Ankündigung Im Oktober 1816 schrieb der neunzehnjährige Franz Schubert für seinen Freund Heinrich Grob, dessen Schwester Therese er vermutlich gerne geheiratet hätte, sein einziges Klavierquartett. Der Freund war ein guter Pianist, und so machte Schubert ihm die Freude, diesem einsätzigen Werk die Brillanz eines Virtuosenkonzerts zu verleihen. Aber es bleibt nicht beim Virtuosen: das Werk ist reich an schönen Melodien, reich an farbiger Harmonik, und ein den Allegro-Satz einleitendes inniges ‚Adagio‘ setzt der Munterkeit des ‚Allegros‘ wehmütige Klage entgegen.
Franz Schubert (1797-1828)
Adagio e Rondo concertant Es-Dur für Violine, Viola, Violoncello und Klavier F-Dur D 487
Adagio - Rondo concertant (Allegro vivace)
Drei Jahre vor dem Forellenquintett, Oktober 1816, schrieb Schubert für seinen Freund Heinrich Grob, dessen Schwester Therese er vermutlich gerne geheiratet hätte, sein einziges Klavierquartett. Der Freund war ein guter Pianist, und so machte Schubert ihm die Freude, dem ‚Adagio et Rondo concertant pour le Pianoforte avec accompagnement de Violine, Viola e Cello’ die Brillanz eines Virtuosenkonzerts zu verleihen.
Tatsächlich könnte statt der drei Streicher auch ein größeres Orchester eingesetzt werden, denn dieses Quartett ist mehr als Kammermusik, im Grunde ist es ein Klavierkonzert. Die Beschränkung auf drei Streicher ist die Vorwegnahme der Praxis zu Schuberts Zeit, selbst größere Werke in dieser reduzierten Fassung zu spielen, z. B. Mozarts Klavierkonzerte.
Franz Schuberts Bruder Ferdinand fand das Werk in Schuberts Nachlass und bezeichnete es als ein „Konzert mit Quartettbegleitung“, was zu der Vermutung führt, dass auch ein Kontrabass mitspielen konnte, die Besetzung des Forellenquintetts also vorweggenommen war.
Eingeleitet wird das ‚Allegro‘ von einem kurzen Adagio. Schon sein zweiter Akkord weist auf die Schwermut hin, die diese innige Musik bestimmt. Einem schlichten Motiv
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wird spielerisch ein wenig ausgeführt und endet ebenfalls in farbigen Harmonien. Eine weitere Überraschung ist der Schmelz einiger Überleitungstakte zu einem dritten Thema, dessen Munterkeit unterstrichen wird durch die hohe Lage des Klaviers; auch dieser Abschnitt endet mit virtuosem Spiel des Pianisten. Und ein letztes, viertes Thema erklingt, dessen melancholischer Reiz, vor allem bei seiner Weiterentwicklung, in besonderer Weise beeindruckt. Und auch dieser Teil wird mit konzertantem Schwung abgeschlossen. Die zweite Hälfte dieses ‚Allegros‘, das trotz des Titels kein ‚Rondo‘ im üblichen Sinne ist, besteht aus einer kaum veränderten Wiederholung der vier Themen und aus einer energischen Coda.
Oktober 2017
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