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Georg Philipp Telemann
(1681-1767)

Konzert für Viola, Streicher und Basso Continuo G-Dur

Largo
Allegro
Andante
Presto

Geschrieben für ein Konzert, in dem auch Corellis ‚Weihnachtskonzert‘ gespielt wurde.

72 relativ kurze Werke hat Corelli geschaffen; unzählige, jedenfalls mehr als 1000 hat Telemann niedergeschrieben (etwa 600 Suiten, 170 Konzerte, 44 Passionen, 50 Opern und zahllose Kantaten, Klavier- und Kammermusik). Ein Vielschreiber also, und dennoch sind viele seiner Werke wie das für Viola und Streicher in G-Dur frisch und originell.
Solokonzerte wie das Viola-Konzert G-Dur haben ihren Ursprung im ‚Concerto grosso‘, wie wir es von Corelli kennen. Beim ‚Concerto grosso‘ steht einer größeren Gruppe (‚Concerto grosso‘, auch ‚Tutti‘ genannt) eine kleinere Gruppe mehrerer Solisten (‚Concertino‘) gegenüber. Vivaldi hat dieses Concertino oft reduziert auf einen einzigen Solisten; so entstand das Solo-Konzert. Einen Bratscher als Solisten zu nehmen, ist vermutlich Telemanns Erfindung: das erste Konzert für Viola in der Musikgeschichte. Es zeichnet sich aus durch gesangliche Melodien, farbige Harmonik, folkloristische Wendungen, durch klangschönen und auch virtuosen Einsatz des Soloinstruments und feine Balance zwischen Solo- und Tutti-Stellen.

Im würdevoll schreitenden Largo gibt dreimal das Tutti dem Solisten das Stichwort; dieser greift es auf und führt das Vorgegebene weiter. Das Tutti schließt den Satz ab wie es ihn begonnen hatte.

Der Dreiklang aufwärts gibt dem Thema des Allegro seinen Schwung und durch die folgenden Sext- und Septimsprünge gewinnt es seine Munterkeit. Die Viola antwortet in gleicher Weise. So entwickelt sich ein freundlicher Dialog zwischen Tutti und Solo. Im zweiten Teil wird aus dem Dialog nahezu ein Monolog der Viola: Das Thema wird verändert, die Harmonik farbiger, das Spiel virtuoser. Das Tutti belässt es bei Einwürfen oder Begleitung, die besonders eindringlich wirkt, wenn sie sich auf die Streicher beschränkt, das Cembalo also aussetzt. Als Abschluss wird das Eingangsthema vom Tutti wiederholt.

Auffällig an dem kurzen Andante ist eine besondere Art der Betonung des Tutti-Themas, von Telemann durch ein ‚f‘ angezeigt. So erhält der Tutti-Teil etwas Bäurisch-Derbes, während das Viola-Solo an einen stilisierten, veredelten Tanz denken lässt, zumal dort, wo die Begleitung wieder nur auf die Streicher beschränkt bleibt. Angenehm zu hören ist auch wieder die farbige Harmonik beim Viola-Solo.

Pure Spielfreude treibt im Presto Tutti und Soloinstrument voran. Das Tutti gibt mehrmals einen rasanten Anstoß, die Viola greift ihn auf und nutzt ihn, ihre Spielfiguren weiter und weiter fortzuentwickeln.

März 2021



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