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Franz Schubert
(1797-1828)

Notturno für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur D 897

Adagio

Wer sich dem Notturno ganz überlässt, wer ganz in dieses ‚Adagio‘ eintaucht, wird diese Musik als beglückend empfinden. Dem kritischen Zuhörer mögen die harfenähnlichen Arpeggien im Klavier und die Terz-Parallelen der Streicher allzu lieblich erscheinen - der aber kann sich an die wunderbaren Harmonien und Modulationen dieses ‚Adagios‘ halten.

Man weiß wenig über die Entstehung dieses ‚Adagios‘; Schubert hat entgegen seiner sonstigen Gewohnheit auf die Handschrift kein Datum geschrieben; das Papier ist dasselbe wie das der Handschrift von D 898 (op. 99), dem ersten der beiden großen Klaviertrios des Jahres 1827. Es gibt die Vermutung, dass das ‚Adagio‘ für dieses Klaviertrio gedacht war und von Schubert verworfen wurde. Abwegig ist aber auch nicht der Gedanke, dass es um die Jahreswende 1827/28 für ein drittes Klaviertrio geschrieben wurde, dessen Fertigstellung der Tod verhinderte. Erst 1846 erschien das Werk im Verlag von Diabelli, der ihm auch den Titel ‚Notturno‘ gab.

Der Satz beginnt mit den oben genannten Arpeggien und Terz-Parallelen eine träumerische Melodie (A); die Vortragsbezeichnung ist ein ‚appassionato‘. Bei der Wiederholung übernimmt das Klavier die Terz-Parallelen und die Streicher begleiten pizzicato.
Eine erste jener harmonischen Besonderheiten zeigt der Übergang zu einem Fortissimo-Teil (B), der wie eine schlichte volkstümliche Weise klingt und es auch ist: ein Lied der Arbeiter aus dem Salzkammergut, das sie sangen, wenn sie die Ufer der Traun befestigten. Auch diesen Fortissimo-Teil intonieren zunächst wieder die Streicher, während das Klavier mit „wellenförmigen gebrochenen Dreiklangstriolenin der rechten Hand“ (Wiki) begleitet. Wenn bei der Wiederholung das Klavier die Führung übernimmt - die begleitenden Triolen werden nun mit der linken Hand gespielt -, erhält das ‚Arbeiterlied‘ zunehmend dramatische Akzente.
Dann die Überraschung durch die wunderbaren Modulationen, die zu einem erneuten Aufblühen jener Terzen-Seligkeit überleiten (A), die nun wieder den Streichern überlassen ist; sie werden von Kaskaden gebrochener Akkorde im Klavier begleitet, bei der Wiederholung durch das Klavier von den Pizzicati der Streicher.
Es folgt noch einmal der Fortissimo-Teil (B) - hier wechseln sich Streicher und Klavier in der Führung ab -, noch einmal die Überleitung, sehr feinsinnig verändert, dann als Coda wieder die Terz-Parallelen (A), jetzt mit Trillerfiguren im Klavier verziert. Das zu Herzen gehende Stimmungsbild kann also ganz nüchtern zerlegt werden in die Teile A B A B A.

Januar 2021



op. 99 B-Dur

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