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Ankündigung Bei der Uraufführung der Violinsonate KV 454 am 29. April 1784 mit der berühmten Geigerin Regina Strinasacchi aus Mantua hatte Mozart lediglich die Violinstimme aufs Papier gebracht; den Klavierpart gab es nur in seinem Kopf und Mozart spielte ihn vor einem leeren Notenblatt: aus Zeitmangel konnte Mozart ihn bis zum Konzert nicht schriftlich fixieren. Hätte er nach dem Konzert seine Klavierstimme nicht doch noch aufgeschrieben, so wäre uns eine seiner schönsten Violinsonaten verloren gegangen: eine Sonate mit einem Kopfsatz von klassischer Schönheit, einem beglückenden Andante und einem virtuosen Rondo-Finale, das von einer Fülle großartiger Einfälle lebt.
W. A. Mozart (1756-1791)
Sonate für Violine und Klavier B-Dur KV 454
Largo-Allegro Andante Allegretto
Bei der Uraufführung der Violinsonate KV 454 am 29. April 1784 mit der berühmten Geigerin Regina Strinasacchi aus Mantua hatte Mozart nur die Violinstimme aufs Papier gebracht; den Klavierpart gab es nur in seinem Kopf und Mozart spielte ihn vor einem leeren Notenblatt: aus Zeitmangel konnte Mozart ihn bis zum Konzert nicht schriftlich fixieren. Hätte er nach dem Konzert seine Klavierstimme nicht doch noch aufgeschrieben, so wäre uns eine seiner schönsten Violinsonaten verloren gegangen.
Mit feierlichen Akkorden beginnt das Largo, das nicht nur Einleitung für das Allegro ist, sondern trotz der Kürze in den wunderschönen Kantilenen seinen ganz eigenständigen Wert hat. Die beiden Themen des Eingangsteils, das eine von Tonleitern, das zweite von Dreiklängen gebildet, unterscheiden sich in der Stimmung wenig voneinander. Der Mittelteil des Satzes setzt der munteren Stimmung dieser beiden Themen in wenigen Takten sehr konzentriert Dramatisches und Melancholisch-Lyrisches entgegen. Der dritte Teil stellt noch einmal die Themen des ersten vor, vor allem das erste erfährt dabei manch schöne Veränderung.
Ein Ereignis ist das Andante in seiner Ausdrucksstärke, seiner Innigkeit, seiner Vielfalt. Von der Stimmung her ist es ein Adagio, die Expressivität Beethovenscher Adagios vorwegnehmend. Die drei Themen in einem ersten Teil sind eines schöner als das andere: ein Hauptthema:
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ein zweites, das mit ‚cantabile’ überschrieben ist:
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und ein drittes, das ‚dolce’ zu spielen ist:
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Ein Mittelteil erstaunt und ergreift durch ungewöhnliche harmonische Wendungen. Der dritte Teil ist eine stark veränderte Wiederholung des ersten, vor allem das Hauptthema hat neue, überraschende Aspekte, hinter denen das Cantabile-Thema verschwindet.
Im Allegretto folgen dem heiteren Hauptthema - es kann auch als Rondo-Thema verstanden werden - drei nicht minder heitere Seitenthemen. Der Mittelteil, der mit dem Hauptthema einsetzt, führt in eine ernstere, melancholische Stimmung. Der dritte Teil entspricht ziemlich genau dem ersten und die köstliche Coda wird ebenfalls mit dem Hauptthema eingeführt.
Juli 2016
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KV 377 F-Dur / KV 481 Es-Dur
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