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Franz Schubert
(1797-1828)

Trio für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur op. 100 D 929

Allegro
Andante con moto
Scherzando: Allegro moderato - Trio
Allegro moderato

„Das einzige große Konzert, das Schubert je gegeben hat, fand am 26. März 1828, am Jahrestag von Beethovens Tod, in Wien statt. Ort des Geschehens war der Musikvereinssaal ‚Zum roten Igel‘, der Andrang und auch der Erfolg waren enorm. Auf dem Programm stand unter anderem das einige Monate zuvor fertiggestellte große Es-Dur-Klaviertrio D 929. Und Schubert war stolz auf dieses Werk und seine gute Aufnahme beim Publikum.“ (Andrea Lindmayr-Brandl)

Mit einem markanten Dreiklang-Thema beginnt sein Erster Satz. Eine Überleitung



op. 100 Satz 1 Übergangsthema



führt zum tänzerisch-freundlichen Seitenthema



op. 100 Satz 1 Seitenthema



- man fühlt sich an die Frische des 'Forellenquintetts' erinnert.

Eine zweiter Übergangsteil endet in einer besonders lieblichen Melodie,



op. 100 Satz 1 Beginn der Durchführung



die den Abschluss des Eingangsteils einleitet - nach dem Willen des Komponisten soll dieser wiederholt werden.

Der ausgedehnte Mittelteil beschäftigt sich mit dieser Melodie, vor allem mit deren beiden ersten Takten.
Begleitet wird das Spiel mit ihnen von Triolen im Klavier, die an das berühmte As-Dur-Impromptu denken lassen. Zweimal gibt es eine Steigerung zum Fortissimo, und nach jeder Steigerung beginnt mit dem vollständigen Zitat der lieblichen Melodie das Spiel von Neuem.

Der dritte Teil des Satzes wiederholt nahezu unverändert den Eingangsteil.

Die Coda erinnert noch einmal an das freundliche Seitenthema.

In c-Moll beginnt das Andante con moto; in der Bewegung eines Trauermarsches begleitet das Klavier die Melodie eines schwedischen Volkslieds:



op. 100 Satz 2 Volkslied



Die Violine hält ihr ein freundlicheres Thema (Es-Dur) entgegen.
Abgeschlossen wird dieses Gegeneinander mit Motiven abwärtsfallender Terzen und Quarten, die aus diesem Es-Dur-Thema abgeleitet sind und sich zu großer Dramatik steigern.
Zu noch größerer, zeitweise düsterer dramatischer Wucht bis hin zum dreimaligen ‚forte‘ entwickelt sich dann die Volkslied-Melodie. Beruhigung bringt das zweite Thema, nun vom Cello aufgegriffen.
Und ein weiteres Mal wird mit den Abwärts-Motiven eine Steigerung bis zum fff erreicht. Dass Steigerung nicht unbedingt mit zunehmender Lautstärke einhergehen muss, zeigt die Coda, die noch einmal das Volkslied aufgreift und ihm in unnachahmlicher Art neue Harmonien unterlegt.

Ländlich heiter erklingt das Scherzo. Die kunstvolle Gestaltung seiner Eckteile durch den 2-stimmigen Oktavkanon im Taktabstand und durch die Umkehrung des Themas im Mittelstück der Eckteile hindert nicht den Eindruck heiterer Leichtigkeit.
Der von den Scherzo-Teilen umrahmte Trio-Teil gibt sich streckenweise recht simpel und derb.

Aus dem relativ harmlosen Hauptthema des Vierten Satzes entwickelt sich eine viertel Stunde lang ein bewunderungs- und genießenswertes Stück Musik.
Köstlich ist z. B. ein dem Hauptthema unmittelbar folgendes Pianissimo, das hier der Einfachheit halber ‚Glöckchen-Thema‘ genannt werden soll. Dessen Einprägsamkeit ist u. a. auch durch den Taktwechsel (nicht mehr 6/8 wie bisher, sondern vier Viertel Allabreve) verursacht. Nach einem rasanten Übergangsteil wird es kunstvoll-fugiert wiederholt.
Der Auftakt des Hauptthemas wird aufgegriffen, mit einem Dreiklang abwärts verbunden und das so entstandene neue Motiv



op. 100 Satz 4 drittes Thema




zunächst in majestätischer Größe vorgeführt, dann etwas zurückgenommen und verändert und schließlich mit anrührender Zartheit zu Ende gebracht.

Nun erklingt im Cello die melancholische Melodie des schwedischen Volkslieds aus dem ‚Zweiten Satz‘. Die gebrochenen Akkorde der Klavierbegleitung und das Pizzicato der Violine hellen die Melancholie ein wenig auf.
Das ‚Glöckchen-Thema‘ wird wieder aufgegriffen und kann sich auch zu mächtigem Glockenläuten aufschwingen.
Im Folgenden hat Schubert aus einer ersten Fassung eine Reihe von Takten gestrichen. Die erste Fassung hat aber auch ihren besonderen Reiz. Reizvoll ist z. B. die Kombination von Volkslied- und Glöckchen-Thema.
Mit dem Hauptthema, wieder, wie zu Beginn, vom Klavier alleine vorgestellt, beginnt nun die leicht veränderte Wiederholung von all dem, was bisher gehört wurde, und man kann sich freuen, es noch einmal genießen zu dürfen.

Mai 2015



Klaviertrios / op. 99 B-Dur

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