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J. Brahms (1833-1897)

Scherzo aus der „FAE-Sonate“ für Violine und Klavier

Scherzo: Allegro – Trio: Più Moderato
Mitte des Jahres 1853 hatte der 20-jährige Brahms den Geiger Joseph Joachim kennengelernt, der seit seinem neunten Lebensjahr auf dem Konzertpodium stand und eine europäische Berühmtheit war. Joachim führte Brahms bei Robert und Clara Schumann ein. Am 1. Oktober 1853 spielte Brahms den beiden sein Opus 1 vor, die Klaviersonate in C-Dur; und er blieb einige Zeit im Hause der Schumanns, freundete sich auch mit Albert Dietrich, einem Schüler Schumanns, an. Am 27. Oktober1853 sollte Joachim in Düsseldorf Schumanns Fantasie für Violine und Orchester op. 131 uraufführen. Am 15. Oktober notierte Schumann in seinem Haushaltsbuch „Idee zu einer Sonate für Joachim“. Und er schlug Brahms und Dietrich vor, gemeinsam für Joachim eine Violinsonate zu komponieren. Dietrich übernahm den ersten Satz, Schumann den zweiten (ein Intermezzo) und das Finale, und Brahms komponierte das Scherzo. In der Sonate sollten die Töne ‚f‘ ‚a‘ ‚e‘ als Motiv oder Teil eines Themas verarbeitet werden. Als Buchstaben bedeuten sie ‚Frei Aber Einsam - Joachims Motto zu dieser Zeit. Bei Brahms ist diese Tonfolge nur versteckt angedeutet.
Zeitig am 27. Oktober war die Sonate fertig; einen Tag nach dem Konzert überreichte eine von Joachim verehrte Tochter der berühmten Bettine Brentano ihm die Sonate, auf deren Titelblatt Schumann geschrieben hatte:

F. A. E.
„In Erwartung der Ankunft des verehrten und geliebten Freundes
Joseph Joachim
schrieben diese Sonate
Robert Schumann, Johannes Brahms, Albert Dietrich.“

Die Worte ‚Erwartung‘, ‚Ankunft‘ und ‚Freundes‘ verweisen mit ihren Anfangsbuchstaben auf die ebenfalls in der Sonate verarbeitete Umkehrung des Mottos: E. A. F.

Erst 1906 erlaubte Joachim der Deutschen Brahms-Gesellschaft die Herausgabe des Scherzos dieser Sonate, so dass es als Opus posthumum erschien.

Am Beginn des kammermusikalischen Schaffens von Brahms stand also ein einzelner Scherzo-Satz wie ja auch mit einem einzelnen Scherzo Brahms' Klavierwerk begann, mit op. 4, das er vor der C-Dur-Sonate geschrieben hatte. Die Scherzo-Form lag dem jungen Brahms offenbar besonders; so brauchte er z. B., als er im Alter das H-Dur-Trio op. 8 umarbeitete, den Scherzo-Satz kaum zu ändern. Und so ist das Scherzo aus der gemeinsamen Violinsonate ein genialer Wurf geworden.

Aufgebaut ist es wie ein traditioneller Scherzo-Satz: A B (‚Trio‘) A, und die Ecksätze (A) sind ebenfalls dreigeteilt. Die Violine gibt den energischen Rhythmus der Ecksätze vor, das Klavier entwickelt eine dramatische Wucht, die durch die Violine in einem Aufschwung von großartiger Strahlkraft gipfelt. Der Mittelteil von A klingt zunächst tänzerisch-freundlich, endet aber mit einer geheimnisvollen, ja gespenstischen Passage.
Wunderschön ist das Trio zwischen den Ecksätzen mit einer herrlichen Erfindung eines romanzenhaften Lieds.

April 2020



Violinsonaten / Violinsonate Nr. 1 G-Dur op. 78

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