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Ankündigung
Die Uraufführung von Ravels Quartett im Jahr 1904 war eine negative Sensation; und als Sensation wird dieses Quartett auch heute noch empfunden - heute wegen seiner überragenden Qualitäten, für die Anfang des Jahrhunderts das Publikum noch nicht so recht empfänglich war. „Es besitzt Partien von unglaublicher Zartheit, dass die Stille gleichsam hörbar wird.“ (Reclams Kammermusikführer) „Da stört keine Banalität, da gibt es keinen Leerlauf; vielmehr herrscht überall Phantasie und Ideenreichtum, vollendete Ausgewogenheit der Proportionen und reine und transparente Klanglichkeit.“ (ebenda). Neben expressiven Akzenten besticht vor allem die klangliche Schönheit, die dem Ohr und der Seele ungemein schmeichelt.

Maurice Ravel
(1875-1937)

Streichquartett F-Dur

Allegro moderato – Très doux
Assez vif, très rythmé
Très lent
Vif et agité

Die Uraufführung von Ravels 1902/03 komponiertem und Gabriel Fauré gewidmetem Quartett im Jahr 1904 war eine negative Sensation; und als Sensation wird dieses Quartett auch heute noch empfunden - heute wegen seiner überragenden Qualitäten, für die Anfang des vorigen Jahrhunderts das Publikum noch nicht so recht empfänglich war.

Der Erste Satz hält sich im Aufbau ganz an die klassisch-romantische Tradition: In klarer Einfachheit ist er nach dem Schema des klassischen Sonatensatzes gebaut. In Melodie, Harmonie und Klang aber ist er – wie das ganze Quartett - etwas sehr Besonderes, Eigenes, charakteristisch gekennzeichnet durch die Spielanweisung ‚Très doux’, was mit ‚sehr süß’ ziemlich unpassend übersetzt ist, – man muss es schon beim Französischen belassen. Die wunderbar zarte Stimmung wird durch das lyrische Hauptthema vorgegeben



Streichquartett F-Dur Satz 1 Hauptthema



und verstärkt durch das von 1. Violine und Viola in Oktaven dargestellte Seitenthema, das zu der Zartheit noch die Süße fügt:



Streichquartett F-Dur Satz 1 Seitenthema



Ausbrüche aus dieser Gesamtstimmung gibt es durch expressive Akzente in Veränderungen des Hauptthemas, die Ravel einfügt, bevor das zweite Thema beginnt, und am Ende des Mittelteils, der im Wesentlichen noch einmal das Hauptthema und seine Motive abwandelt. Der dritte Teil dieses Satzes greift den ersten auf und weicht nur geringfügig von ihm ab. Er endet in einem wunderschönen, sich verlangsamenden Pianissimo.

Köstlich sind in ihrem skurrilen Charme die Eckteile (A) des Zweiten Satzes (Aufbau ABA): Einem munteren Pizzicato-Stück folgt ein gesanglicher Teil, in dem zuerst die 1. Geige, dann die Viola eine kurze Melodie intonieren:



Streichquartett F-Dur Satz 2 gesangliches Thema



Dem folgt als Abschluss ein durch Tremolo erzeugtes Flirren, das an manche Bilder des Impressionismus erinnert. Die drei Themenbereiche werden einmal wiederholt. Zu deren Munterkeit steht in starkem Kontrast der con sordino und lento zu spielende ausdrucksstarke Mittelteil (B), in dem ein klagendes Thema vom Cello eingeführt wird:



Streichquartett F-Dur Satz 2 Mittelteil



Dieser klagende Bereich umschließt die aus den Eckteilen übernommene gesangliche Melodie, die nun, von Zweiunddreißigstel umgeben, in reicher Klanglichkeit sich entfaltet.

Das impressionistische Flirren erscheint auch in dem mit einem kurzen Motiv in Viola, Cello und Violine



Streichquartett F-Dur Satz 3 Motiv des Eingangs



rhapsodisch gestalteten Eingangsteil des Langsamen Satzes. Dann stimmt die Viola ein weit gedehntes Thema an, das von sehr fahl und düster klingenden Erinnerungen an das Hauptthema des Ersten Satzes zweimal unterbrochen und auch abgeschlossen wird. Als Überleitung zu einem zweiten Teil wechselt in einer Art Rezitativ, beginnend mit dem Motiv des Satzanfangs, das Cello zweimal mit jener flirrenden Musik. Das folgende weit geschwungene Thema wird begleitet von Arpeggien in der 1. Violine, dann in der Viola. Auch dieser Teil schließt ab mit dem Hauptthema-Kopf des Ersten Satzes. In einem dritten Teil wird das Viola-Thema des ersten Teils noch einmal aufgegriffen, bevor der Satz mit den Anklängen an den Beginn des Ersten Satzes sehr zart ausklingt.

Das Finale beginnt mit einem fulminanten Fortissimo, dessen Kern ein chromatisches Fünf-Ton-Motiv ist:



Streichquartett F-Dur Satz 4 Eingangsmotiv



Selbständig oder als Begleitfigur bleibt es im weiteren Verlauf beherrschend. Hinzu kommen drei Motive bzw. Themen, die nah miteinander verwandt sind und immer wieder eingewoben sind in das Tremolo-Spiel des Fünf-Ton-Motivs:



Streichquartett F-Dur Satz 4 Thema 1



Streichquartett F-Dur Satz 4 Thema 2



Streichquartett F-Dur Satz 4 Thema 3



Hinreißend steigert die Coda das Fünf-Ton-Motiv vom Pianissmo hin zum Fortissimo-Schluss.



Klaviertrio

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