Kammermusik
Operette
Kammermusik
Kammermusik
Musical
Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Klaviermusik
Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Opern
Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Lieder
Kammermusik
Kammermusik
Sonaten
Streichquartette
Klaviertrios
Streichtrio
Quintette
Klavier solo zwei- und vierhändig
Violine und Klavier
Flöte und Klavier
Lieder
Klavierquartett
Klavier solo
Klaviertrios
Klavierquartett op. 47
Klavierquintett
Violinsonaten
Streichquartette
Lieder
Die 'Kleineren Werke' der Spätzeit Schumanns
Kammermusik
Lieder

Robert Schumann
(1810 – 1856)

Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63

Mit Energie und Leidenschaft
Lebhaft, doch nicht zu rasch
Langsam, mit inniger Empfindung
Mit Feuer

Schumanns Kaviertrio op. 63 entstand 1847. Das Hauptthema seines Ersten Satzes hat eine weitgespannte gesangliche Linie, die durch Verschiebungen der betonten Zeit eine leicht nervöse Spannung erhält:



Klaviertrio d-Moll op. 63 Satz 1 Hauptthema



Diese Spannung wird nach überleitenden punktierten Akkordschlägen und einem lieblichen Doppelschlag in der Violine durch noch intensiveren Gebrauch der Synkopen gesteigert beim Seitenthema, das vom Klavier eingeführt wird:



Klaviertrio d-Moll op. 63 Satz 1 Seitenthema



Den Abschluss des ersten Teils, gleichsam seine Coda, bildet ein zunehmend chromatischer werdendes Duett der beiden Streicher:



Klaviertrio op. 63 Satz 1 Coda des 1. Teils



Der ungewöhnlich lange Mittelteil hat die Aufgabe, das bisher Gehörte aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Zunächst beschäftigt er sich sehr frei mit Motiven des Hauptthemas, und bevor das Seitenthema mehrmals in neuem Licht erscheint, spielen das Cello, dann die Violine ‚Am Steg‘, begleitet von sehr hohen Akkord-Wiederholungen des Klaviers, ein Thema, das sehr schlicht, aber zu Beginn schon wegen seiner Klangwirkung höchst reizvoll ist



Klaviertrio d-Moll op. 63 Satz1 Durchführungsthema



und eine mächtige Steigerung erfährt. Dieser Mittelteil ist, unabhängig von seiner Funktion im Satz, ein bedeutendes Stück Musik von eigenem Wert.
Der dritte Teil des Satzes greift ohne wesentliche Änderung auf den ersten Teil zurück. In der Coda erinnern kurz vor dem Ende zarte Pianissimo-Akkorde an das ‚Am Steg‘ gespielte Thema.

Der Zweite Satz ist ein Scherzo und konventionell gegliedert in zwei gleiche Ecksätze und einen Mittelsatz (‚Trio‘). Die Ecksätze sind geprägt von einem vorandrängenden, galoppartig punktierten aufsteigenden Hauptmotiv und von teils unruhig-erregten, teils beruhigend abschließenden Achtelbewegungen der Streicher, die durchgehend unisono spielen. Im ‚Trio‘ verfolgt eine wellenartig auf- und absteigende Melodie-Linie in der Art eines dreistimmigen Kanons sich selbst.

Der rhythmische Impuls des Langsamen Satzes, eines fein und sehr differenziert gewirkten Gewebes, ergibt sich - wie beim Ersten Satz - durch den ständigen Einsatz von Synkopen. Die befremdenden harmonischen Wendungen in den ersten zehn Takten überraschen. Und auch die weit gespannte klagende, grüblerisch-zerrissene Melodie der Violine in diesen zehn Takten wirkt befremdlich. Dann aber folgt dreimal eine Art Meditation über diese Melodie, bei der die Zerrissenheit immer weiter aufgehoben wird. Die erste Meditation ist dem Cello zugeordnet – die Violine hat nur begleitende Funktion. Lebhafter und durch die Wendung nach Dur aufgehellt erklingt die zweite, zunächst in der Violine, dann im Cello. Und auch das Klavier beteiligt sich mit einer rhythmisch sehr differenzierten Bewegtheit an dieser Aufhellung. Dann wird die Ausgangsmelodie nahezu wörtlich wieder aufgegriffen, aber sie erfährt durch Veränderungen in der Begleitung eine erstaunliche Wandlung: Die Trauer bleibt wohl, aber die Zerrissenheit ist gemildert und der Satz kann mit wunderbar innigen Tönen im Pianissimo enden.

Ohne Unterbrechung folgt das Finale, dessen freundlich-frohes Hauptthema dem Satz Glanz und Schwung verleiht. Sogleich wird es - verändert - vier Mal wiederholt, unterbrochen von Zwischenspielen, die aus Akkordschlägen und repetierenden Triolen-Achteln gebildet sind. Eine verhalten klingende längere Überleitung führt zu einem lieblichen Seitenthema:



Klaviertrio op. 63 Satz 4 Seitenthema



Der zweite Teil des Satzes, der das im ersten Vorgestellte variiert, beginnt mit einer kurzen Erinnerung an das Hauptthema und spielt mit einem Vier-Ton-Motiv aus diesem Thema, bis mehrere sf-Akkorde das Spiel beenden. Dann wird das zweite Thema abgewandelt, zunächst durch eine mehrfach wiederholte verkürzte Variante:



Klaviertrio op. 63 Satz Satz 4 Durchführung



Diese führt zum Original hin, dessen Abwandlung durch die Wechsel von Cello und Violine geschieht. Das Hauptthema erscheint in überzeugendem Fortissimo, es entsteht der Eindruck, der Beginn des dritten Teils, der im klassischen Sonatensatz den ersten wiederholt, sei erreicht. Aber es ist ein Scheinbeginn, denn zunächst wird noch mit einem Motiv des Hauptthemas ein hübsches barockes Spiel getrieben, dem sich eine rasante Hinführung zum nun endgültigen Beginn des dritten Teils anschließt. Die Änderungen bei der Wiederholung des ersten sind nicht unbedeutend. Eine immer mehr sich steigernde Coda bildet einen fulminanten Abschluss.

Februar 2021



Klaviertrios / Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op. 80

HaftungsausschlussImpressum