wissenschaftlichen Schulung ... erstaunlich begabt für technische Erfindungen, die zur Erleichterung und Bequemlichkeit des Lebens beitragen<“ Richard Saage ‚Politische Utopien der Neuzeit’ S. 42; Astronomie zur Wettervorhersage, Brutmaschine

16) sententia delicata

17) adulterina voluptas (adulterinus – ehebrecherisch, falsch)

18) Kant meint, eine Orientierung an einem Ideal sei nötig, um an ihm die „Verfassung der Menschen der möglichst größten Vollkommenheit immer näher zu bringen“. Winterhoff-Spurk meint von der Utopie: „Es muss etwas da sein, wofür die Menschen sich langfristig begeistern, wofür sie auf Events und raschen Glanz verzichten.“ (11.04.05; Peter Winterhoff-Spurk, Medienpsychologe)

19) Bester Film - Beste Regie - Bester Hauptdarsteller (Paul Scofield) - Bestes adaptiertes Drehbuch - Beste Kamera – Farbe - Beste Kostüme – Farbe
Paul Scofield: Thomas Morus - Wendy Hiller: Alice Morus - Leo McKern: Thomas Cromwell - Robert Shaw: Heinrich VIII. - Orson Welles: Kardinal Thomas Wolsey - Susannah York: Margaret Morus - Nigel Davenport: Herzog von Norfolk - John Hurt: Richard Rich - Corin Redgrave: William Roper - Vanessa Redgrave: Anne Boleyn

20) Gegenseitiges Einverständnis war bei den Scheidungswünschen Heinrichs VIII. nicht gegeben, auch nicht Ehebruch oder „unerträglicher Charakterfehler“, welche auch eine Scheidung rechtfertigen würden.

21) Frankreich 15 Mill.; Karl V. herrschte über 25 Mill.

22) Thomas Müntzer hatte auf der Folter noch sein politisches Programm verkündet: „Omnia sunt communia“. ‚Damals‘ 8/2011 S. 36

23) vgl. Frank Schirrmacher

24) Die Heftigkeit von Mores Polemik gegen die Reformation nimmt im Alter zu; er selbst verteidigt sich 1533 in seiner ‚Apologie’: „Was die Ketzer anbelangt, so missverstehe man mich nicht. Ich hasse ihre Irrtümer, nicht ihre Personen; ich wünschte, jene würden vernichtet, diese geschont.“

25) Die Toleranz bezieht sich bei Morus nicht nur auf die Religion, sondern auch auf andere gesellschaftliche Bereiche. So werden zwar bei den Mahlzeiten auf Utopia erbauliche Texte vorgelesen, aber nur kurz, damit keine Langeweile aufkommt. Bei Andreae wird dagegen dreimal am Tag drei Stunden lang gebetet.

26) Mitarbeiter von Friedrich Engels



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