Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Sonate für Violine und obligates Cembalo Nr.6 G-Dur BWV 1019
Allegro Largo Allegro Adagio Allegro
Die G-Dur-Sonate fällt, was die Satzfolge angeht, aus dem Rahmen des in der Barockmusik Üblichen, auch aus dem Rahmen der übrigen Sonaten für Violine und Cembalo: Fünf- statt Viersätzigkeit; noch ungewöhnlicher ist, dass der Dritte Satz allein dem Cembalo vorbehalten ist. Bach hat diese Sonate bis zu der endgültigen Fassung zweimal umgearbeitet.
Deren Erster Satz ist nun ein Allegro, eine unbeschwerte und heitere Musik. Mit den festlichen Dreiklängen des Beginns - zunächst im Cembalo, dann in der Violine -, mit der konzertierenden Weiterentwicklung dieses Beginns erinnert dieser Satz auffällig an die Brandenburgischen Konzerte. Nach einem Triller in Violine und Cembalo beginnt mit einem neuen Thema der Mittelteil,
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und wieder nach einem Triller wird der erste Teil wörtlich wiederholt.
„Das schwermütige Largo in e-Moll ist u. a. durch sein besinnliches Thema,
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das nicht nur in den beiden Oberstimmen, sondern nach 13 Takten auch im Bass erscheint, in sich von großem Reiz; durch seine Kürze wirkt es aber eher wie eine Einleitung zum Allegro des Cembalo-Solos.
Dieser Dritte Satz ist ein harmonisch und rhythmisch perfekt ausgewogenes, vor allem aus Tonleiterläufen bestehendes Gebilde.“ (Reclam)
Der Beginn des Adagios,
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der in allen drei Stimmen ständig wiederkehrt, ist Keimzelle des gesamten Satzes, der vor allem durch das Seufzer-Motiv geprägt wird. Durch dieses Motiv, durch die Molltonart und die Akzentverschiebungen entsteht eine tiefe Traurigkeit, durch die Wiederholungen eine lastende Ruhe.
Der mitreißende letzte Satz fließt vital und tänzerisch beschwingt daher; durch das Mittel der Imitation entsteht ein reizender Dialog zwischen Violine und Cembalo. Im Mittelteil wird der Fluss seltsam gestaut durch ein eigenartiges Trillermotiv:
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Der dritte Teil ist die Wiederholung (Reprise) des ersten.
Febr. 2018
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Sonate Nr. 5 f-Moll BWV 1018 / Sonate G-Dur BWV 1021
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