Parallelismus (von griech. parallelos: gleichlaufend): ›Gleichlauf‹ von zwei oder mehr in gleicher Weise konstruierter Glieder (Wortgruppen).
Man spricht von syntaktischem (Syntax = Satzbau) Parallelismus, (‚Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist schwer’ - Goethe: Faust I –beide Glieder sind hier als Aufeinanderfolge von Subjekt und Prädikat konstruiert)
und von semantischem (Semantik = Wortbedeutung) Parallelismus, der durch die Aufspaltung einer Aussage in zwei (oder mehr) Glieder bestimmt ist.
Stellt das zweite Glied eine semantische Erweiterung oder Fortführung des ersten dar, so handelt es sich um einen synonymen Parallelismus (‚so muss ich dich verlassen, von dir scheiden’ Schiller: ‚Wallenstein’; ‚Das Gesetz Jahwes ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jahwes ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen.’ Psalm 19,8)
stellt es einen Gegensatz dar, so handelt es sich um einen antithetischen Parallelismus (‚Friede den Hütten, Krieg den Palästen’ Büchner: ‚Der hessische Landbote’).
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