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J. Brahms
(1833-1897)

Trio für Klavier, Violine und Violoncello c-Moll op. 101

Allegro energico
Presto non assai
Andante grazioso
Allegro molto

Das Klaviertrio c-Moll hat Brahms wie die F-Dur-Cellosonate und die Violinsonate in A während seines ersten Sommeraufenthalts am Thuner See im Jahr 1886 geschrieben. Elisabeth von Herzogenberg, die mit ihrem Mann, dem Leipziger Komponisten Heinrich von Herzogenberg, zu Brahms’ engsten Vetrauten zählte - als Kind war sie dessen Klavierschülerin -, schreibt am 9./10. Januar 1887 an Brahms über dieses Trio: „Etwas, wie dieses Trio, in allen Teilen so vollendet, so leidenschaftlich und so maßvoll, so groß und so lieblich, so knapp und so beredt, ist überhaupt wohl selten geschrieben worden, und mich dünkt: Sie selber müssen ein Gefühl gehabt haben, als Sie den letzten Takt schrieben, wie etwa Heinrich der Vogler, wenn er betet: »Du gabst mir einen guten Fang, Herrgott, ich danke Dir!«...“

Eine Einleitung voller dramatischer Wucht



Klaviertrio op. 101 Satz 1




führt hin zum rhythmisch harten Hauptthema des Ersten Satzes, scharf punktiert und staccato wird es von den beiden Streichern eingeführt. Nach dieser spröden Düsternis bringt ein intensives gesangliches (‚cantando’) zweites Thema im Unisono von Geige und Cello ein wenig Entspannung. Der Mittelteil eines solches Satzes ist dazu bestimmt, durch Variieren die Möglichkeiten zu zeigen, die in den bisher vorgestellten Themen verborgen sind. Dieser Mittelteil ist hier recht kurz, nur eine Variation des ersten Themas wird angedeutet; statt des zweiten Themas erscheint eine neue, freundliche Episode. Die Kürze erklärt sich durch die Brahmssche Kompositionstechnik, schon bei der Vorstellung der Themen diese in reicher Weise zu variieren. Das gilt insbesondere für den dritten Teil, der nach der Konvention den ersten Teil ohne große Veränderungen aufgreifen müsste.

Der scherzo-ähnliche Zweite Satz bildet in seiner verhaltenen Zartheit den Kontrast zur Leidenschaftlichkeit des Ersten. Dreiteilig ist er aufgebaut (ABA): Die anmutige Melodie der umfassenden Teile wird zunächst dem Klavier übertragen, im dritten Teil den Streichern. Sehr reizvoll ist auch der Dialog zwischen Geige und Cello im Mittelteil. In der Coda ist die zarte Melancholie, die das ganze ‚Presto assai‘ überschattet, von besonderer Intensität.

Dreiteilig ist auch das Andante grazioso. Die Satzbezeichnung sagt viel über seinen Charakter: Die Eck-Teile mit ihrem Wechsel zwischen den unbegleiteten Streichern und dem Klavier sind von bezaubernder Lieblichkeit:



Klaviertrio op. 101 Satz 3



Im Mittelteil bleibt das Dialogische zwischen Streichern und Klavier bestehen und ebenso die melancholische Grundstimmung.

Das Hauptthema des Vierten Satzes



Klaviertrio op. 101 Satz 4




gibt dem gesamten Satz eine ungewöhnliche rhythmische Spannung, die in der Fortsetzung des Themas durch stark akzentuierte Synkopen noch verstärkt wird. Das Seitenthema beginnt mit chromatischer Aufwärtsbewegung, bricht unvermittelt ab, wird wiederholt – eine düstere Stimmung wie bei einem aufkommenden Gewitter. Da bedarf es als Kontrast noch eines Aufschwungs, der zunächst ähnlich rhythmisch gespannt ist wie das Hauptthema, dann aber breit und schließlich im Pianissimo ausklingt und zum Mittelteil überleitet. In diesem Mittelteil werden dem Hauptthema eindrucksvolle neue Nuancen abgewonnen. Der dritte Teil wiederholt den ersten mit einigen Veränderungen. Die Coda beginnt mit dem Hauptthema, das nun, in Dur und rhythmisch völlig entspannt, freundlich und tröstlich erscheint und sich zu einem rasanten Abschluss steigert.

Eine Anekdote im Zusammenhang mit diesem Klaviertrio zeigt, dass auch die Großen ihrer Zeit menschliche Züge tragen: Vor dem Neujahrsdinner 1888 im Haus des Konzertmeisters des Gewandhausorchesters war mit Brahms eine Probe dieses Trios angesetzt gewesen; Tschaikowsky war ebenfalls eingeladen, war früher als erwartet eingetroffen und hatte einen Teil der Probe gehört. Dass ihm das Klaviertrio nicht gefiel, erklärt sich aus dem großen Unterschied in der Persönlichkeit und im musikalischen Temperament der beiden Musiker. Verständlich darum, dass beim Essen die Stimmung zwischen ihm und Brahms recht frostig war; die beiden konnten sich nicht verstehen, und da half auch nicht viel, dass sich Grieg beim Essen zwischen sie setzte.

Febr. 2018



Klaviertrio op. 87 C-Dur

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