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Sermones – Satirische Plaudereien

I,10



[Lucili, quam sis mendosus, teste Catone,
defensore tuo, pervincam, qui male factos
emendare parat versus, hoc lenius ille,
quo melior vir et est longe subtilior illo,
5 qui multum puer et loris et funibus udis
exoratus, ut esset, opem qui ferre poetis
antiquis posset contra fastidia nostra,
grammaticorum equitum doctissimus. ut redeam illuc:]
mendosus: fehlerhaft; pervincere: ganz siegen, beweisen, nachweisen; emendare: ausbessern, von Fehlern freimachen; hoc … quod: hic oft auf einen folg. Gedanken hinweisend, der durch einen Satz mit qui, od. im Acc. u. Infin., od. durch einen Satz m. quo(d) od. quia ausgedrückt wird; multum: vom Grade, sehr, weit, vielmals; lorum: Lederriemen, -peitsche, funis, is m.: Seil, Strick
(Passiv exorari = sich erbitten-, sich erweichen lassen); ops, opis f.: Kraft, Macht, opem ferre alccui: Beistand, Hilfeleistung bringen; fastidium: Überdruss, Widerwille, Verwöhntheit, Hochmut; illuc: dorthin;


Was du für Fehler hast, Lucilius, werde ich nachweisen, wobei Cato, dein Verteidiger, Zeuge ist, der sich daran macht, die schlecht geformten Verse verbessert herauszugeben. Dies (macht) jener schonender, weil er ein besserer Mann ist und weit geschmackvoller als jener, der sich vielmals als Knabe durch feuchte Lederriemen und Stricke erweichen ließ, dass er der Gebildetste unter den grammatischen Edlen wäre, der den alten Dichtern Hilfe leisten könnte gegen unseren Hochmut. Dass ich dorthin (zum Anfang) zurückkehre:

Diese ersten acht Verse wohl nicht von Horaz



Nempe inconposito dixi pede currere versus
Lucili. quis tam Lucili fautor inepte est,
ut non hoc fateatur? at idem, quod sale multo
urbem defricuit, charta laudatur eadem.
5 nec tamen hoc tribuens dederim quoque cetera; nam sic
et Laberi mimos ut pulchra poemata mirer.
ergo non satis est risu diducere rictum
auditoris; et est quaedam tamen hic quoque virtus.
est brevitate opus, ut currat sententia neu se
10 inpediat verbis lassas onerantibus auris,
et sermone opus est modo tristi, saepe iocoso,
defendente vicem modo rhetoris atque poetae,
interdum urbani, parcentis viribus atque
extenuantis eas consulto. ridiculum acri (Abl. comp.)
15 fortius et melius magnas plerumque secat res.
illi, scripta quibus comoedia prisca viris est,
hoc stabant, hoc sunt imitandi; quos neque pulcher
Hermogenes umquam legit neque simius iste
nil praeter Calvum et doctus cantare Catullum.
nempe Adv.: allerdings, freilich; fautor, oris m.: Gönner , Beförderer, ineptus: unpassend, töricht; de-frico, fricui, fricatum u. frictum, are, abreiben, abscheuern, einreiben; sal, salis, m. u. n.: Salz, auch: Verstand, die Klugheit, List, Feinheit, der Geschmack; dare: u.a. einräumen = zugeben, zugestehen, das Zugeständnis machen, willfahren, nachlassen; diducere: auseinanderziehen; rictus, us und um, i: der weit geöffnete Mund; im-pedio, ivi u. ii, itum, ire: verwickeln, verstricken; defendere: eine Stellung, Rolle behaupten, einnehmen; vicis: die Seite, der Platz, die Stelle, Rolle; modo – interdum: bald – bald; consulto, Adv. (eig. Abl. v. consultum), nach Beratung = mit Absicht, absichtlich; extenuare: verdünnen, verkleinern, vires: seinen Witz und seine Launen eischränken, ihnen nicht freien Lauf lassen; acer: u.a. hitzig, heftig, scharf, streng, gewaltig, eifrig, empfindlich, kränkend, hart; secare: schneiden, entscheiden, bewältigen; stare: u. a. festen Fuß fassen, standhalten, sich behaupten, bestehen, verbleiben, Bestand haben; simius, ii: Affe;


