Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Sonate für Flöte und Cembalo g-Moll
Allegro Adagio Allegro
Lange galt die G-Moll-Sonate als ein Werk von Johann Sebastian Bach (BVW 1020); aber schon Brahms hat an dieser Zuordnung gezweifelt (s. Villa Musica), und mittlerweile gilt als sicher, dass der Sohn Carl Philipp Emanuel ihr Schöpfer ist. Jedenfalls ist sie ein äußerst liebenswertes und sehr beliebtes Werk, höchst kunstvoll und doch auch gefällig.
Nach der durch gebrochene Akkorde in Sechzehntel, durch Andeutung eines Tonleiterlaufs und durch vier repetierende Achtel-Tönen bestimmten einprägsamen Einleitung des Cembalos setzt die Flöte im Ersten Satz mit ihrem Thema ein:
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Die Cembalo-Einleitung, das Flöten-Thema und das aus beiden sich entwickelnde Material wechseln einander ab, werden auf köstliche Weise miteinander verschränkt oder laufen verspielt parallel, in ständigem Fluss sich fortentwickelnd.
Das Adagio lebt vom sanft wiegenden Rhythmus einer lieblichen Hirtenmusik (Pastorale), von stimmungsvollen Terzparallelen, vom harmonischen Mit- und imitierenden Nacheinander und von sanften harmonischen Veränderungen.
Einen Kontrast zu dieser sanften Ruhe bildet der vorwärtsdrängende Dritte Satz, vorangetrieben unter anderem durch Synkopen und Überbindungen:
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