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Serge W. Rachmaninow
(1873-1943)

Sonate für Cello und Klavier g-moll op. 19

Lento - Allegro moderato
Allegro scherzando
Andante
Allegro mosso

Seit Rachmaninows 1. Sinfonie (1897) bei Publikum und Kritik durchgefallen war, litt der Komponist unter schweren Depressionen. Freunde rieten ihm, sich dem Psychiater Nikolai Dahl anzuvertrauen. Dieser behandelte Rachmaninow mit den neuen Mitteln der Hypnose. Rachmaninow berichtete darüber: "Ich hörte die gleichen hypnotischen Formeln Tag für Tag wiederholt, während ich schlafend in Dahls Behandlungszimmer lag. 'Du wirst dein Konzert schreiben… du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten… Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein…' Es waren immer dieselben Worte, ohne Unterbrechung. Auch wenn es unglaublich erscheint, diese Therapie half mir wirklich. Im Sommer begann ich zu komponieren. Das Material wuchs, und neue musikalische Ideen begannen sich in mir zu regen." Ergebnis war das großartige 2. Klavierkonzert, das er Nikolai Dahl widmete und das im Oktober 1901 uraufgeführt wurde. Und da Dahl auch Cello spielte, kam Rachmaninow auf die Idee, sogleich im Anschluss an das Konzert eine Cellosonate zu schreiben, die nicht minder großartig ist als dieses, vielleicht nicht so unmittelbar zugänglich wie das Konzert, aber beeindruckend: es trägt die Handschrift des Klaviervirtuosen – was Rachmaninow auch war -, ohne dass die Virtuosität zum Selbstzweck wird. Die Sonate wurde einen Monat nach dem Klavierkonzert erstmals aufgeführt, und sie blieb Rachmaninows letztes Kammermusikwerk.

Nach einer Lento-Einleitung, die die melancholische Stimmung des ganzen Werks vorgibt, werden recht kurz die beiden Themen des Ersten Satzes vorgestellt: Nach einem ausdrucksstarken, vorwärtsdrängenden Hauptthema leitet ein Zwischenstück zu einem besonders anrührenden Seitenthema über. Diese Vorstellung der Themen (‚Exposition‘) wird nach dem Willen des Komponisten wiederholt. Im mittleren Teil dieses Satzes (‚Durchführung‘) wird aus Motivsplittern des Eingangsteils ein eigenständiges dreiminütiges Stück entwickelt, das in einer gewaltigen Steigerung endet. Die Wiederaufnahme der beiden Themen des ersten Teils (‚Reprise‘) geschieht nicht ohne große Veränderungen: So steht das Hauptthema noch ganz im Bann jener Steigerung.

Der Zweite Satz ist dem Aufbau nach ein Scherzo (ABA); auch die Eckteile sind - wie üblich - in derselben Weise dreigeteilt. Dem Ausdruck nach aber sind sie nicht scherzohaft, sondern bedrohlich - ähnlich der verwandt klingenden Erlkönig-Ballade Schuberts. Die gesangliche Melodielinie des Mittelteils (B) ist von großer Ruhe, aber es ist eine Ruhe der Melancholie, ja der Trauer.

Mit einer innigen weitgespannten gesanglichen Melodielinie im Klavier beginnt das Andante; das Cello übernimmt die Melodie und es kommt zu einem Zwiegespräch zwischen Cello und Klavier. Ähnlich verfährt Rachmaninow mit einer zweiten Melodie und schließlich werden beide Melodien miteinander verschränkt. Zum Abschluss kehrt das Cello zur ersten zurück mit einer akkordischen Begleitung, durch die man sich in besonderer Weise an die Klanglichkeit des 2. Klavierkonzerts erinnert fühlt.

So vielschichtig die Struktur der Cello-Sonate ist und so individuell die harmonischen Bezüge: Der Aufbau ist ausgesprochen traditionell. So auch hier: Im ersten Teil des Vierten Satzes werden zwei Themen vorgestellt, im zweiten wird eine ungeheure Vielgestaltigkeit des vorgestellten Materials vorgeführt und schließlich im dritten noch einmal an die Themen in ihrer eindeutigen Form erinnert.
Das Hauptthema ist stürmisch-drängend,



Rachmaninow Cellosonate Satz 4 Hauptthema



das Seitenthema nimmt diesen Sturm und Drang zurück, der Mittelteil zeigt zunächst ein rasantes Spiel mit den Triolen-Figuren des Hauptthemas, unterbrochen von gewaltigen Akkordklängen. Dem folgt - etwas versteckt - eine schmeichlerische Melodie, die sich aus dem Seitenthema entwickelt hat. Eine große Steigerung führt zur Wiederholung des ersten Teils und nach kurzem Innehalten zur virtuosen Coda.

November 2014



Kammermusik / Trio élégiaque N.1 g-Moll

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