Freilich habe ich gesagt, dass die Verse des Lucilius mit einem ungefügen Fuß daherlaufen. Wer ist auf törichte Weise ein solcher Unterstützer des Lucilius, dass er dies nicht unterstützt? Und doch wird derselbe auf demselben Blatt gelobt, da er die Stadt mit scharfem Witz durchgehechelt hat. Dies zugestehend würde ich doch nicht das Übrige zugegeben haben; denn so könnte ich (auch) die Mimen des Laberius als Dichtung im hohen Stil bewundern. Es genügt also nicht, durch Lachen den aufgesperrten Mund des Zuhörers zu verziehen. Und gibt es doch auch hier eine gewisse Tüchtigkeit: Es ist Kürze nötig, damit der Gedanke dahineilt und nicht sich verwickle durch Worte, die ermüdete Ohren belasten. Und eine Sprache ist nötig, bald verdrießlich, oft scherzhaft, die bald die Rolle des Rhetors und Dichters, bald eines urbanen Menschen einnimmt, der seine Kräfte schont und sie absichtlich verkleinert. Das Scherzhafte bewältigt die wichtigen Fälle meist kühner und besser als die Strenge. Darin hatten jene (Männer) Bestand, von welchen (Männern) die Alte Kommödie geschrieben wurde; darin müssen sie nachgeahmt werden. Diese hat weder der schöne Hermogenes jemals gelesen noch jener Affe, abgerichtet, nichts als Calvus und Catullus herzuleiern.



20 'at magnum fecit, quod verbis graeca latinis
miscuit.' o seri studiorum, quine putetis
difficile et mirum, Rhodio quod Pitholeonti
contigit? 'at sermo lingua concinnus utraque
suavior, ut Chio nota si conmixta Falerni est.'
25 cum versus facias, te ipsum percontor, an et cum
dura tibi peragenda rei sit causa Petilli?
scilicet oblitos patriaeque patrisque Latini,
cum Pedius causas exsudet Poplicola atque
Corvinus, patriis intermiscere petita
30 verba foris malis, Canusini more bilinguis.
atque ego cum graecos facerem, natus mare citra,
versiculos, vetuit me tali voce Quirinus
post mediam noctem visus, cum somnia vera:
'in silvam non ligna feras insanius ac si
35 magnas Graecorum malis inplere catervas.'
serus: spät etwas tuend, m. Genet., o seri studiorum!, Spätgelehrte; -ne: etwa, doch nicht; contingere: u. a. sich zutragen, begegnen, v. glücklichen Ereignissen zuw. = glücken, gelingen; concinnus, a, um: gehörig-, wohl zusammengefügt, durch Ebenmaß und Harmonie gefallend, kunstgerecht zusammengefügt, zierlich, nett, elegant; Chium, i, n., Chierwein, Hor. carm. 1, 10, 24: nota siehe Od. II,3,8, percontari: sich bei jdm nach etwas erkundigen, fragen; bilinguis, e: zweisprachig; foris Adv.: außen, von außen her; Canusium, i, n., eine uralte Stadt Apuliens, griech. Gründung (dah. Canusinus bilinguis, Hor. sat. 1, 10, 30); vetare: m. Acc. pers.: cum Graecos versiculos facerem, vetuit me tali voce Quirinus, Hor.; videri: den Schein haben, scheinen, dünken, als etwas erscheinen; ac-si: ganz so wie (M 392)


