C. M. von Weber (1786-1826)
Trio für Klavier, Flöte und Violoncello g-Moll op. 63
Allegro moderato Scherzo: Allegro vivace Schäfers Klage: Andante espressivo Finale: Allegro
Ausgangspunkt dieses „bedeutendsten Klaviertrios der Romantik vor Schubert“ (Villa musica) war eine Volksliedmelodie, zu der Goethe einen neuen Text mit dem Titel ‚Schäfers Klagelied‘ gedichtet hatte. Weber schrieb 1813 zu diesem Goethe-Volkslied ein Adagio für Flöte, Cello und Klavier und davon ausgehend 1818 ein viersätziges Trio in dieser Besetzung.
Sechs Jahre später schuf Schubert seine Variationen ‚Trockene Blumen‘ für Flöte und Klavier. Der Beginn des Ersten Satzes von Webers Trio mit seinem weitgespannten melancholischen Hauptthema klingt wie eine Vorahnung des Schubert-Werks. Beim Seitenthema wird man rasch an den Jägerchor des ‚Freischütz‘, den Weber zur selben Zeit schrieb, erinnert. Im Mittelteil findet Weber für die beiden Themen neue, auch dramatische Aspekte. Der dritte Teil wiederholt nicht einfach nur den ersten, wie es der Tradition nach üblich war: Er beginnt mit dem ‚Zweiten Thema‘ und das Hauptthema wird für die Schlusspassage aufgespart.
Auch beim Scherzo verweigert sich Weber dem traditionellen Aufbau (zwei Ecksätze, die einen Mittelteil, das sogenannte ‚Trio‘, umrahmen). Mehrmals setzt er gegensätzliche Ausdrucksformen unmittelbar nebeneinander: herrische Akkorde des Klaviers wechseln mit reizenden tänzerischen Tonfolgen der Flöte.
Wunderschön ist die Volksliedmelodie des Dritten Satzes und wunderschön sind die Harmonien, mit denen Weber ihr die Weihe großer klassisch-romantischer Musik gibt.
Das Finale beginnt mit einer dunklen Introduktion, deren Motiv gut als Fugenthema zu gebrauchen wäre
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