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L.v. Beethoven
(1770-1827)

Streichquartett Es-Dur op. 74 (,Harfen-Quartett’)

Poco Adagio - Allegro
Adagio ma non troppo
Presto
Allegretto con Variazioni

Die 24 Adagio-Takte, die Beethoven dem ‚Allegro‘ des Ersten Satzes voranstellt und an die kurz vor der Coda erinnert wird, sind eindringlicher Ausdruck eines erschütterten Gemüts. Von den letzten sieben Takten dieser Einleitung, die ungewöhnlich und darum besonders beeindruckend sind, schreibt ein zeitgenössischer Kritiker, sie „verlören sich in einen unnötigen Wirrwarr harter Dissonanzen“.

Freundlich erklingt das Hauptthema:



In seiner Fortsetzung finden sich zum ersten Mal die Pizzicati, die dem 1809 entstandenen Werk den Namen ,Harfenquartett’ gegeben haben.
Das Seitenthema wirkt - entgegen der üblichen Art eines Seitenthemas - durch einführende und begleitende Sechzehntel-Figuren unruhig, ja nervös:



Streichquartett op. 74 Satz 1 Thema 2



Der zweite, mittlere Teil des Satzes zeigt das Hauptthema des ersten Teils aus neuer Perspektive: Es wird, in verschiedenen Instrumenten erscheinend, miteinander verschlungen, harmonisch verändert, mit heftiger Begleitung versehen; ein neues, bedeutendes Motiv entsteht durch Veränderung seiner letzten, punktierten Noten. Den Ausklang dieses Teils bilden die Pizzicati, in Tempo und Dynamik sich steigernd.
Der dritte Teil greift den ersten wieder auf, verändert, bereichert ihn aber ungemein. Wunderbar ist die harmonische Intensität der langen Akkorde beim Übergang zur großartigen Coda: Hinreißend sind deren Arpeggien in der ersten Violine und Pizzicati der übrigen Streicher.

Großartig in seiner Innigkeit ist das Adagio. Der Form nach ist es ein Rondo. Das Hauptthema (A)



Streichquartett op. 74 Satz 2 Thema 1



wird zweimal – verändert - wiederholt, zuerst von Triolen, dann – nach einer Hinführung mit wieder einmal wunderbaren Harmoniewechseln – vom Stakkato der Zweiten Violine und von den Pizzicati der Bratsche begleitet.
Das erste Zwischenspiel ist ein Klagegesang (B):



Streichquartett op. 74 Satz 2 Thema 2



das zweite klingt wie ein Trost (C):



Streichquartett op. 74 Satz 2 Thema 3



Die Coda beginnt mit einigen Takten des Klagegesangs, erinnert an das Hauptthema und endet ‚morendo‘ - ersterbend. Der Aufbau: A B A’ C A‘ + Coda

Der fünfteilige Presto-Satz hat die Form eines Scherzos, aber wenig von dessen Charakter. Es wechseln das eigentliche Presto (A) und ein Prestissimo (Trio; B) einander ab: A B A B A. Der hitzig-unruhige A-Teil wird beherrscht von einem Motiv, das dem des Ersten Satzes der wenige Wochen zuvor uraufgeführten 5. Sinfonie verwandt ist:



Streichquartett op. 74 Satz 3



Der B-Teil beginnt mit Fortissimo des Cellos und endet mit einem harten Sforzato des verminderten Septimakkords, eine wilde, schneidende Musik. Dagegen ist die Coda durchgehend pianissimo zu spielen.

Ohne Pause geht sie über in das Thema des Vierten Satzes, das in sechs Variationen entfaltet wird. Das Thema ist gebildet durch die Aneinanderreihung eines Drei-Töne-Motivs. Die erste Variation, an der alle Stimmen gleichberechtigt beteiligt sind, wirkt recht ruppig; sie soll ‚sempre f e staccato‘ gespielt werden. Die zweite Variation wird von der Viola bestimmt; sie ist ‚sempre dolce e p‘ zu spielen. In der dritten Variation wird die Bewegung schneller; nicht mehr Achtel wie in der ersten und Achtel-Triolen wie in der zweiten, sondern Sechzehntel in der Zweiten Violine und im Cello bestimmen das Geschehen; es wirkt ähnlich barsch wie in der ersten Variation. In der vierten Variation wird aus der Reihung des Drei-Töne-Motivs eine schlichte, reizvolle Melodie. In der fünften greift die Erste Violine mit ihren Dreiklängen die Reihung des Themas wieder auf. Nach deren Forte und Sforzato bildet in der letzten Variation ein Pianissimo über einem Cello-Orgelpunkt den Kontrast. Die Coda endet wirkungsvoll mit einer Allegro-Stretta.
Juni 2017



Streichquartett op. 59/3 C-Dur / Streichquartett op. 95 f-Moll

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