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B. Britten
(1913-1976)

Sonate für Violoncello und Klavier C Dur op. 65

Dialogo: Allegro
Scherzo-pizzicato: Allegretto
Elegia: Lento
Marcia: Energico
Moto Perpetuo: Poco Presto

1961 war das Jahr des ‚War Requiem‘, eines der berühmtesten Chorwerke im 20. Jahrhundert (op. 66; 1962 uraufgeführt), und es war das Jahr der Sonate für Cello und Klavier op. 65, des ersten von mehreren Werken, die aus der Freundschaft des englischen Komponisten mit dem großen Cellisten Mstislav Rostropowitsch erwuchsen.

Die Satzbezeichnung ‚Dialogo: Allegro‘ für den Ersten Satz dieses faszinierenden Werks wird sogleich zu Beginn verdeutlicht: Auf kurze Einwürfe, klagende Motive von ein oder zwei Tönen antwortet das Klavier mit ruhigen Akkorden. Diese wehmütige Passage wird jäh unterbrochen von einem wild-stürmenden Abschnitt, diesem wiederum folgen versonnen wirkende Tonleiter-Motive. Damit ist das thematische Material festgelegt. Nach der Wiederholung des bisher Vorgestellten verschränkt, verändert der zweite Teil die Abschnitte 1 und 3 des ersten Teils und gewinnt am Ende den klagenden Motiven - nun durch das Klavier - eine sanftere Stimmung ab. Der dritte Teil des Satzes, der nach der Normden ersten wieder aufgreift, beschränkt sich hier auf die versonnenen Tonleiter-Motive; die klagenden Motive bilden die Coda.

Ein Dialog ganz anderer Art ist der knapp drei Minuten kurze Zweite Satz. Ein köstliches Stück Musik: geistreich-spritzig, mitunter auch recht zänkisch. Am Ende möchte jedes der beiden Instrumente den letzten Ton haben.

Die Elegia steht in der Mitte des fünfsätzigen Werks und ist die Seele der Sonate. Über düsteren Akkorden des Klaviers erklingt eine weit geschwungene elegische Kantilene des Cellos, die am Ende leicht verändert wiederholt wird und so den Rahmen bildet für drei Abwandlungen dieser Kantilene (insgesamt also fünf Teile): die erste Abwandlung nimmt allmählich an Erregung und Lautstärke zu bis hin zu einem Höhepunkt, und beides nimmt ab in der zweiten Abwandlung. Die dritte stellt Düster-Unheimliches und Hell-Freundliches gegenüber, bis schließlich das Düstere im Hellen aufgeht und der Abgesang beginnen kann.

Der Vierte Satz ist noch kürzer als der zweite, ein skurriles Klangfest mit der Repetition von Kurz-Motiven, mit einem Cello-Klang in der Mitte, als würde auf einer Bandsäge gespielt, mit köstlichen Glissandi nach Art des I-A der ‚Persönlichkeiten mit langen Ohren‘ und mit dem Flirren im Aquarium bei Saint-Saens‘ ‚Karneval‘. Britten und Rostropowitsch werden bei den Proben und bei der Uraufführung sicherlich viel Spaß bei diesem Satz gehabt haben.

Ein Klangfest ist auch der brillante Moto Perpetuo-Satz, eine Musik, die aus eigener, immer wieder sich erneuernder Energie in ständiger Bewegung bleibt (Perpetuum Mobile). Freilich widerspricht diese Art der Bewegung wie den Gesetzen der Physik so auch denen der Ästhetik: Zwei Mal gibt es ein Entspannen, sozusagen ein befreites Ausatmen (beide Male dieselbe abwärtssinkende Phrase, zunächst im Klavier, dann im Cello). Dann setzt sich das Perpetuum Mobile erneut in Bewegung, nach jeder Entspannung umso angespannter und nachdrücklicher.

März 2020



Lachrymae op.48 / Suite Nr. 1 für Violoncello solo op. 72

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