„Aber er hat Großes vollbracht, weil er den lateinischen Wörtern griechische beigemischt hat.“ Oh ihr Späten der wissenschaftlichen Studien, die ihr etwa/wirklich für schwer und großartig halten möchtet, was dem Rodier Pitholeontus gelungen ist? „Aber die Rede, kunstgerecht zusammengefügt aus jeder der beiden Sprachen, ist angenehmer, so wie wenn die Sorte des Falerner mit dem Chio-Wein vermischt ist.“ Bloß wenn du Verse machst, frage ich dich selbst, oder auch wenn von dir der schwierige Prozess der Angelegenheit des Petillus durchgeführt werden muss? Freilich, wenn Pedius Poplicula und Corvinus Prozesse schwitzen, möchtest du (wohl) lieber wollen, dass sie, die das Vaterland und den latinischen Ahnherrn vergessen haben, den vaterländischen Worten von außen gesuchte untermischen, nach der Art des zweisprachigen Canusiners. Und als ich, der dich doch diesseits des Meeres geboren bin, griechische Verslein machte, verbot (es) mir Quirinus, nach Mitternacht erschienen, wenn die Träume wahr sind, mit folgender Rede: „Trage nicht töricht Holz in den Wald so als ob du lieber die großen Scharen der Griechen/der griechischen Dichter auffüllen wolltest.“



turgidus Alpinus iugulat dum Memnona dumque
diffingit Rheni luteum caput, haec ego ludo,
quae neque in aede sonent certantia iudice Tarpa
nec redeant iterum atque iterum spectanda theatris.
40 arguta meretrice potes Davoque Chremeta
eludente senem comis garrire libellos
unus vivorum, Fundani, Pollio regum
facta canit pede ter percusso; forte epos acer
ut nemo Varius ducit, molle atque facetum
45 Vergilio adnuerunt gaudentes rure Camenae:
hoc erat, experto frustra Varrone Atacino
atque quibusdam aliis (,) melius quod scribere possem,
inventore minor; neque ego illi detrahere ausim
haerentem capiti cum multa laude coronam.
50 at dixi fluere hunc lutulentum, saepe ferentem
plura quidem tollenda relinquendis. age quaeso,
tu nihil in magno doctus reprehendis Homero?
nil comis tragici mutat Lucilius Acci?
non ridet versus Enni gravitate minores,
55 cum de se loquitur non ut maiore (zu ‚se‘) reprensis?
quid vetat et nosmet Lucili scripta legentis
quaerere, num illius, num rerum dura negarit
versiculos natura magis factos et euntis
mollius ac siquis pedibus quid claudere senis,
60 hoc tantum contentus, amet scripsisse ducentos
ante cibum versus, totidem cenatus, Etrusci
quale fuit Cassi rapido ferventius amni
ingenium, capsis quem fama est esse librisque
ambustum propriis. fuerit Lucilius, inquam,
65 comis et urbanus, fuerit limatior idem
quam rudis et Graecis intacti carminis auctor
quamque poetarum seniorum turba; sed ille,
si foret hoc nostrum fato delapsus in aevum,
detereret sibi multa, recideret omne quod ultra
70 perfectum traheretur, et in versu faciendo
saepe caput scaberet vivos et roderet unguis.
turgidus: geschwollen, schwülstig; iugulare: abschlachten ermorden; Memnon, onis, Akk. ona, m.: König in Äthiopien, Sohn des Tithonus und der Aurora, zog den Trojanern zu Hilfe und wurde vor Troja von Achilles getötet; luteus: aus Kot oder Lehm, nichtswürdig; diffingere: umbilden, auch verhunzen; argutus: lebhaft, klangreich, scharfsinnig, geistreich; meretrix, tricis, f.: mit u. ohne mulier, die (öffentliche) Dirne, das Freudenmädchen; Chremes, metis, Akk. }etem, meta u. mem, m., ein alter Geizhals in mehreren Stücken des Terenz; comis, e: leutselig, freundlich; garrire: plaudern, plappern, zum besten geben, Hor.: libellos, gleichs. schwatzend, d.i. im leichten Dialog zu Papier bringen; epos (nur Nom. und Akk.): Gedicht in Hexametern; ducere: u. a. ziehend-, in die Breite verfertigen, -machen, ziehen, bilden, auch: aufführen; acer: von konkreten Dingen, bei denen mit Eifer, Feuer, Heftigkeit, Strenge usw. zu Werke gegangen wird, hitzig, heftig, scharf, streng, gewaltig, eifrig, empfindlich, kränkend, hart; an-nuo (ad-nuo), ui, ere: zunicken, zugestehen, zusagen, verwilligen, versprechen; experiri: erproben, versuchen; audeo, ausus sum: wagen, sich erdreisten; Altes Perf. ausi, Cato orat. 63 (bei Prisc. 9, 47): dah. in Prosa u. häufig bei Dichtern Coni. syncop. ausim, ausis usw.; lutulentus: schlammig, trübe; quidem: gewiß, sicher, unstreitig, ja doch, ja; versiculus, i, m.: die Zeile, das Zeilchen, in Gedichten, der Vers, das Verschen; factus: „mit künstlerischer Absicht geschaffen“ Kiessling-Heinze; seni, ae, a: je sechs; cenare: Partiz. Perf. cenatus medial, gespeist habend, mit dem Essen fertig, nach dem Mittagessen, nach der Tafel; fervens: kochend, hitzig, aufbrausend; capsa, ae, f.: (wie capsus von capio), das Behältnis; amb-uro, ussi, ustum, ere: ringsherum-, auf der ganzen Oberfläche od. wenigstens an vielen Stellen durch die sengende Glut verzehren lassen, ringsherum-, von außen-, halb (teilweise) verbrennen, versengen; limatus: wohlgefeilt, fein; de-labor, lapsus sum, labi, dilapsus od. dilatus od. delatus: herabgleiten, -fallen; detero, trivi, tritus: abreiben, wegwischen; recido: abschneiden, abbrechen, beschränken; scabo, scabi: schaben, kratzen; unguis, is m.: Nagel; differo: hinhalten, verweisen, verschieben;


