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Ludwig van Beethoven
(1770-1827)

Klaviertrio Es-Dur op. 38 "Grand Trio"

I. Adagio - Allegro con brio
II. Adagio cantabile
III. Tempo di Menuetto
IV. Andante con Variazioni
V. Scherzo. Allegro molto e vivace
VI. Andante con moto. Alla marzia - Presto

Das Klaviertrio op. 38 geht zurück auf das 1799 entstandene Septett für vier Streich- und drei Blasinstrumente. Nach seinem Erscheinen 1802 wurde das Septett das populärste Werk Beethovens, auf das er zunächst recht stolz war. So hat er es selbst für Klaviertrio mit Klarinette oder Violine arrangiert und dabei lediglich die Instrumentation geändert; 1805 veröffentlichte er es als ‚Grand Trio‘. Das Septett blieb Beethovens meistgespieltes Werk, was sein Schöpfer später ärgerlich fand. „Sein Septett konnte er nicht leiden und ärgerte sich über den Beifall, den es erhielt“, erinnert sich sein Schüler Carl Czerny.

Nach einer besinnlichen Adagio-Einleitung werden im ersten Teil des Allegro ein munter-spritziges Hauptthema



Klaviertrio op. 38 Satz 1 Hauptthema



und ein lyrisches Seitenthema, wie die Konvention es für einen klassischen Sonatensatz fordert, vorgestellt. Dass Beethoven auch die geistvolle Unterhaltung der Gattung ‚Divertimento‘ im Sinn hatte, wird nicht nur an der Sechssätzigkeit deutlich, sondern klingt von Beginn an immer wieder durch.
Kunstvoll wird das im ersten Teil Vorgestellte im zweiten in seine motivischen Bestandteile zerlegt und, harmonisch, dynamisch, melodisch und rhythmisch immer wieder verändert, neu zusammensetzt. So bleibt vom Hauptthema im Grunde nur der Auftakt und es entsteht ein neues Thema, das zu Beginn der Coda noch einmal aufgegriffen wird. Der dritte Teil greift auf den ersten zurück, aber auch hier gibt es sehr schöne Veränderungen, vor allem im Bereich des Hauptthemas.

Das Adagio cantabile steht in As-Dur wie das Adagio aus Mozarts Divertimento KV 563, Beethovens großes Vorbild. Hier beim jungen Beethoven wie dort beim späten Mozart ist das Adagio ein bedeutendes, eindringliches Stück Musik.
Der Beginn des Hauptthemas



Klaviertrio op. 38 Satz 2 Hauptthema



strahlt eine ruhige, tröstliche Schönheit aus, die zu Herzen geht. Und auch die weiteren Themen ruhen in dieser Schönheit, so dass sie mit dem Hauptthema eine Einheit bilden. Nur in einem Mittelteil, der mit dem Hauptthema einsetzt, wird aus dem Tröstlichen das Beängstigende. Ein kürzerer dritter Teil findet, ebenfalls mit dem Hauptthema beginnend, zum Trost des ersten Teils zurück.

Reizvoll ist das kurze Menuetto, angelehnt an das Menuetto aus der Klaviersonate op. 49/2. Geistreiche Unterhaltung bringt sein Mittelteil, das ‚Trio‘.

Das Thema des Variationensatzes klingt so volkstümlich, dass es 1838 in einem Volksliederbuch erschien, dass also mittlerweile als Volkslied angesehen wurde, was eine Erfindung Beethovens war. Es besteht aus zwei Teilen, von denen jeder wiederholt wird. In der ersten Variation umspielen zunächst das Klavier, dann das Cello das mit Synkopen angereicherte Thema. Die Zweiunddreißigstel im Klavier fordern in der zweiten Variation die Virtuosität des Pianisten. Ein geistreiches Spiel mit der Imitation zeichnet die dritte aus. Vielfalt auf kleinstem Raum findet sich in der vierten Variation: Das Cello erhält eine eigene Melodie, die Klarinette unterstützt es, und es bleibt noch Gelegenheit für Pizzicati des Cellos. Das Klavier begleitet mit Triolen und einer reizenden Basslinie. Die fünfte Variation ist wieder nahe am Thema. Dass die Coda harmlos-heiter beginnt und plötzlich eine dramatische Wendung nimmt, fast erstirbt und schließlich zwei Fortissimo-Akkorde den Abschluss bilden, ist mit dem Humor des jungen Beethoven zu genießen.

Und dieser Humor ist auch beim fünften Satz, dem Scherzo, im Spiel, zumindest bei den Eckteilen (Aufbau A B A). Bewundernswert, was aus einem spritzigen abfallenden Dreiklang, mit dem das Cello den Satz eröffnet, sich alles entwickeln kann. Zu solch rasantem ‚Vivace‘ bietet die ruhige Melodik des ‚Trios‘ (B) einen schönen Gegensatz.

Von den drei Teilen, aus denen ein klassischer Sonatensatz besteht, beginnt der erste Teil im Sechsten Satz mit der Andeutung eines Trauermarschs als Einleitung. Es folgt das ‚Presto‘ mit Haupt- und Seitenthema. Zwischen den beiden Themen gibt es eine Erinnerung an den abfallenden Dreiklang des ‚Scherzos‘. Im zweiten Teil des Satzes erscheint der Beginn des Hauptsatzes in einem kontrapunktischen Spiel, das Seitenthema wird gestreift und nach einem Triller bringt ein neues Thema mit eng beieinanderliegenden Intervallen, ja sogar Halbtonschritten ein Stück Düsternis in die helle Munterkeit des Finalsatzes. Eine längere Kadenz des Klaviers leitet über zum dritten Teil des Satzes, der mit einigen Änderungen den ersten wieder aufgreift.

September 2019



op. 11 B-Dur (Gassenhauer-Trio) / op. 44 Variationen Es-Dur

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