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Robert Schumann
(1810-1856)

Streichquartett F-Dur op. 41/2

Allegro vivace
Andante, quasi Variazioni
Scherzo
Allegro molto vivace

Die drei 1842 innerhalb von sechs Wochen entstandenen Quartette Schumanns sind eine perfekte Synthese von genialem Wurf und sorgfältigster kompositorischer Arbeit. Jedes von ihnen ist von großer Schönheit und unverwechselbarer Individualität.

Leicht, völlig gelöst, wunderbar beschwingt erscheint das Thema des Ersten Satzes von op. 41/2,



Streichquartett op. 41/2 Satz 1 Hauptthema



das in mannigfachen Entfaltungen nahezu ausschließlich den gesamten Satz durchwirkt: Es fehlt ein Seitenthema; und der zweite Teil des Satzes, der die Aufgabe hat, die bisher vorgestellten Themen in ihre motivischen Bestandteile zu zerlegen und harmonisch, dynamisch, melodisch und rhythmisch immer wieder verändert neu zusammenzusetzen, beschäftigt sich also nur mit einem Thema. Das bedeutet keine Verengung, sondern die Möglichkeit, der kompositorischen Fantasie weiten Raum für schönste Erfindungen zu geben. Der dritte Teil des Satzes greift auf den ersten mit wenigen Veränderungen zurück. Die Coda besteht aus einigen Takten verspielter Leichtigkeit, der gewichtige, breite Akkorde entgegengesetzt sind.

Mit ‚liedhaft’, ‚zart schwebend’ versucht man den ‚unbeschreiblichen’ Reiz des Andante-Beginns zu beschreiben:



Streichquartett op. 41/2 Satz 2



Eindrucksvoll ist auch das folgende mit dem Cello beginnende dreigeteilte Thema der vier Variationen durch die Unbestimmtheit des Rhythmischen, durch die Eigentümlichkeit im Harmonischen, vor allem im zweiten Teil, der sehr akzentuiert mit einem Oktavsprung beginnt. Auffallend ist auch der unvermittelte Schluss. In der ersten Variation blüht das Thema auf zu größerer Klarheit



Streichquartett op. 41/2 Satz 2 Variation 1



und erhält durch polyphon gesetzte Achtelbegleitung eine „fließende Form“, die durch die Akzente des Mittelteils ein stürmisches Gepräge erhält. Dieses Stürmische im Mittelteil erscheint noch vermehrt in der zweiten Variation; im übrigen wird das Thema mit Sechzehntel-Figurationen umspielt und mit Pizzicati begleitet. Die dritte Variation klingt durch ihre Chromatik und eigenartigen Akkordfolgen gedämpfter; etwa aufgehellter, aber durch den Rhythmus ein wenig zerrissen die letzte Variation, die sich vom Aufbau des Themas noch mehr entfernt hat als schon die dritte – es heißt ja auch „quasi Variazioni”. Nach ihr setzt noch einmal die wunderschöne Einleitung ein, und die Coda erinnert an die zweite Variation.

Auch das Scherzo hat seine Besonderheiten. Scherzohaft wirken die in Dreiklängen auf- und absteigenden Achtel des 6/8-Takts – aber sie stehen in Moll und geben so den Rahmenteilen eine gedeckte Farbe. Hinzu stören einige Verunklarungen des Rhythmischen und Harmonischen das Bild, das man von den Rahmenteilen eines Scherzos hat. Dagegen ist der Mittelteil, das Trio, das gemeinhin die gedeckteren Farben trägt, ein köstlicher Spaß. Sein kurzes Thema, zunächst vom Cello vorgestellt, hat etwas von einem Gassenhauer. Ungewöhnlich ist auch, dass eine Coda angehängt wird. In ihr vereinigen sich die Ideen der Rahmenteile und des ‚Trios‘.

Das Sechzehntel-Hauptthema des Vierten Satzes kündet von reiner Lebensfreude. Ein zweites, ein Dolce-Thema, erscheint im ersten Teil des Satzes nur sehr kurz, gerät aber im zweiten Teil in den Mittelpunkt eines spannungsvollen harmonischen Spiels. Großartig der Übergang zum dritten Teil, der den ersten wieder aufgreift. Dieser Übergang, der auch die Coda bildet, ist ein Beleg, wie wirkungsvoll Tonleitern eingesetzt werden können.

Februar 2021



op. 41/1 / op. 41/3

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