W. A. Mozart (1756-1791)
Sechs Variationen über das Andantino ‚Hélas, j’ai perdu mon amant‘ (Ach, ich habe meinen Geliebten verloren) g-Moll KV 360
Wahrscheinlich waren diese Variationen von 1781 ursprünglich nur für Klavier geschrieben, denn sie sind Mozarts erster Klavierschülerin in Wien, einer Comtess von Rumbeck, gewidmet. Die hinzugefügte Violinstimme hat aber durchaus ihre Berechtigung. Die Variationen insgesamt sind - wie das Andantino selbst - eine schlichte, aber eindringliche Klage über den Verlust des Geliebten. G-Moll ist bei Mozart die Tonart der Trauer. In der 1. und 2. Variation geben Seufzermotive und Chromatik der Klage Ausdruck. Bei der dritten begnügt sich die Violine mit Einwürfen. Die vierte ist ein Dialog zwischen Klavier und Violine; die Bewegung wird, wie es bei Variationen oft geschieht, nun schneller (durch die Triolen ergeben sich 18 Sechzehntelin einem Takt statt 12). In der sechsten Variation wird das Tempo durch Zweiunddreißigstel-Begleitfiguren noch bewegter. In der fünften Variation wird die Bewegung reduziert; auch das ist Tradition, wenn nämlich ein Wechsel des Tongeschlechts vorliegt, zumeist von Dur nach Moll. In diesem kleinen Variationenwerk wird nach Dur gewechselt, da ja die übrigen Variationen in Moll stehen.
04. Februar 2015
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