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IV,10
Überheblichkeit der Jugend und Grausamkeit des Alterns
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O crudelis adhuc et Veneris muneribus potens, insperata tuae cum veniet pluma superbiae et, quae nunc umeris involitant, deciderint comae, nunc et qui color est puniceae flore prior rosae
mutatus Ligurine in faciem verterit hispidam, dices, heu, quotiens te speculo videris alterum: 'Quae mens est hodie, cur eadem non puero fuit, vel cur his animis incolumes non redeunt genae?' |
venire mit Dativ; pluma: Flaumfeder, Flaumbart; flos, floris m.: Blume, Blüte, Jugendfülle, Flaum; prior u. a. : vorzüglicher hispidus: struppig, rauh, borstig, |
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O, der du grausam bis jetzt und mächtig durch die Gaben der Venus bist, wenn deinem Stolz unerwartet ein Bartflaum wächst und die Haare, die jetzt über die Schultern flattern, abgefallen sind, wenn die Farbe (der Wangen), die jetzt schöner ist als die Blüte der punischen Rose,
sich geändert hat (Part. conj.), Ligurinus, und sich gewendet hat in ein struppiges Antlitz, (dann) wirst du sagen, so oft du dich im Spiegel als einen anderen gesehen hast: „Warum war dem Knaben nicht dieselbe Einsicht, die ich heute habe, oder warum kehren durch diese Gesinnung nicht die unversehrten Wangen zurück?“
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IV,09 Nur durch das Lied gibt es dauerhaftes Geden / IV,11 Tröstung für Phyllis und Geburtstagsfest für
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