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Die 'Kleineren Werke' der Spätzeit Schumanns
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Robert Schumann
(1810-1856)
Fantasie C-Dur op. 17
Franz Liszt gewidmet

1. Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen - Im Legendenton - Erstes Tempo
2. Mäßig. Durchaus energisch – Etwas langsamer – Viel bewegter
3. Langsam getragen. Durchweg leise zu halten – Etwas bewegter

Der folgende Text ist für ein Konzert geschrieben, in dem auch Beethovens Liederzyklus ‚An die ferne Geliebte’ und Schumanns Zyklus ‚Dichterliebe’ auf dem Programm standen.

Was Schumanns ‚Dichterliebe’ im Bereich des Liedschaffens ist, nämlich ein Werk größter Vollkommenheit, das ist seine C-Dur-Fantasie für den Bereich des Klaviers.

Ein äußerer Anlass für die Entstehung der Fantasie waren Liszts Bemühungen um ein Beethoven-Denkmal in Bonn; Schumann wollte mit dieser C-Dur-Fantasie seinen Beitrag für dieses Denkmal leisten, einen ‚Obolus’ für die Geld-Sammlung Liszts. Ein innerer Anlass war Schumanns Verehrung Beethovens, dessen Sonaten, etwa die Sonate op. 27/2 (‚Mondscheinsonate’) Schumanns Vorbild waren; ‚Große Sonate für Beethoven’ sollte die ca. 30 Minuten dauernde monumentale Fantasie ursprünglich heißen. Schumann zitiert am Ende des Ersten Satzes seiner C-Dur-Fantasie das letzte Lied aus Beethovens eben gehörtem Liederzyklus. Und der Dritte Satz der ‚Fantasie’ erinnert immer wieder kurz an das Adagio der Mondscheinsonate.
Nicht nur wegen Liszts Bemühungen um das Beethoven-Denkmal widmete Schumann diese ‚Fantasie’ Franz Liszt; er wird wohl auch an den Klaviervirtuosen Liszt gedacht haben, denn die ‚Fantasie’ ist nicht nur ein musikalisch unendlich reiches, sondern auch ein klavieristisch höchst virtuoses Werk. So gehört das Ende des Zweiten Satzes „zu den gefürchtetsten ‚Stellen’ der gesamten Klavierliteratur“ (booklet zu einer Aufnahme Pollinis).
Der entscheidende Schaffens-Antrieb erklärt sich aus der verzweifelten Situation Schumanns im Jahr 1836, die ihn krank gemacht hatte; es war das Jahr, in dem er getrennt von seiner geliebten Clara leben musste ohne Hoffnung auf eine Vereinigung. Zwei Jahre später schreibt er an Clara: „Die Fantasie kannst Du nur verstehen, wenn Du Dich in den Sommer 1836 zurückversetzest, wo ich Dir entsagte. Der erste Satz ist wohl mein Passioniertestes, was ich je gemacht - eine tiefe Klage um Dich.“

Brodelnde Sechzehntel untermalen das leidenschaftliche Hauptthema des Ersten Satzes; ein liebliches Seitenthema entwickelt sich aus der Sechzehntel-Bewegtheit heraus, und in einem Adagio von fünf Takten kommt sie vorerst zur Ruhe. Ein neuer Aufschwung setzt ein, das Hauptthema erscheint in freundlicher Gestalt, bevor es stürmisch, zuletzt in den tieferen Regionen des Klaviers sich auflösend den ersten Teil dieses Satzes beendet.
Der zweite Teil des Satzes (‚Im Legenden-Ton‘) beginnt mit einer neuen Melodie, deren Abwandlungen harmonisch interessante Veränderungen aufweisen. Es folgt eine besonders innige Form des Seitenthemas. In großartiger Steigerung erscheint noch einmal die Legenden-Melodie und gipfelt in einem scharf klingenden unaufgelösten Vorhalt-Akkord (der ‚Tristan-Akkord’ bei Schumann). Er wird abgelöst von einigen in ihrer Schlichtheit ergreifenden Abschlusstakten.
Der dritte Teil wiederholt in verkürzter Weise den ersten. Das Zitat aus ‚An die ferne Geliebte’ (‚Nimm sie hin denn, diese Lieder’) beschließt in rührender Weise diesen wunderbaren Ersten Satz.

Festliche Akkorde eines Triumphmarsches sind Beginn und Hauptthema des Zweiten Satzes. Ein Seitenthema versteckt sich unter punktierten Akkorden. Es wird zunächst piano eingeführt, erfährt dann eine lang ausgedehnte Entwicklung, sein Marschcharakter wandelt sich zum Scherzo. Die Wiederkehr des Hauptthemas beschließt den ersten Teil.
Der Mittelteil (‚Etwas langsamer’) beginnt mit einer leisen wehmütigen Melodie,



Fantasie C-Dur op. 17 Satz 2 Mittelteil



die drei Mal variiert, ins Lebhafte verwandelt wird. Das Seitenthema wird wieder aufgegriffen und auf ähnliche Weise abgewandelt. Mit dem Hauptthema beginnt der dritte Teil, der wie im Ersten Satz, den Anfangsteil wiederholt, wie dort verändert, vor allem verkürzt. ‚Viel bewegter‘ ist die Coda zu spielen, mit der dieser Satz stürmisch und brillant endet.

Der ‚Fantasie’ als Ganzem ist ein Motto vorangestellt – aus einem Gedicht von Friedrich Schlegel:

Durch alle Töne tönet
Im bunten Erdentraum
Ein leiser Ton gezogen
Für den, der heimlich lauschet.


An Clara schrieb Schumann später: „Der ,Ton‘ im Motto bist Du wohl.“
Nach der „ tiefen Klage“ um Clara im Ersten Satz nun das Wunderbar-Träumerische des Dritten Satzes, durch den sich der ‚leise Ton‘ hindurchzieht - eine Apotheose Claras.
Nach der Drei-Achtel-Bewegung als Beethoven-Reminiszenz erscheint ein erstes Thema, in die Mittelstimme gesetzt:



Fantasie C-Dur op. 17 Satz 3 Thema 1



Nach einer längeren Übergangsepisode leitet die Erinnerung an das Beethoven-Adagio ein zweites Thema ein (‚Etwas bewegter‘), das vielleicht noch eindringlicher ist als das erste. Zweimal wird seine Entwicklung unterbrochen von der Beethoven-Reminiszenz - hier sein zweites Erscheinen:



Fantasie C-Dur op. 17 Satz 3 Thema 2



Beim dritten Mal wird die Melodie weitergeführt, besonders reizvoll, wenn sie durch die Oktave in der linken Hand verstärkt wird. Sie entwickelt sich in einem großen Aufschwung und endet in einem triumphalen Fortissimo (Notenbeispiel s. u.). Nach einer Überleitungsepisode wird das Beethoven-Zitat - nun sehr nah am Original - wiederholt ebenso wie das zweite Thema einschließlich der Unterbrechungen, des Aufschwungs und des Fortissimos:



Fantasie C-Dur op. 17 Satz 3 trimphales Fortissimo



Und dieses zweite Thema leitet auch die Coda ein, die mit farbigen Harmonien diesen Satz beendet, einen Satz, der zum Schönsten gehört, was für das Klavier erfunden wurde.



op. 15 'Kinderszenen' / Faschingsschwank aus Wien op. 26

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