L. van Beethoven (1770-1827)
Sonate für Klavier und Violine A-Dur op. 12/2
Allegro vivace Andante, più tosto Allegretto Allegro piacévole
Die Violinsonate op. 12/2 gehört zur frühen Gruppe der zehn Violinsonaten Beethovens, die mit den drei Antonio Salieri gewidmeten und 1798 erschienenen Sonaten op. 12/1-3 beginnt. Den Einführungsteil des Ersten Satzes von op. 12/2 charakterisieren ein munteres, launiges Hauptthema und ein zweites Thema, das sogenannte Seitenthema, dem eine melancholische Nuance zugesprochen werden muss. Diese Nuance zeigt sich bei aller sonstigen Munterkeit auch in den durch ein chromatisches leises Unisono geprägten Abschlussphrasen dieses ersten Teils. Der Mittelteil (‚Durchführung‘) spielt kurz mit dem Hauptthema und das ernsthafte Vier-Ton-Motiv wird ausgeweitet. Der dritte Teil (die Reprise) nimmt den ersten in veränderter Form wieder auf. Die Coda verwandelt das Hauptthema auf besonders witzige Weise. Das Andante, più tosto Allegretto (viel eher Allegretto als Andante) zeigt bei den beiden Themen des Beginns melancholisch-empfindsame und persönliche Züge. Im Mittelteil wiederholt wie ein Echo das eine Instrument die Tonleiter-Phrase des anderen. Auch in diesem ‚Zweiten Satz‘ nimmt der dritte Teil Bezug auf den ersten. Während im ersten Teil die beiden Themen vom Klavier isoliert vorgestellt wurden, kommt es nun zu einem verhaltenen Mit- und Ineinander.
Der köstliche Dritte Satz ist charakterisiert durch seine Bezeichnung: Allegro piacévole (ansprechend, gefällig, nett). Synkopen geben dem Hauptthema rhythmische Frische:
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