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Frédéric Chopin
(1810 - 1849

Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 65

Allegro moderato
Scherzo
Largo
Finale: Allegro

Chopins Cellosonate (1846/47) ist das letzte Werk, das zu seinen Lebzeiten veröffentlich wurde. Sie ist aber auch ein Neubeginn, ein Vorausblick in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, auf Kompositionsweisen von Brahms, Tschaikowski, Dvořák, Franck, Grieg und Mahler. Das Chopin-Typische seiner Klavierwerke erscheint in dieser Sonate nur selten. Dass Chopin etwas Neues im Sinn hatte, mag ein Grund dafür sein, dass die Komposition ihn sehr belastete: "Ich bin einmal zufrieden, ein andermal nicht. Ich werfe sie in die Ecke, dann sammle ich sie auf." In einem Brief an die Schwester heißt es: "Ich schreibe ein wenig und kreuze viel aus."; zweihundert Seiten Skizzen entstanden so - eine mühsame Arbeit, über die auch Mozart klagte, als er seine ‚Haydn-Quartette‘ schrieb.
Charakteristisch für die Cellosonate sind vermehrte Chromatik der melodischen Linie, komplexere harmonische Beziehungen, intensiverer Einsatz des Polyphonen, aber auch eine unverwechselbare Einfachheit der Melodie.

So beginnt der Erste Satz mit einer sanften, liedhaften Melodie:



Chopin Cellosonate Satz 1 Thema 1



Eine zweite, etwas strenger im Duktus, wird vom Cello intoniert, dann vom Klavier aufgegriffen



Chopin Cellosonate Satz 1 Thema 2



und erfährt Umformungen, die von großer Unruhe zeugen.
Mit der Hinführung zum dritten Thema tritt für einen Moment friedliche Ruhe ein. Auffällig ist die chromatische Färbung dieses Themas, wenn es vom Klavier vorgestellt wird:



Chopin Cellosonate Satz 1 Thema 3



Auch dieses Thema wird auf ungestüme und virtuose Weise in variierter Form weitergeführt.
Dieser erste Teil, der mit den Themen bekannt macht, wird üblicherweise wiederholt, damit sie sich im Gedächtnis festsetzen. Weil der ‚Erste Satz‘ aber unverhältnismäßig lang ist, verzichten manche Interpreten auf die Wiederholung, z. B Jacqueline Du Pré und Daniel Barenboim.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem ersten Thema, verändert, zerlegt es, spielt mit den Teilen, verwickelt sie ineinander; ähnlich wird das zweite Thema behandelt. Auffallend häufig ist der Einsatz der Sekundschritte, die als eine Art "Motto" für die gesamte Sonate gelten können. Der Übergang zum dritten Teil des Satzes wird verschleiert. Deutlich wird erst das dritte Thema mit seiner ruhigen Einführung. Und ungestüm und virtuos wie im ersten Teil geht es rasant dem Ende zu.
Die Uraufführung bestritt Chopin im Februar 1848 mit dem Cellisten Auguste Franchomme, dem die Sonate auch gewidmet ist. Sie verzichteten dabei auf den ‚Ersten Satz‘, weil sie - vorgewarnt - meinten, mit ihm bei den Zuhörern auf Unverständnis zu stoßen.

Nach dem Monumentalen dieses ‚Ersten Satzes‘ wirkt das tänzerische Scherzo zumeist luftig, leicht. Während im ersten Satz Klavier und Cello eng ineinander verwickelt sind, zeigt sich hier eine deutliche Trennung der Instrumente. Zumeist begleitet das Klavier und unterbricht manches Mal mit Figurationen. Ganz durchsichtig ist die Begleitung im Mittelteil, in dem das Cello eine wunderschöne Melodie vorträgt, wie sie später auch Tschaikowski oder Dvorak einfallen konnte. Auffallend ist der intensive Einsatz der Chromatik.

Das Sehnsuchtsvoll-Innige steigert sich noch beim Largo im Dialog von Cello und Klavier. Nur einmal, gegen Ende, wird zwei Takte lang aus dem Nacheinander ein Zusammenklingen, ein himmlischer Gesang.

Irdisch-heiter erklingt der Vierte Satz. Drei Themen werden vorgestellt und wiederholt, bei der Wiederholung aber so sehr verändert, dass sie kaum mehr sie selbst sind. Das erste Thema ist eine lebendige Mischung aus Achtel-Triolen und punktierten Achteln. Das zweite Thema kommt schlicht und bescheiden daher. Das dritte Thema ist geprägt von abwärtsfallenden Figuren wie von feinen Kaskaden:



Chopin Cellosonate Satz 4 Thema 3



- ein virtuoser Abschluss einer großartigen Sonate.

August 2017



Klaviersonate h-Moll op. 58 / Grand Duo Concertant für Cello und Klavier

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