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Alban Berg
(1885-1935)

Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5

Mäßig
Sehr langsam
Sehr rasch
Langsam

Über die vier Sätze von Alban Bergs op. 5 schreibt Theodor W. Adorno, sie seien den vier Sätzen einer Sonate vergleichbar; freilich sind sie extrem verkürzt, Miniaturen von 1 bis 3 Minuten Länge. Ihr Kompositionsprinzip ist die Verdichtung, die Konzentration, die ohne enorme Schlüssigkeit der formalen Gestaltung nicht denkbar ist. Bergs Lehrer und ‚väterlicher‘ Freund A. Schönberg (1874- 195l), dem diese 1913 entstandenen ‚Vier Stücke‘ gewidmet sind, sagt zu diesem Kompositionsverfahren: „Man bedenke, welche Enthaltsamkeit dazu gehört, sich so kurz zu fassen ... einen Roman durch eine einzige Geste, ein Glück durch ein einziges Aufatmen auszudrücken, solche Konzentration findet sich nur, wo Wehleidigkeit in entsprechendem Maße fehlt.„ Nicht Wehleidigkeit, aber intensiver Ausdruck, starke Expressivität zeichnen diese Musik aus. Dazu noch einmal Schönberg: „Schon aus Bergs frühesten Kompositionen ... konnte man zweierlei entnehmen: Erstens, dass Musik ihm eine Sprache war ... und zweitens: überströmende Wärme des Fühlens.„ Der warme, weiche Klang der Klarinette ist der passende Ausdruck für diese „Wärme des Fühlens„ und dem Zuhörer wird nicht so recht bewusst, es befremdet ihn zumindest nicht, dass diese Musik atonal ist - Romantik ohne tonale Bindung.

Mit dem weichen Klang der Klarinette, die ein kurzes sanftes Motiv fortentwickelt, beginnt und endet das Erste Stück, das sich zur Mitte hin bis zu einem expressiven Ausbruch steigert.

Das Zweite Stück wird umrahmt von Dreiklängen des Klaviers, aus denen sich als Motiv die große Terz ergibt, die variationenartig entwickelt wird. Dem Adagio-Satz einer Sonate vergleichbar gibt es keinen Ausbruch; es bleibt bei der gleichen melancholischen Stimmung, die charakteristisch ist für alle vier Miniaturen.

Dies gilt auch für das Dritte Stück, jedenfalls für ihren ruhigen Mittelteil, während der Anfang und das abrupte Ende in ihrer Lebhaftigkeit auf das Scherzohafte des entsprechenden Sonatensatzes verweisen.

Die Melancholie wird verstärkt zu Beginn des Vierten Stücks mit den abwärtssteigenden Tönen der Klarinette - also kein ‚Finale‘ im üblichen Sinne. Nach einer kleinen, sich steigernden Entwicklung wird dieser Beginn wiederholt, jetzt aber spielt die Klarinette eine Sekunde aufwärts. Dann, schon gegen Ende, ein jäher Ausbruch, expressiver noch als in der ‚Ersten Miniatur‘, der mit Fortissimo-Schlägen des Klaviers endet. Dem folgt ein kurzer, besänftigender Ausklang.



Sommertage (aus: Sieben frühe Lieder)

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