Während der schwülstige Alpinus Memnon umbringt und das lehmige Haupt des Rheins verhunzt, schreibe ich scherzend das, was weder im Tempel erklingt im Wettstreit, wobei Tarpa Richter ist, noch im Theater immer wieder zurückkehrt (wiederholt wird) als solches, das man ansehen muss. Mit der durchtriebenen Dirne und mit Davus, der den Greis Chremes verspottet, kannst du, Fundanius , als einziger unter den Lebenden gefällige Stücke zum besten geben. Pollio besingt die Taten der Könige im dreimal betonten Versfuß (iambisches Versmaß). Das heroische Epos bildet wie keiner sonst der feurige Varius. Das Weiche und Anmutige sagten dem Vergil die Musen zu, die sich am Landleben freuen.
Das war, was ich schreiben könnte, besser als Varro Atacinus, der es vergeblich versuchte, und gewisse andere, geringer (aber) als der Erfinder. Und nicht möchte ich es gewagt haben, jenem den Kranz zu nehmen, der seinem Haupt mit viel Ruhm anhaftet. Aber ich habe ja gesagt, dass dieser trübe fließt, sicher oft mehr enthaltend, was beseitigt werden muss, als was stehen gelassen werden muss. Nun ich frage: Tadelst du als Gebildeter nichts beim großen Homer? Ändert der witzige Lucilius nichts an dem Tragiker Accus (Gen. part.)? Belacht er nicht die an Gewicht geringeren Verse des Ennius, wobei er über sich selbst nicht als größer als die Getadelten spricht. Und was verbietet uns, lesend die Schriften des Lucilius, zu fragen, ob dessen Natur oder die rohe Natur der Gegebenheiten mehr ausgefeilte und weicher sich bewegende Verslein verhindert haben könnten, als wenn einer, dadurch nur zufrieden, etwas mit je sechs Versfüßen zu schließen, es liebt, zweihundert Verse vor der Mahlzeit und ebenso viele, nachdem er gespeist hat, geschrieben zu haben, wie des Cassius Etruscus Talent, das heftiger ist als ein reißender Fluss und von dem erzählt wird, dass er durch seine eigenen Bücherbehälter und Bücher (nur) halb verbrannt worden sei (auf dem Scheiterhaufen seiner Bestattung; Die Gegebenheiten waren für Lucilius ungünstig; ihm ist also nichts vorzuwerfen anders als dem eitlen Vielschreiber Cassius Etruscus.) Lucilius, sagte ich, sei munter und geistreich gewesen, jener sei kunstvoller gewesen als der Verfasser des rohen und von den Griechen nicht inspirierten Lieds und als die Schar der älteren Poeten. Doch wenn jener durch dieses Schicksal in unsre Zeit gefallen wäre, er würde sich vieles wegwischen, er würde alles beschneiden, was jenseits des Vollkommenen (als überflüssig) nachgeschleppt wird, und beim Versemachen, würde er oft den Kopf kratzen und die Fingernägel bis ans Fleisch benagen.



