Kammermusik
Streichquartette
Gambensonaten
Cello-Suiten
Violine solo
Violine mit obligatem Cembalo
Konzerte
Die Kunst der Fuge (Auswahl)
Orchestersuiten
Werke für Flöte
Streichquartette
Violinsonaten
Cello Sonaten, Variationen
Klavierquartett
Klaviertrios
Lieder
Streichtrios
Streichquartette
Violinsonaten
Werke mit Bläser
Streichquintett
Opern
Streichquartette
Streichquartette
Chormusik neu
Cellosonaten
Horn-Trio
Klavier zwei- und vierhändig
Klaviertrios
Klavierquartette
Klavierquintett
Lieder
Streichquartette
Streichsextette
Violinsonaten
Werke mit Klarinette
Kammermusik
Kammermusik
Clarke Kammermusik
Concerto grosso
Czerny
Sonaten
Streichquartett
Klaviermusik
Deux Danses für chromatische Harfe und Streichorch
Dohnányi Kammermusik
Klaviertrios
Klavierquartette
Klavierquintette
Terzette
Streichquartette
Violine und Klavier
Streichquintette
Orchester Bläsersextett
Cello und Klavier
Kammermusik

L. van Beethoven
(1770-1827)

Sonate für Klavier und Violine G-Dur op. 96

Allegro moderato
Adagio espressivo
Scherzo: Allegro
Poco Allegretto

Besinnlichkeit, Kontemplation bestimmen den Ersten Satz der 1812 entstandenen Violinsonate op. 96. Dieses ‚Allegro moderato’ ist getragen von dem äußerst gelassenen, entspannten Dialogisieren der beiden Instrumente, etwa beim Beginn des Hauptthemas:



Violinsonate op. 96 Satz 1 Hauptthema



Zwar bringt ein munter klingendes Seitenthema ein wenig tänzerischen Schwung, doch das Freundlich-Besinnliche bleibt 'sempre piano' bestimmend, auch im Mittelteil (Durchführung), der den Endgedanken des ersten Teils (der Exposition)



Violinsonate op. 96 Satz 1 Schlussmotiv



über durchgehende Triolen in einfacher Weise umgestaltet. Der dritte Teil wiederholt den ersten mit einigen Veränderungen. Insgesamt hat der Satz (und die gesamte Sonate) einen unverwechselbaren, für Beethoven nicht gerade typischen Charakter: er ist mehr impressionistisch als expressiv. Sollte man der Sonate einen Beinamen geben wollen, so müsste sie aufgrund dieses Satzes ‚Die Liebliche’ heißen.

Und diese Bezeichnung würde auch für den Zweiten Satz gelten. Das liedhafte Hauptthema des ‚Adagios’ ist von ergreifender Innigkeit - das ist nun ganz der ‚klassische’ Beethoven:



Violinsonate op. 96 Satz 2 Hauptthema



Beethoven vermeidet es, nach dem Vortrag des Hauptthemas durch das Klavier unmittelbar die unveränderte Wiederholung durch die Geige folgen zu lassen, was bei anderen Sonaten wie selbstverständlich geschieht. Erst zu Beginn des zweiten Teils übernimmt nach einer Kadenz die Geige diese wunderschöne Melodie - semplice (schlicht) zu spielen -, als dürfe man so Eindringliches nicht sogleich wiederholen. Aber auch das, was die Violine nach dem Klavier-Solo des Beginns vorträgt, ist höchst eindringlich: Zunächst eine kurze Nachbetrachtung zum Hauptthema, dann ein liebliches zweites Thema, das mit einer Vierundsechzigstel-Figuration endet. Das dritte Thema blüht in wenigen Takten zu großer Schönheit auf. Auch dieses Thema endet mit Vierundsechzigstel, die eine Kadenz bilden. Der zweite Teil des Satzes beginnt mit dem Hauptthema, nun in der Violine (s. o.); das zweite Thema wird angedeutet und in der Coda, wo das Figurative vermehrt erscheint, klingt ein wenig auch das dritte Thema an.

Ohne Pause geht es weiter zum kurzen Scherzo, einem kraftvollen Kontrast zum vorigen Satz, voller von Beethoven so bevorzugter Akzentverschiebungen. Die Melodiephrasen des Mittelteils, des Trios, steigen auf und sinken nieder wie miteinander spielende Vögel.

Opus 96 (Beethovens letzte Violinsonate) und op. 97 (sein letztes Klaviertrio) bilden den Abschluss der mittleren, der klassischen Periode im Schaffen Beethovens und den Beginn des ‚späten Beethoven’. Im Vierten Satz wird dieser ‚späte Beethoven‘ besonders spürbar: die konventionelle Form geht verloren, die individuelle Sprache gibt sich ihr eigenes Strukturgesetz. Zwar ist die Form des Satzes leicht zu benennen: Variationen über ein volksliedhaftes Tanzlied. Die ersten vier Variationen sind unschwer als solche zu erkennen, bei der fünften, einem zweimal von einer Kadenz unterbrochenen ‚Adagio espressivo‘, gibt es nur entfernte Anklänge an das Tanzlied. Nach dem ‚Adagio‘ wird das Tanzthema kurz aufgegriffen und in einem rasanten Allegro erneut variiert. Ein chromatisch-dunkles Fugato - ebenfalls aus dem Material des Tanzlieds gebildet - leitet den Abschluss ein. Der befreiende Ausklang wird kurz vor den letzten Takten noch einmal 'poco Adagio' gehemmt.



Violinsonate A-Dur op. 47

HaftungsausschlussImpressum