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Franz Schubert
(1797-1828)

Streichquartett Es-Dur D 87

Allegro moderato
Scherzo: Prestissimo
Adagio
Allegro

Neben den vier letzten Streichquartetten Schuberts, die zum Größten gehören, was in dieser Gattung geschaffen wurde, treten die 10 Quartette seiner Jugendzeit in den Hintergrund; und doch verbergen sich in diesen Jugend-Quartetten Schätze, die zu entdecken sich lohnt.
Vermutlich 1813, also als 16-jähriger, als er gerade seinen Aufenthalt im Schulkonvikt beendete, um sich als Volksschullehrer ausbilden zu lassen, schrieb Schubert das Es-Dur-Quartett.

Der Sechzehnjährige richtete sich nicht ausschließlich nach seinen großen Vorbildern, sondern zeigte selbstbewusste Originalität. So ist das Allegro moderato zwar ein klassischer Sonatensatz, aber Schubert erlaubt sich bei der formalen Gestaltung manch Eigenständiges: Das verhalten-freundliche Hauptthema entspricht mit seinem Pianissimo-Beginn nicht den Erwartungen, die man an ein Hauptthema stellt; und Seitenthemen gibt es gleich drei, ein schlichtes erstes, das die beiden Violinen unsisono anstimmen, ein auf- und absteigendes zweites,



Streichquartett Es-Dur D 87 Satz 1 Seitenthema 2



das wie eine etwas bedrohliche Frage und eine zaghafte Antwort wirkt und eher nach einem Hauptthema klingt. Die Motive dieses Themas - sowohl das auf- als auch das absteigende - bleiben weiterhin bestimmend und Schubert spielt auch sogleich mit Elementen dieses Themas, was eigentlich dem zweiten Teil eines solchen Sonatensatzes vorbehalten ist. Das dritte Seitenthema (hier in der Fassung des dritten Teils)



D 87 Es-Dur Satz 1 Seitenthema 3



ist ‚dolce‘ zu spielen. Zum Abschluss des ersten Teils wird noch einmal - zunächst im Pianissimo über punktierten Achteln, dann im Fortissimo - das Frage-Antwort-Thema aufgegriffen.
Der zweite Teil eines klassischen Sonatensatzes spielt traditionell mit abgewandelten Themen und Motiven des ersten Teils. Schubert beschränkt sich dabei auf das zweite Seitenthema. Der dritte Teil greift den ersten auf und wiederholt ihn fast notengetreu.

Das Scherzo ist in seinen durch einen sich ständig wiederholenden Vorschlag und durch große Intervallsprünge charakterisierten Eckteilen spritzig und witzig. Der Mittelteil (‚Trio‘) wechselt nach Moll und ist entsprechend gedämpft in seiner Stimmung; der Dudelsack-Quintenbassdes Cellos verstärkt diesen Eindruck.

Ein in seiner scheinbaren Schlichtheit ergreifend-inniges Lied bildet den Hauptteil des Adagios. In einem Seitenteil geben Andeutungen zweier wunderschöner Melodien über leise pochenden, repetierenden Sechzehnteln dem ‚Adagio‘ die Stimme einer sanften Klage, die am Ende, wenn das leise Pochen selbst zum Thema wird, der eines klagenden Vogels gleicht. Es gibt einen Mittelteil von wenigen Takten, in dem Motive des bisher Gehörten nachklingen. Der letzte Teil wiederholt den Hauptteil notengetreu, die zweite der Melodien des Seitenteils bildet die Coda.

Der den gesamten Vierten Satz prägende Einfall ist die mit einem Vorschlag versehene Triole als Auftakt für einen Dreiklang aufwärts oder abwärts:



Streichquartett Es-Dur D 87 Satz 4Seitenthema 1



Mit ihr beginnt das 1. Seitenthema, das die Munterkeit des Hauptthemas fortsetzt; mit ihr beginnt auch das 2. Seitenthema, dessen Lieblichkeit sehr wienerisch klingt. Und schließlich bestimmt sie auch den dieses Mal ein wenig längeren Mittelteil, hier aber ohne Vorschlag, der zu dem dramatischen Effekt dieser Takte nicht gepasst hätte. Der dritte Teil des Satzes wiederholt den ersten nahezu ohne Veränderung.

Januar 2021



Streichquartette / D 112 B-Dur

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