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Dimitrij Schostakowitsch
(1906 - 1975)

Sieben Romanzen nach Worten von Alexander Blok für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier op. 127

1. Lied der Ophelia - Moderato
2. Gamajun, der Prophetenvogel - Adagio
3. Wir waren zusammen - Allegretto
4. Die Stadt schläft - Largo
5. Sturm - Allegro
6. Geheimnisvolle Zeichen - Largo
7. Musik - Largo

Die Sieben Romanzen, 1967 entstanden in der letzten Schaffensphase Schostakowitschs, gehören zu den Raritäten auf dem Konzertpodium. Krzysztof Meyer nennt sie „ein Meisterwerk der Vokallyrik, die in seinem (Schostakowitschs) Schaffen nicht ihresgleichen haben und zu den wundervollsten Vokalzyklen unseres Jahrhunderts zählen.“ Romanzenhaft im herkömmlichen Sinne sind nur zwei der Lieder, das der Liebesklage Ophelias und das vom glücklichen Beisammensein der Liebenden. Die übrigen Gedichte sind apokalyptische Visionen. Es geht um „Sieg des Bösen, Tod des Braven“, um trübe Tage, schreckliche Nächte, um Vernichtung und Krieg.
Die Begleitung des Gesangs durch das Klaviertrio ist sehr differenziert: Die Instrumente nehmen in Vor-, Zwischen- und Nachspielen selbständig am Geschehen teil und alle Kombinationsmöglichkeiten zwischen Sopran und den drei Instrumenten werden ausgeschöpft; erst im letzten, mit ‚Musik‘ überschriebenen Lied finden Gesangsstimme und Klaviertrio zusammen.
Die Uraufführung geschah im Herbst 1967 in Moskau durch Galina Wischnewskaja, David Oistrach, Mstislaw Rostropowitsch und Moisej Weinberg.

1. Lied der Ophelia - Moderato
Der Zyklus beginnt mit drei Strophen eines wunderbaren Dialogs zwischen Cello und dem Gesang der Ophelia, die von ihrer Sehnsucht singt.

2. Gamajun, der Prophetenvogel - Adagio
Das zweite Lied ist dem Klavier und Sopran vorbehalten. Gamajun, der Prophetenvogel kündet
Von der Tataren Sklaverei,
Von Leid und Schmach und blut’gen Strafen,
Von Hunger, Aufruhr, Tyrannei,
Sieg des Bösen, Tod des Braven.
Das Klavier spielt in einem ersten und dritten Teil einstimmig, im Mittelteil - bei der zitierten Strophe - kommen Akkorde hinzu und die Bewegungen werden schneller. Der Sopran steigt in diesem mittleren Teil in immer höhere Höhen - Ausdruck großer Verzweiflung. Der dritte Teil erschüttert durch den Ausdruck einer tiefen Trauer. Die harte, düstere Stimmung dieser Prophezeiung wird durch das kurze Nachspiel bestätigt.

3. Wir waren zusammen - Allegretto
Das dritte Lied – für Violine und Gesang - tröstet mit großer Zärtlichkeit:
Stets denk ich an die Zeit zu zwein …
Nacht war‘ s, die Geige leis ertönte,
Natürlich hat die Geige in diesem Lied eine wesentliche Bedeutung; sie umspielt den eher psalmodierenden Gesang.

4. Die Stadt schläft - Largo
Doppelgriffe beim Cello, die manchmal wie Seufzer klingen, Einstimmigkeit des Klaviers, schlichte Linie des Gesangs – auch durch solch einfache Mittel kann wunderschöne Musik entstehen.

5. Sturm - Allegro
Wieder ein Kontrast: Rückkehr zur Düsternis und Verzweiflung des 3. Lieds, hier in der Gestalt von eindrucksvoller Tonmalerei durch Violine und Klavier zum Text:
Oh, wie’s da draußen heult und dröhnt
Und Wolken peitscht zu wildem Reigen!
Das ist der Sturm, der tobt und stöhnt,
Und Regen prasselt an die Scheiben.
Eine heroische, mitleidvolle Geste kommt nicht gegen den Schrecken der Nacht an:
Schreckliche Nacht! In solcher Nacht,
Bedaur‘ ich den, der ohne Bleibe;
Mich treibt‘ s hinaus zu ihm mit Macht,
Zu schützen ihn mit meinem Leibe.

6. Geheimnisvolle Zeichen - Largo
Bedrückend ist die Deutung der ‚geheimnisvollen Zeichen‘:
Ach, ich sehe mein Ende schon winken,
Und Vernichtung und Krieg werden sein.
Die Ahnung der Zeichen wird in Zweistimmigkeit von Cello und Sopran ausgedrückt, die Bedrängnis durch sie von Violine und Sopran. Der Versuch einer Flucht in eine goldene Kindheit misslingt; sie ist zerstört:
Ich will fliehn in vergangene Zeiten,
Ich vergrab in den Händen den Kopf ….
Ich erblick eines Buchs lose Seiten,
Und darauf liegt ein goldener Zopf.
Hier haben sich beide Streicher mit dem Sopran verbunden.

7. Musik - Largo
Übergangslos schließt das 7. Lied an. Es ist nicht eine Eloge, ein jubelnder Lobgesang auf die Musik als ‚holde Kunst‘: In der Vertonung nun für das gesamte Klaviertrio und Sopran kommt eher das ‚Trotzdem‘ der dritten Strophe zum Ausdruck.
„Musik, Beherrscherin der Erde!
Trotz Tod und Qualen und trotz Leid:
Der letzte Becher, den ich leere,
Sei noch in Demut dir geweiht!“
Ein wenig tröstlich, auch im Blick auf Schostakowitschs Leben, ist die zweite Strophe:
Ja, schweigen muss der Sturm des Lebens,
Wo du gleich einer Ros‘ erblühst!
War manche Träne nicht vergebens,
Wenn Du im Abendrot erglühst!

Die hier zitierten Texte sind entnommen der Übersetzung der sieben Lieder, die in den Erläuterungen von ‚Villa Musica‘ zu finden ist.

Dezember 2020



Viola-Sonate op. 147

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