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L. van Beethoven
(1770-1827) Trio für Violine, Viola und Violoncello c-Moll op. 9/3

Allegro con spirito
Adagio con espressione
Scherzo: Allegro molto e vivace
Finale: Presto

Das erdrückende Vorbild der Streichquartette Haydns und Mozarts hat Beethoven zögern lassen, diese Gattung aufzugreifen; so nähert er sich dem Streichquartett auf mancherlei ‘Umwegen’, ähnlich wie später Brahms, der ein noch deutlich erdrückenderes Erbe zu bewältigen hatte. Einer dieser ‘Umwege’ sind die drei Streichtrios op. 9 aus dem Jahr 1797. Aber hier schon gelingt es, nicht nur anzuknüpfen an die Tradition, sondern auch Neues, Eigenständiges mit der Tradition zu verbinden, in einem Maße bei op. 9/3, dass es nicht nur zu den Meisterwerken seiner Gattung zählt, sondern ein Meisterwerk auch innerhalb des Schaffens von Beethoven ist. Als Gattung ist es so perfekt klanglich und strukturell ausgereift, dass die Reduktion auf drei Streicher nicht bewusst wird. Inhaltlich weist schon das Moll darauf hin, dass dieses Streichtrio Anderes ist als gesellige Abendunterhaltung einer musikalisch gebildeten Gesellschaft, die zu jener Zeit eine solche Unterhaltung erwartete. Es ist wie die beiden übrigen Trios, die mit dem in c-Moll zu op. 9 zusammengefasst und 1798 erschienen sind, „nicht geschaffen zu unterhalten, sondern um auszusagen“.

Die Hauptthemagruppe des Ersten Satzes beginnt mit einem durch den übermäßigen Sekundschritt h-as gänzlich unkonventionellen absteigenden Vier-Ton-Motiv,



Streichtrio op. 9/3 Satz 1 Hauptthema



das dem ‚Allegro‘ einen düster-dramatischen Charakter verleiht. Das im Nacheinander von Violine, Viola und Cello vorgetragene schlichte Seitenthema beginnt in Dur, wird aber mit dem Cello-Einsatz nach Moll gewendet. Der zweite Teil des Satzes setzt mit dem nun akkordisch gesetzten und sforzato zu spielenden ‚Vier-Ton-Motiv‘ ein. Dann greift Beethoven ein kleines Motiv aus dem ersten Teil auf



Streichtrio op. 9/3 Satz 1 kurzes Motiv 2



und überlässt es dem Spiel von Violine und Cello. Harte Fortissimo-Akkorde beenden dieses Spiel. Eine Episode mit einer Abwandlung des Vier-Ton-Motivs beschließt im Piano diesen zweiten Teil. Der dritte wiederholt nach der Tradition den ersten. Hier geschieht dies in einer stark veränderten Form, das Seitenthema erhält zum Beispiel größeres Gewicht. Das Vier-Ton-Motiv leitet auch die Coda ein, die ihm noch einmal auf reizvolle Weise einen neuen Ausdruck verleiht.

Das Hauptthema des Adagios besticht durch große harmonische Farbigkeit. Ein zweites, freundlicheres Thema in G-Dur wird von Kadenzen der Violine eingeleitet und im Kanon von Violine und Viola vorgestellt. In einem Mittelteil ist das Hauptthema mit Ornamenten versehen, die aber nicht verzieren und ausschmücken, sondern das Thema zu dramatischem Ernst steigern. Es folgen - leicht verändert – die beiden Themen in ihrer Ausgangsform und eine Coda, in der die Viola das Hauptthema mit besonderer Intensität andeutet.

Durch Sforzati herausgehobene harmonische Härten und durch „widerborstig-synkopischeRhythmik“ erinnern die Rahmenteile des Scherzos an den düster-dramatischen Charakter des 1. Satzes. Der Dur-Mittelteil (‚Trio‘) setzt diesem Charakter keine Heiterkeit, sondern Melancholie entgegen.

Das Hauptthema des Finales



Streichtrio op. 9/3 Satz 4 Hauptthema



ist durch Triolen geprägt, die ein wenig verspielt wirken, so dass man nicht ahnen kann, zu welcher Dramatik sie führen können, nämlich im Anschluss an das kurze besinnliche Es-Moll-Seitenthema:



Streichtrio op. 9/3 Satz 4 Seitenthema



Das Spiel des zweiten Teils in diesem Satz mit Motiven des bisher Gehörten beginnt mit der Fortsetzung des Hauptthemas und endet mit dessen erster Triole. Der dritte Teil wiederholt den ersten mit nicht unwesentlichen Änderungen und verklingt leicht und luftig pianissimo in Dur.

Mai 2021



op. 9/2 D-Dur

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