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Heinrich Ignaz Franz Biber
(1644-1704)

Rosenkranz-Sonaten I, X und XVI

H. I. F. Bieber war ein böhmischer Violinvirtuose und er war ein genialer Komponist. Er lernte in Wien, möglicherweise bei Johann Heinrich Schmelzer, war beim Bischof von Olmütz angestellt, ab 1678 als Kapellmeister beim Erzbischof von Salzburg. Für sein kompositorisches Werk verlieh ihm Kaiser Leopold I. 1690 ein Adelsprädikat. Seine 16 Mysterien-Sonaten (Rosenkranz-Sonaten) entstanden irgendwann zwischen 1678 und 1687.

Der ‚Rosenkranz‘ ist ein Gebet der katholischen Volksfrömmigkeit, bei dem mit Hilfe einer Perlenkette 50 mal das ‚Ave Maria‘ (Gegrüßet seist du, Maria) gebetet wird. Eingebunden in dieses ‚Ave Maria‘ sind zentrale Ereignisse (‚Mysterien‘ genannt) aus dem Leben Marias, der Mutter Jesu, die oft mit einer Rose verglichen wird, und aus dem Leben Jesu. Es gab zur Zeit Bibers je nach Art der Mysterien, die beim Beten betrachtet wurden, den sogenannten freudenreichen, den schmerzensreichen und den glorreichen Rosenkranz. Da jedem dieser Rosenkränze fünf passende Mysterien zugeordnet wurden - jedes von ihnen mit zehn ‚Ave Maria‘ verbunden - gibt es 15 solcher Mysterien, und Biber hat – einmalig in der Musikgeschichte – zu jedem eine Violinsonate geschrieben. Hinzu kommt ein 16. Werk, eine Passacaglia für Violine solo, die dem Schutzengel gewidmet ist. Der Gläubige soll sich betend in die einzelnen Mysterien hineinversenken, und Biber hat versucht, diese und die Empfindungen dessen, der sie betrachtet, in seiner Musik darzustellen.
Der jeweilige Bezug zu den einzelnen Mysterien ist in der Handschrift nicht durch eine Überschrift, sondern durch einen Kupferstich hergestellt.



Verkündigung



Sonate I für Violine und Basso continuo d-Moll – 'Die Verkündigung'
Praeludium - Variatio - Finale

Im Präludium wechseln wie improvisiert wirkende schnelle Zweiunddreißigstel-Figuren, die die Ankunft des Engels und das Flattern seiner Flügel darstellen könnten, und langsamere Passagen, die möglicherweise auf den ergebenen Gehorsam der Gottesmutter verweisen, einander ab.
Der Zweite Satz ist eine Passacaglia. Über einem viertaktigen, immer gleichbleibenden Bassfundament



Rosenkranz-Sonate 1 Satz 2



vollziehen sich abwechslungsreich die einzelnen Variationen, auch sie im Wechsel von schnell und langsam. Das Finale malt, wenn man so will, mit ähnlichen Zweiunddreißigstel-Figuren wie im ‚Präludium‘ das Entschwinden des Engels.



Kreuzigung



Sonate X für Violine und Basso continuo g-Moll – 'Die Kreuzigung'
Praeludium - Aria - Variatio

Die Dissonanz der Akkorde und die Härte des punktierten Rhythmus‘ verweisen im Präludium auf das Schmerzensreiche dieser Leidensstation. Die Aria besteht aus zwei Teilen, die jeweils wiederholt werden. Ihr folgen fünf Variationen, die alle die gleiche Basslinie haben wie die Arie, also in einer Art Passacaglia gebildet sind. Bibers Phantasie beim Erfinden des Melodischen und des Ornamentalen scheint unerschöpflich zu sein.



Schutzengel



Sonate XVI - Passacaglia - für Violine solo g-moll - 'Der Schutzengel'
Dies gilt noch mehr für die XVI. Sonate, die keines der 15 Rosenkranz-Mysterien zum Thema hat, sondern dem Schutzengel gewidmet ist. Bibers Erfindungsreichtum ist erstaunlich, zumal das Passacaglia-Thema nur aus vier abwärts gehenden Tönen besteht (g,f,es,d) und dieses Thema, das in der Bass-Stimme, aber auch in Ober- und Mittelstimme erscheint, bei jeder der 68 Variationen mitgespielt wird – auch eine Herausforderung an die Kunst des Interpreten, dem nicht nur virtuose Läufe, sondern auch Doppel- und Dreifach-Griffe abverlangt werden.

Nov. 2015



Biber

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