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Dvořáks As-Dur-Streichquartett bildet „den Schlussstein und zugleich den letzten Gipfelpunkt im kammermusikalischen Lebenswerk“ (Reclam) dieses Komponisten, der mit Smetana und Janáček der große Repräsentant tschechischer Musik ist. Von ergreifender Melodik bis zu tänzerischer Wildheit ist alles vorhanden, was man an Dvořák schätzt; hinzu kommt die Reife des Spätwerks, die mehr auf musikalische Durchdringung als auf Außenwirkung zielt.

A. Dvořák
(1841-1904)

Streichquartett As-Dur op. 105

Adagio ma non troppo / Allegro appassionato
Molto vivace
Lento e molto cantabile
Allegro non tanto

„Ich bin jetzt sehr fleißig. Ich arbeite so leicht und es gelingt mir so wohl, dass ich es mir gar nicht besser wünschen könnte“, schrieb Dvořák an seinen Freund Alois Göbl am 23. Dezember 1895 über seine Arbeit an den Streichquartetten op. 106 und 105. Vom As-Dur-Quartett Opus 105 hatte Dvořák noch in Amerika den ersten Teil des Ersten Satzes geschrieben, dann aber das Quartett op. 106 vollendet, so dass op. 105 sein letztes Streichquartett ist, ein ‚Spätwerk‘ also, das mehr auf musikalische Durchdringung als auf Außenwirkung bedacht ist.

Der Hauptthema-Bereich des Ersten Satzes besteht aus zwei Teilen: aus einem Thema mit den Sechzehntel-Bewegungen,



Streichquartett As-Dur op. 105 Satz 1 Hauptthema



die in einer eindringlichen Adagio-Einleitung vorbereitet werden, und aus einem mit einem tiefen Seufzer (Septim abwärts) beginnenden kantablen Thema. Das Seitenthema entspricht nicht den üblichen Vorstellungen, es habe sanft und lyrisch zu sein; più animato (belebter) heißt die Interpretationsvorschrift, Triolen und punktierte Achtel geben ihm einen tänzerischen und vorwärtsdrängenden Charakter. Teile aus diesen drei Themen werden, angereichert mit neuen Motiven, im Mittelteil des Satzes zu einem großartigen neuen Gebilde verflochten. Wenn im dritten Teil auf den ersten zurückgegriffen wird, fehlt das Thema mit dem Seufzer-Motiv-Beginn. Dieses Seufzer-Motiv bildet, verbunden mit dem ersten Takt des 1. Themas, einen ergreifenden Schluss (‚Coda‘).

Der Aufbau des Scherzos entspricht der Tradition: Tänzerische Ecksätze umgeben einen lyrisch-schwärmerischen Mittelteil (‚Trio‘). Die Ecksätze selbst sind ebenfalls dreigeteilt: ein munterer Teil (Oktavsprünge) umrahmt zwei gesangliche Abschnitte.
Und auch das Trio ist dreiteilig aufgebaut; sein Mittelteil steigert das Schwärmerische dieses Trios zu einer ergreifenden Melodie der 1. Violine.

Die Dreiteilung A B A ist sicher eines der beliebtesten Aufbaumittel in der Musik. So auch im Dritten Satz des Quartetts. In seinem A-Teil wird ein schlichtes Lied im Volksliedton



Streichquartett As-Dur op. 105 Satz 3



vielfältig grüblerisch umgewandelt. Im B-Teil, von Triolen im Cello eingeleitet, führt die Chromatik der auf- und absteigenden Melodielinie zu dramatischem Ernst. Versöhnlich wirkt die Wiederholung des A-Teils, der nun durch Pizzicati in Bratsche und Cello und Zweiunddreißigstel in der 2. Violine einen heiteren Aspekt gewinnt. Die Coda greift noch einmal Motive des ernsten Mittelteils auf.

Wie im Ersten so stellt auch im Vierten Satz das Cello das Kopf-Motiv des ungestüm tänzerischen Rondo-Themas (Polka) vor:



Streichquartett As-Dur op. 105 Satz 4 Kopfmotiv



Ein Übergangsteil mit einem fugierten Beginn führt zu einem ersten kurzen Seitenthema in elegischem Ton:



Streichquartett As-Dur op. 105 Satz 4 Seitenthema



dem folgt nach einer kurzen Erinnerung an das Hauptthema ein zweites, ‚molto cantabile‘ zu spielendes Seitenthema.



Streichquartett As-Dur op. 105 Satz 4 Seitenthema



Der nun folgende Mittelteil des Satzes beginnt mit dem zweiten Seitenthema und treibt dann ein munteres Spiel mit Motiven des Hauptthemas. Der dritte Teil wiederholt – mit einigen Veränderungen - den ersten und beschließt den Satz mit einer großen, orchestral klingenden Coda.

2. April 2015



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