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Ankündigung Mozart hatte sein Leben lang eine Vorliebe für die Klarinette und deren ausdrucksstarken, einschmeichelnden, weichen Ton. Diese Vorliebe verstärkte sich gegen Ende seines Lebens durch die Freundschaft mit dem Klarinettisten Anton Stadler, dessen große Begabung Mozart zu großartigen Werken inspirierte. So wird sein Klarinettenquintett zu einer der „perfektesten Schöpfungen im riesigen Schaffen Mozarts“ (Robert Dearling).
W. A. Mozart (1756-1791)
Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur KV 581
Allegro Larghetto Menuetto Allegretto con Variazioni
Vollendet wurde das Quintett laut Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis am 29. September 1789, zu der Zeit, als er an der Oper ‚Così fan tutte’ schrieb.
Mozart hatte sein Leben lang eine Vorliebe für die Klarinette und deren ausdrucksstarken, einschmeichelnden, weichen Ton. Dass diese Vorliebe sich gegen Ende seines Lebens verstärkte, ist der Freundschaft mit dem Klarinettisten Anton Stadler zu verdanken, dessen große Begabung Mozart zu großartigen Werken inspirierte. Das erste dieser Werke, das ‚Kegelstatt-Trio‘ ist aus dem Jahr 1786, das dritte, das Klarinettenkonzert, aus 1791. Das zweite, das Quintett, nannte Mozart gelegentlich „des Stadler’s Quintett“.
Großartig beginnt der Erste Satz dieses Quintetts: Das Hauptthema besticht durch dichten homogenen Streicherklang und doch sind die einzelnen Stimmen auf subtilste Art kontrapunktisch zueinander in Beziehung gesetzt:
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Das abschließende Spielwerk der Klarinette steht im Kontrast zum stillen Ernst des Hauptthemas und wird für den zweiten Teil des Satzes noch bedeutsam. Das Seitenthema wird von der 1. Violine eingeführt
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und in eindringlich veränderter Form von der Klarinette aufgegriffen und fortgesetzt. Der zweite Teil des Satzes, der üblicherweise neues Licht auf das bisher Vorgegebene werfen soll, kommt zunächst auf das Hauptthema zurück – jetzt ist die Klarinette dabei –, dann folgt ein eindrucksvolles Fugato des dem Hauptthema folgenden Spielwerks, und schließlich werden dessen Dreiklänge mit den aufwärtssteigenden Achteln und die der fallenden Sechzehntel in einer Folge prächtigster Harmonien miteinander kombiniert. Der dritte Teil greift - nicht ohne feinsinnige Veränderungen - auf den ersten zurück.
Hinreißend schön in seinem seelenvollen Ausdruck ist das Larghetto. Das gilt für den ersten Teil, in dem die Klarinette allein Träger der melancholischen Melodie ist, wie für den zweiten Teil mit seinem Dolce-Thema
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Zweiunddreißigstel steigen in Tonleiter-Figuren aufwärts. Hier werden, begleitet von wunderbaren Harmonien, selbst Tonleiterabläufe zu ergreifender, inniger Musik. Beide Teile werden wiederholt (der zweite Teil sehr verkürzt) und mit einer kurzen Coda abgeschlossen, in der als Begleitfiguren statt der von den Geigen bisher gespielten Achtel nun Sechzehntel-Triolen den Ablauf prägen.
Das Besondere des Menuetts: Es hat zwei ‚Trios’ - sein Aufbau ist also: Menuetto - Trio I - Menuetto - Trio II - Menuetto. Dieses ungemein freundliche, heitere, luftig-leichte Kunst-Gebilde ist mit feiner Kontrapunktik versehen. Im melancholischen Trio I in Moll fehlt die Klarinette. Im Trio II ist sie dann in ihrem eigentlichen Element: ein kunstvoll inszenierter zierlicher Ländler voller köstlicher Melancholie erinnert an die Bedeutung der Klarinette für die Tanzfeste im Alpenvorland.
Scherzhaft-heiter und liebenswürdig stellt sich das Allegretto-Thema des Vierten Satzes dar,
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und noch eine Idee spritziger, farbiger und reicher in der Gestaltung erscheint es, wenn es nach fünf Variationen im Allegro-Tempo aufgegriffen und als Coda verwendet wird. In der ersten Variation umspielt die Klarinette das von den Streichern unterlegte Thema. Unruhig wirkt durch Punktierungen in der 1. Violine und durch Triolen-Begleitung die zweite Variation. Die dritte bringt die obligate Wendung nach Moll; dem melancholischen Charakter entsprechen chromatische Wendungen und ein Hervortreten der Bratsche. In der vierten Variation treiben Klarinette und 1. Violine über dem von den übrigen Instrumenten angestimmten Thema ein munteres Spiel. Durch eine viertaktige Überleitung wird die fünfte Variation in ihrer Besonderheit hervorgehoben; sie ist im Grunde ein selbständiger kleiner Adagio-Satz von großer Intensität des Ausdrucks, die in den fünf Takten der Überleitung zum köstlichen Kehraus noch eine Steigerung erfährt.
Mai 2020
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Hornquintett Es-Dur KV 407
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