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Die 'Kleineren Werke' der Spätzeit Schumanns
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Über die ‚Kleineren Werke‘ der Spätzeit Schumanns

Die Musikwissenschaft gliedert Schumanns Schaffen in drei Perioden: in eine frühe, die im Wesentlichen dem Klavier vorbehalten ist (1828-1839) - die berühmten ‘Kinderszenen’ gehören in diese Epoche -, eine mittlere, die Zeit der ‘Meisterschaft’ (1840-1844), und eine Periode der Spätzeit.

Zur Spätzeit gehören auch die ‚Kleineren Werke‘ ab dem Jahr 1849. Schumann selbst nennt das Jahr 1849 (in einem Brief an Hiller) „mein fruchtbarstes Jahr ... als ob die äußeren Stürme den Menschen mehr in sein Inneres trieben ... ein Gegengewicht gegen das von außen so furchtbar Hereinbrechende“ (Gemeint ist der plötzliche Tod seines Bruders Karl und der Maiaufstand in Dresden, der von preußischen Soldaten niedergeschlagen wurde; Schumann war aus Dresden geflohen, Richard Wagner kämpfte auf Seiten der Aufständischen).

Folgende Werke zählen zu diesen ‚Kleineren Werken‘ der Spätzeit:
‚Adagio und Allegro‘ für Pianoforte und Horn op. 70
‚Phantasiestücke‘ für Pianoforte und Klarinette op. 73‚Drei Romanzen‘ für Oboe mit Begleitung des Pianoforte op. 94,
‚Fünf Stücke im Volkston‘ für Violoncello und Pianoforte op. 102
‚Märchenbilder‘ für Pianoforte und Viola op. 113
‚Märchenerzählungen‘ für Klarinette, Viola und Pianoforte op. 132

Der Oboist Heinz Holliger schreibt über sie: „Es sind Manifestationen musikalischer Introversion, denen jede äußerliche Virtuosität fremd sein muss. Vielleicht ursprünglich für das häusliche Musizieren gedacht, sprengen die Stücke den gesetzten Rahmen allein schon durch die unerhört dichte Motivarbeit und die bis zum Äußersten gesteigerten Anforderungen an Atemführung und Ausdrucksintensität. Dieser damals fast utopisch scheinenden Ansprüche bewusst, hat Schumann von vornherein alternative Besetzungen vorgesehen. Er selbst hat alle Werke zuerst mit Violine gehört.“

Wie mit seinen frühen Klavierwerken ist Schumann auch mit diesen kleinen Werken der Spätzeit der große Unzeitgemäße: mit diesen Kompositionen, die Verinnerlichung gegen pompöses Virtuosentum stellen, steht er im Gegensatz zu der um die Jahrhundertmitte beginnenden Modeströmung, die das Großartige, Voluminöse liebte (Große Oper, Große Sinfonik, riesige Orchester und Chöre).
Dieter Kühn setzt diese Entwicklung in Parallele zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ersten Gründerjahre und deren pompös-monumentalen Auswirkungen im Bereich von Zivilisation und Kultur.

Februar 2021



Die 'Kleineren Werke' der Spätzeit Schumanns / op. 70 Adagio und Allegro für Horn und Klavier

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