saepe stilum vertas, iterum quae digna legi sint
scripturus, neque te ut miretur turba labores,
contentus paucis lectoribus. an tua demens
75 vilibus in ludis dictari carmina malis?
non ego; nam satis est equitem mihi plaudere, ut audax,
contemptis aliis, explosa Arbuscula dixit.
men moveat cimex Pantilius aut cruciet quod
vellicet absentem Demetrius aut quod ineptus
80 Fannius Hermogenis laedat conviva Tigelli?
Plotius et Varius, Maecenas Vergiliusque,
Valgius et probet haec Octavius optimus atque
Fuscus et haec utinam Viscorum laudet uterque
ambitione relegata. te dicere possum,
85 Pollio, te, Messalla, tuo cum fratre, simulque
vos, Bibule et Servi, simul his te, candide Furni,
conpluris alios, doctos ego quos et amicos
prudens praetereo, quibus haec, sint qualiacumque,
adridere velim, doliturus, si placeant spe
90 deterius nostra. Demetri, teque, Tigelli,
discipularum inter iubeo plorare cathedras.
i, puer, atque meo citus haec subscribe libello.
vilis, e: wohlfeil, billig; contemptus: verachtet, verächtlich; ex-plodo (ex-plaudo), plosi, plosum, ere: klatschend-, schlagend hinaus-, forttreiben,
Arbuscula: berühmte Schauspielerin; cimes, icis m.: Wanze; villicare: rupfen, zausen, eifersüchtig machen; ne: als enklitisches Fragewort, wird dem Worte angehängt, das in der Frage hervorgehoben werden muß, weshalb dieses auch meist zu Anfang des Satzes gestellt wird. Häufig verliert es durch Apokope seinen Vokal, wobei noch die Veränderung eintreten kann, daß ein davorstehendes s ausfällt und, wenn die Silbe lang war, diese dann verkürzt wird, zB. iussin, adeon, vin (visne), satin (satisne), viden (videsne), iuben (iubesne); relegare: fortschicken, zurückweisen; praetereo: vorbeigehen, überholen, auslassen; adrideo,, risi, risus: mitlachen, gefallen; deterior, ius: weniger gut, geringer;


Wende oft den Griffel (mit dem breiteren Ende das Unpassende wegwischen), immer im Begriff zu schreiben, was würdig ist gelesen zu werden. Mühe dich nicht, dass die Menge mit Bewunderung hinblickt, sei mit wenigen Lesern zufrieden. Oder möchtest du töricht lieber, dass deine Lieder in billigen Schulen diktiert werden? Ich nicht! ‚Denn es ist genug, dass ein Ritter mir Beifall spendet‘, wie die stolze Arbuscula - ausgeklatscht - sagte, nachdem die anderen (von ihr) verachtet wurden. Könnte mich etwa die Wanze Pantilius stören oder könnte es mich quälen, dass Demetrius in meiner Abwesenheit über mich herzieht oder dass der dumme Fannius, der Kumpan des Tigellius Hermogenes, mich kränkt? Möge dies (mein Werk) gutheißen Plotius und Varius, Maecenas und Vergil, Valgius und der auserlesene Octavius; und wenn doch jeder der beiden Viscen dies lobte, wobei die Eitelkeit zurückgewiesen ist. Dich kann ich nennen, Pollio, dich, Messalla mit deinem Bruder, und zugleich euch, Bibulus und Servus, zugleich mit ihnen dich, redlicher Furnius und mehrere andere, die ich als Gebildete und Befreundete klug übergehe. Dass denen dies, wie immer es sei, gefalle, wünsche ich mir, betrübt, wenn das Unsere weniger gut gefällt als meine Hoffnung/als ich erhofft habe). Demetrius und dir, Tigellius, befehle ich, zwischen den Sesseln der Schülerinnen zu plärren. Geh, Junge, und schreibe dies schnell (noch) unter mein Büchlein.



Buch I, 6. Satire / Buch II, 1. Satire

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