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Franz Schubert
(1797-1828)

Streichquartett B-Dur D 112

Allegro ma non troppo
Andante sostenuto
Menuetto: Allegro
Presto

Neben den vier letzten Streichquartetten Schuberts, die zum Größten gehören, was in dieser Gattung geschaffen wurde, treten die 10 Quartette seiner Jugendzeit in den Hintergrund. Doch verbergen sich in diesen Jugend-Quartetten Schätze, die zu entdecken sich lohnt. Am 5. September 1814 beginnt der 17-jährige Schubert das B-Dur Quartett D 112; am 13. September 1814 ist es vollendet, aber erst 1862 wird es öffentlich aufgeführt.

Dass Schubert für den Ersten Satz nur viereinhalb Stunden braucht, wie er notiert, hat der Qualität nicht geschadet. Der Satz beginnt leise und ruhig mit einer Art Einleitung, zu der das Hauptthema



Streichquartett D 112 Satz 1 Hauptthema



in starkem Kontrast steht. Dieses ist von einer hochdramatischen Heftigkeit, die an den ein Jahr später entstandenen ‚Erlkönig‘ erinnert; die begleitenden Triolen, auch manche melodische und harmonische Wendung lassen eine Verwandtschaft ahnen. Das Seiten-Thema setzt der Dramatik des Hauptthemas gelassene Heiterkeit entgegen. Erneut die dramatische Heftigkeit und schließlich eine Erinnerung an das Seiten-Thema beenden den ersten Teil des Satzes.
Dessen zweiter Teil greift nach der Konvention den ersten wieder auf und zeigt seine Themen und Motive in neuem Licht. Schubert beschränkt sich hier auf den zweiten Teil des Seitenthemas; dabei wird aus der Heiterkeit Melancholie.
Der dritte Teil wiederholt – mit einigen Veränderungen – den ersten.

Ergreifend und geheimnisvoll beginnt das Andante. Ein zweites Thema, mit drei aufsteigenden Achteln beginnend, weitet sich aus zu ausgedehnten Sechzehntel-Figurationen. Recht munter wirkt ein drittes Thema in Dur,



Streichquartett D 112 Satz 2 Thema 3



in dessen Mittelstück sein punktierter Beginn von Sechzehntel-Pizzicati und -Staccati umspielt wird. Im zweiten Teil des ‚Andante‘ werden die drei Themen wiederholt. Die Coda greift ein letztes Mal das nun von bedrohlichen Fortissimo-Sextolen unterbrochene geheimnisvolle erste Thema auf.

Eine Köstlichkeit ist das Menuett mit seinem fröhlichen dreigeteilten Walzer in den der Eckteilen und dem höchst feinsinnigen Mittelteil, dem ‚Trio‘, dessen melancholische Melodie meist im Unisono der beiden Violinen gespielt wird, während Viola und Cello einen Pizzicato-Kontrapunkt dazu geben.

Wunderbare Einfälle und die entsprechende Ausarbeitung dieser Einfälle machen das Presto-Finale zum Höhepunkt des Quartetts. Es nimmt ein wenig die Elfentanz-Scherzi Mendelssohns vorweg; aber was hier spukt, sind nicht Elfen, sondern eher kleine, bisweilen polternde Kobolde. Als Hauptthema intonieren 2. Violine, Viola und Cello eine kleine aufsteigende Melodie, die 1. Violine ‚stört‘ mit kurzen, aus schnellen Staccato-Achteln bestehenden Einwürfen:



Streichquartett B-Dur D 112 Satz 4 Hauptthema



Diese Einwürfe verselbständigen sich in einem längeren Nachspiel zu einem lebendigen Spiel. Auch das Seitenthema



Streichquartett D 112 Satz 4 Seitenthema



und sein Bereich stehen zunehmend unter dem Einfluss dieser Achtel. Eine Generalpause beendet diesen ersten Teil. Dass der zweite Teil, der ja traditionell sein Spiel mit den Motiven des ersten treibt, für dieses Spiel wieder auf die Achtel zurückgreift, liegt nahe.
Nach einem klaren Einschnitt beginnt der dritte Teil, der den ersten mit einigen Veränderungen wiederholt. Als Coda erklingt noch einmal das Hauptthema; und unversehens verschwindet der Spuk.

Januar 2021
















D 87 Es-Dur / D 703 c-Moll ('Quartettsatz')

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