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Dimitrij Schostakowitsch
(1906 - 1975)

Streichquartett Nr. 10 As-Dur op. 118

Andante
Allegretto furioso
Adagio
Allegretto

Das 10. Quartett entstand Juni/Juli 1964. Es ist Schostakowitschs Freund, dem Komponisten und Pianisten Moissej Wajnberg, gewidmet und wurde am 20. November 1964 in Moskau zusammen mit 9. Quartett durch das Beethoven-Quartett uraufgeführt.

Schlicht, leise, leicht melancholisch mit seinen abwärts fallenden Intervallen der 1. Violine solo



Streichquartett Nr. 10 Satz 1 Thema 1



beginnt der Erste Satz, der mit einer Ausnahme diese Stimmung beibehält. Ein zweites, noch schlichteres, durch Sekund-Schritte geprägtes Motiv wird von der 2. Violine eingeführt,



Streichquartett Nr. 10 Satz 1 Thema 2



dann beide miteinander verwoben. Staccato-Achtelbegleiten ein schwermütiges Cello-Solo. Die Achtel entwickeln sich zu einem eigenen Motiv; das Eingangsmotiv klingt kurz an; neue, fremde Klänge überraschen (Verstärkung der Obertöne durch Sul-Ponticello-Spiel), und schließlich verebbt der Satz in friedlicher Ruhe nach drei eindrucksvollen hohen Akkorden in klarem As-Dur.

Der Friede ist vorbei mit dem ersten Akkord des Zweiten Satzes. Für diesen Satz gilt innerhalb dieses Quartetts vor allem Schostakowitschs Bemerkung: „Geistige Bereicherung unseres Musikschaffens heißt, auch auf ein kühnes Neuertum Kurs nehmen. Wir haben noch viel von unseren Klassikern zu lernen, deren Kunst stets eine suchende und unruhige war. Sie haben immer Neuland erschlossen…“ Der Schostakowitsch-Kenner Krzysztof Meyer schreibt in seinem Schostakowitsch-Buch über das ‚Allegretto furioso‘: „Die Musik wird scharf, voller Dissonanzen … die Kammermusik nimmt plötzlich symphonisch-dramatische Züge an.“ Es beginnt mit einem rhythmisch sehr straffen Wechsel zwischen kurzen Motiven der 1. Violine und Akkorden der übrigen Instrumente. Das Furioso wird aber erst in seiner ganzen Wildheit deutlich, wenn es sich immer weiter steigert: Sechzehntel verursachen eine rasende Bewegung, dann führen Oktavierungen in den beiden Violinen zu orchestralem zwei- und dreifachen Forte, während Bratsche und Cello ihr eigenes Spiel spielen, teilweise durch akkordische Schläge das Fortissimo noch verstärken.

Ruhe, auch Wohlklang kehrt ein durch das Adagio: Über einem sich achtmal wiederholenden 9-taktigen Thema meist im Cello – also in der Form einer Passacaglia - bildet die 1. Violine, begleitet von der 2. Violine und der Viola, einen kontemplativen Kontrapunkt; bei der sechsten Wiederholung übernimmt sie das Passacaglia-Thema; die achte Wiederholung dieses Themas ist der Bratsche zugewiesen, bevor sie mit dem tänzerischen Thema



Streichquartett Nr. 10 Satz 4 Hauptthema



den Vierten Satz beginnt, der sich ohne Unterbrechung (‚attaca‘) an den dritten anschließt. Auch ein zweites, durch abwärts fließende Achtel bestimmtes Thema wird von der Bratsche eingeführt, wobei die übrigen Instrumente statisch verharren. Nach einer ersten Wiederholung des tänzerischen Themas folgt eine klanglich besonders interessante Stelle: Über dem Pizzicato der 1. Violine spielen 2. Geige, Bratsche und Cello unisono eine breite, seltsam klagende Melodie:



Streichquartett Nr. 10 Satz 4 Thema 3



Wieder erscheint das Tanzmotiv, nun recht gedämpft im Cello, erfährt eine große Steigerung, bis das Passacaglia-Thema einsetzt. Von da ab verklingt der Satz - das Thema der abwärts fließenden Achtel und auch das Eingangsthema des Ersten Satzes werden noch einmal erinnert – bis hin zum ersterbenden (‚morendo‘) Pianissimo.
November 2020



Streichquartett Nr. 9 Es-Dur op. 117 / Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 122

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