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Francis Poulenc
(1899-1963)

Sonate für Violoncello und Klavier

Allegro – Tempo di Marcia: Sans traîner
Cavatine: Très calme
Ballabile: Très animé et gai
Finale: Largo, très librement – presto subito
Der forsche Beginn des Ersten Satzes erinnert daran, dass Poulenc - auch noch nach seiner religiösen Bekehrung in den 30er Jahren - die Anregungen in seiner Jugend nicht vergessen hatte. Als 19-Jähriger gesellte er sich zu den als ‚Les nouveaux jeunes’ (später ‚Groupe des Six’) bezeichneten französischen Komponisten, deren Vorbild Eric Satie war und die sich gegen Konvention und Romantik wendeten, sogar Jazz und die Musik des französischen Varietés in ihre Kompositionen aufnahmen. So darf auch die Satzbezeichnung ‚Tempo di Marcia’ in der Satzbezeichnng des Ersten Satzes seiner Cellosonate durchaus als kecke Ironie bezeichnet werden.

Diese Sonate hatte Poulenc 1940 skizziert. Er war als 41-Jähriger 1940 noch zum Militär eingezogen, aber mit dem Waffenstillstand im Juni des selben Jahres entlassen worden. Die Skizze der Sonate legte er aber beiseite und griff sie acht Jahre später aus Verehrung für den großen Cellisten Pierre Fournier wieder auf, der sich dies gewünscht hatte und dem er die vollendete Sonate widmete.

Nicht nur das Forsche und Kecke seiner jugendlichen Anfänge hat sich in der Sonate erhalten, auch das Romantische, Intime, Empfindsame kommt zu seinem Recht, so schon im Ersten Satz nach dem Beginn im Marsch-Rhythmus in einem impressionistisch angehauchten Nebenthema und in einem hochromantischen dritten Thema, das, unterbrochen von einer längeren schwungvoll-tänzerischen Phase, den Mittelteil des Satzes ausmacht. Am Ende kehrt der Satz zur forschen Munterkeit des Beginns zurück. Poulenc ließ sich eben nicht auf einen bestimmten Stil festlegen, er sei ein „Musiker ohne Etikette“, meinte er von sich selbst.

Von eindringlicher Empfindsamkeit ist die Cavatine. Sie zeigt auch, dass Poulenc vor allem Melodiker ist - daher seine Vorliebe für Vokalmusik. Fünf weit gespannte Melodiebögen finden sich in diesem Satz. Die zweite Melodie erhält bei der Wiederholung durch Zweiunddreißigstel-Arpeggien des Cellos im Wechsel mit Sechzehntel-Arpeggien des Klaviers eine Begleitung besonderer Art und sie erhält eine Steigerung zu einem Fortissimo-Höhepunkt. Die fünfte Melodie ist die der Coda und so sehr von Zartheit und Frieden geprägt, dass sie 1940 nur Ausdruck der Sehnsucht sein konnte.

Unter Ballabile versteht man ein Musikstück, nach dem man tanzen kann (vom Italienischen ‘ballare’ tanzen) - man mag an ein Ballett in einem Varieté denken.
Aufgebaut ist er wie ein Scherzo der klassischen Sonate - wenn auch nicht so klar abgesetzt - mit Eckteilen und Mittelteil. Der Mittelteil soll ‚très doux et espress.‘ (sehr zart/sanft/süß und ausdrucksvoll) gespielt werden.

Das Finale beginnt und endet mit einigen hochdramatischen Takten, die am Beginn ein wirkungsvolles Flageolett umschließen. Dem folgt ein munteres Presto, das von der Imitation kurzer Motivteile lebt. Die nächste, etwas gemächlichere Episode kann verdeutlichen, was Humor in der Musik ist. Bei der folgenden heißt die Spielanweisung mehrmals ‚très chanté‘ (gesungen) oder ‚doucement chanté‘. Dann bevorzugt ein kürzerer Abschnitt wieder die Imitation. Die letzte, ebenfalls kurze Episode erinnert an einen zarten Walzer, bevor die dramatischen Takte des Satz-Beginns die Sonate beschließen.

November 2020



Sonate für Flöte und Klavier / Trio für Oboe, Fagott und Klavier op. 43

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