J. S. Bach (1685-1750)
Sonate für Viola da gamba und Cembalo Nr. 2 D-Dur (BWV 1028) in der Version für Viola und Klavier
Adagio Allegro Andante Allegro
zu Bach Sonate D-Dur Drei Gambensonaten hat Bach geschrieben, in den Jahren 1717-1723, als Bach in der Funktion eines Kammermusikdirektors am Köthener Hof wirkte. Nicht Kirchenmusik, sondern Instrumentalmusik war dort gefragt. Sein Dienstherr, Fürst Leopold von Anhalt, spielte selbst die Gambe, was vielleicht die Entstehung der drei Gambensonaten erklärt und auch die Wahl der Gamben im 6. der Brandenburgischen Konzerte, die ebenfalls zu dieser Zeit entstanden und deren nahe Verwandtschaft mit den Gambensonaten vor allem beim 3. und 5. der Konzerte offenkundig ist.
Das Adagio der Sonate in D ist ein ausdrucksvoller Zwiegesang zwischen Viola und der Oberstimme des Klaviers, wobei das Hauptkompositionsmittel die Imitation ist. In seiner Kürze wirkt es wie eine Einleitung zum folgenden fröhlich-tänzerischen Allegro. Der Fröhlichkeit des ‚Allegro’ steht im Andante ein weitgespannter wehmütiger Gesang entgegen, ein Duett, bei dem sich die beiden Oberstimmen „über einem ruhig schreitenden Bassfundament“ (Reclam) wechselweise ihre Klage zusingen. Im Schluss-Allegro stellen die gleichzeitig einsetzenden Oberstimmen zunächst zwei unterschiedliche Themen vor, finden sich dann aber schnell in schöner Parallelität, an der sich auch der Bass beteiligt – ein Satz so lebendig wie ein munter dahinfließendes Bächlein.
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