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Joaquín Turina
(1882-1949)

‚La oración del torero’ op. 34Im 16. Jahrhundert hatte die spanische Musik ihre erste Blüte und europäische Geltung, vor allem auf dem Gebiet der Sakralmusik. Eine zweite Blüte erlebte sie Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, als sie mit Mitteln folkloristischer Elemente einen Nationalstil entwickelte. Maßgeblich für diese Erneuerung der spanischen Musik waren Isaac Albéniz, Enrique Granados, Manuel de Falla und Joaquín Turina.


Joaquín Turina studierte in Frankreich, kehrte 1914 nach Spanien zurück und bemühte sich mit Mitteln auch der Folklore um eine Erneuerung der spanischen Musik - der 1925 komponierte Streichquartett-Satz ‚La oración del torero’ (das Gebet des Torero) gibt ein schönes Zeugnis dieser Erneuerung. 1925 schrieb Turina es für ein Lautenquartett; im folgenden Jahr bearbeitete er es für Streichquartett und auch für Streichorchester.
Was Claude Debussy über Albéniz sagte, gilt in gleichem Maße für Turina: „Niemals hat die Musik so vielfältige, so farbige Impressionen erreicht; die Augen schließen sich, wie vom Anschauen zu vieler Bilder geblendet.“ - eine Stimmungsmalerei auf höchstem musikalischen Niveau.

Die Bilder des op. 34: In der Arena sitzen in gespannter Erwartung die Zuschauer; der Torero betritt die Kapelle der Arena und kniet nieder zu einem letzten Gebet vor dem Kampf. Dem besorgten Ernst des betenden Toreros stellt Turina die erregte Munterkeit der Zuschauer gegenüber.
In der Musik wird beides zum Klang. Sie schildert zunächst wie von weitem die Unruhe und die freudige Stimmung in der Arena (Pasodoble - Tanz, der den Stierkampf nachahmt). Dann wechselt sie zum besorgten Ernst des Torero (‚Andante‘). In die Kapelle dringt kurz Jubel und Trubel der sich steigernden Spannung bei den Zuschauern. Das Gebet des Torero (‚Lento‘) wird inniger, steigert sich zu großer Intensität, die Außenwelt ist vergessen für eine längere Zeit. Als der Betende zur Ruhe gekommen ist, dringt in diese Ruhe zuerst wie aus der Ferne, dann mit Macht wieder die angespannte Munterkeit der Arena. Doch der Torero findet in die Ruhe und den Trost des Gebets zurück (‚Lento‘), und die Musik steigert sich zu mystischer Verklärung.
März 2021



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