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Dimitrij Schostakowitsch
(1906-1975)

aus den ‚Préludes‘ op. 34 in der Bearbeitung für Violine und Klavier von Dmitri Zyganow

Nr. 10 cis-Moll Moderato non troppo
Nr. 15 Des-Dur Allegretto
Nr. 16 b-Moll Andantino
Nr. 24 d-Moll Allegretto
Nr. 17 As-Dur Largo
Nr. 18 f-Moll Allegretto
Nr. 1 C-Dur Moderato
Nr. 3 G-Dur Andante,
Nr. 8 fis-Moll Allegretto
Nr. 11 H-Dur Allegretto
Nr. 5 D-Dur Allegro vivace

Schostakowitsch wollte sein Repertoire als Pianist erweitern. So begann er kurz nach der Beendigung seiner Oper ‚Lady Macbeth‘ 1932 mit der Arbeit an den ‚Préludes‘ op. 34; 1933 wurden sie vom Komponisten selbst uraufgeführt. Es sind 24 liebenswürdige Miniaturen in allen Tonarten; Stimmungsbilder von konzentrierter Kürze in der Nachfolge Chopins (mit den Präludien und Fugen op. 87 bezieht sich Schostakowitsch dann auf J. S. Bach). Andere Vorbilder sind Skrjabin, Mahler, Rachmaninow, Debussy und Prokofjew.

Der Pianist und Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov, der die ‚Préludes‘ eingespielt hat, schreibt: „Sie sind eine ganz persönliche Musik, die bisweilen schmerzerfüllt, träumerisch oder auch komisch sein kann.“ Und zu Letzterem: "Schostakowitsch hat die Ausdruckssphäre vielleicht noch etwas erweitert, er hat da besondere Stimmungen reingebracht, die vielleicht vorher in der Musik nicht so gebräuchlich waren - nämlich verschiedene Abstufungen von Humor. Es ist nie oberflächlich, nie ein Klamauk, sondern das ist immer vielschichtig." Der Musikwissenschaftler Detlev Gojowy, der 1983 eine Biographie über Schostakowitsch geschrieben hat, sieht in dem Stil Schostakowitschs, dem der Préludes, aber auch anderer Werke, eine „Spannung durch Reibung, durch die Nonkonformität von musikalischem Material und darangeknüpfter Erwartung. Hier liegt der Ausgangspunkt seines ‘satirischen und grotesken’ Stils, den man ihm als unbotmäßigen Verstoß gegen den Weihecharakter der sowjetischen Kunst dann zum Vorwurf machen wird.“

Der russische Geiger Dmitri Zyganow, der Erste Geiger im Beethoven-Quartett, mit dessen Musikern Schostakowitsch befreundet war und das die meisten seiner Streichquartette uraufführte, hat die Préludes für Violine und Klavier bearbeitet. Schostakowitsch war mit dieser Bearbeitung sehr einverstanden und hat sie sogar mit Zyganow öffentlich aufgeführt.

Die folgenden Charakterisierungen sind wegen ihrer Kürze recht persönlich. Persönlich ist natürlich auch die Auswahl der elf Préludes.

Die zarte Nr. 10 könnte einer träumerischen, mit einem Schuss Ironie versehenen Sphäre zugeordnet werden, die Nr. 15 eher einer komischen. In Nr. 16 marschiert eine kleine Gruppe lustiger Gesellen, kommt näher und entschwindet in der Ferne. Burlesk kommt die Nr. 24 daher und Nr. 17 ist die Karikatur eines ‚Langsamen Walzers‘, ähnlich wie sie Saint-Saëns im ‚Carneval der Tiere‘ geschrieben hat. Krzysztof Meyer schreibt in seiner Schostakowitsch-Biographie von 1995 zu dieser Nr. 17: „Manchmal, wie zum Beispiel im Präludium As-Dur, grenzt der für ihn typische Humor schlicht ans Banale, was natürlich Absicht ist: >Wenn das Publikum bei der Aufführung meiner Werke lächelt oder gar lacht, ist mir das eine große Genugtuung.<“ Nr. 18 wirkt wie eine Parodie auf moderne Kompositionsweise. Bei der lyrischen Nr. 1 findet sich nichts von Satirischem und Groteskem; hier nimmt Schostakowitsch sich und seine Musik ernst. Dasselbe gilt für die Nr. 3, eine verträumte Miniatur, deren Beginn an Chopin erinnert; es fehlt hier aber nicht der Überraschungseffekt, der die Erwartung des Hörers durchkreuzt. Und eine Bereicherung für die Welt der Klavierminiaturen ist auch die kontrapunktisch ausgefeilte Nr. 8. Ausgefeilt und hübsch ist auch die Nr. 11, die ein wenig zur Clownerie neigt. Clownerie, aber eine kunstvolle und virtuose, findet sich auch bei Nr. 5 - viele schnelle Noten und darum leider schon nach 30/40 Sekunden zuende.

Dezember 2020



Streichquartett Nr. 14 Fis-Dur op. 142 / Klavierquintett g-Moll op. 57

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