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Ludwig van Beethoven
(1770-1827)

Streichtrio in Es-Dur op. 3

Allegro con brio
Andante
Menuetto: Allegretto
Adagio
Menuetto: Moderato
Finale: Allegro

Wie andere Frühwerke Beethovens, z. B. die Klaviertrios op. 1 und die Cellosonaten op. 5, ist das Streichtrio op. 3 von außerordentlicher Qualität. Die Entstehungszeit, vermutlich 1792 (noch in Bonn), lässt es höchst wahrscheinlich erscheinen, dass Beethoven von dem vier Jahre zuvor geschaffenen und 1792 veröffentlichten großen Divertimento Mozarts (KV 563) angeregt wurde. Opus 3 steht wie Mozarts Trio in Es-Dur, wie dieses ist es 6-sätzig, hat wie dieses im Zentrum ein Adagio, das von zwei Menuetten umgeben ist, und schließt mit einem Rondosatz wie auch das Mozart-Divertimento.

Der Erste Satz ist ein von Synkopen geprägter klassischer Sonatensatz, dessen Hauptthema markant beginnt, aber freundlich zu Ende geführt wird. Freundlich klingt auch das Seitenthema, das zweistimmig eingeführt wird (die Viola pausiert). Nach der Wiederholung durch das Cello schließt der erste Teil des Satzes mit einem längeren Nachspiel. Im zweiten Teil erfährt nach einer Vorbereitung das Seitenthema farbige Modulationen, dann setzt das Hauptthema ein; man meint, der dritte Teil, der den ersten wiederholt, habe eingesetzt, aber Beethoven täuscht den Hörer und wandelt auch das Hauptthema noch vielfältig ab, vor allem seinen synkopisierten Rhythmus. Selbst als das Hauptthema nochmals eingesetzt hat, wird der Hörer verunsichert, ob er sich im dritten Teil befindet, zu ausgefallen sind die Veränderungen gegenüber dem ersten Teil. Erst ab dem Seitenthema hält Beethoven sich an die Vorgaben und die Erwartung des Hörers wird bestätigt. Und ausgefallen wirkt auch der Einsatz der hochinteressanten Coda.

Von ungewöhnlichem Reiz ist das Andante, ebenfalls ein Sonatensatz. Das Hauptthema changiert zwischen steifer Würde und lieblicher Eleganz, bei der Wiederholung zeigt es durch die Oktavierung von Geige und Viola eine schöne neue Klangfarbe, die den Reiz dieses Themas noch verstärkt. Die steife Würde wird beim Zweiten Thema durch die Trillerfiguren noch gesteigert. Der zweite Teil eines klassischen Sonatensatzes wandelt das bisher Gehörte ab, lässt es aus neuer Perspektive erscheinen. So entsteht aus einem Motiv des zweiten, recht steifen Themas durch kleine Veränderungen ein Stück von schmelzender Schönheit. Veränderungen, Bereicherungen gibt es auch beim ersten Thema des dritten Teils, der eigentlich den ersten nur wiederholen sollte, was beim zweiten Thema auch geschieht.

Durch „stockende Pausen und Synkopen“ (Reclam) hochinteressant, ja verwirrend beginnt das Erste Menuett; den Kontrast dazu bildet das Trio mit seiner schlichten und höchst reizvollen Melodie der langen Töne; die Achtel der Viola und die gezupften Viertel des Cellos untermalen die Melodie mit flüssiger Bewegung.

Der Beginn des Adagios hat auffallende Ähnlichkeit mit dem des ‚Adagios‘ aus der ‚Frühlingssonate‘. Die „heilige Ruhe“, die Czerny jenem Adagio zuschreibt, spricht auch aus dem ‚Adagio‘ des Streichtrios. Seine zwei Themen werden in unterschiedlicher Ausprägung zweimal dargestellt; hinzu kommt eine Coda, die das erste Thema noch einmal aufgreift.

Das bei den Rahmenstücken konventionell wirkende Zweite Menuett hat einen reizvollen Mittelteil: „ein exotisch klingendes c-Moll-Trio »nach Dudelsackart«, in dem die Geige über orgelpunktgestützten Bordun-Klängen ständig das gleiche pralltrillerbesetzte Motiv präsentiert“ (Reclam).

Das dreigeteilte Rondo-Thema des Letzten Satzes wird drei Mal wiederholt; mit der dritten Wiederholung beginnt die Coda. Die erste und dritte Episode zwischen den Wiederholungen des Rondo-Themas sind identisch. Höchst eindrucksvoller Mittelpunkt des Satzes ist die zweite Episode, ein Spiel mit Triolenpassagen in Moll, das mit seinen schönen kontrapunktischen Fügungen an spätere Streichquartette erinnert.

Mai 2021





Streichtrios / op. 8 D-Dur

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