Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Klaviertrios
Oratorium
Streichquartette
Klavier solo
Kammermusik
Orchester- und Chormusik
Sonaten
sonstige Kammermusik
Kammermusik
Kammermusik
Operette
Kammermusik
Werke für Cello
Kammermusik
Kammermusik
Klavier
Kammermusik
Kammermusik
Opern
Streichquartette
Klaviertrio
Streichquintette
Sonaten
Oktett op. 20
Klavier
Variationen
Messiaen Kammermusik
Divertimenti
Klavier solo
Klavierkonzerte
Klaviertrios
Klavierquartette
Opern, Arien
Streichduos
Streichtrio KV 563
Streichquartette
Streichquintette
Werke mit Bläser
Violin-Sonaten, -Variationen

W. A. Mozart(1756-1791)

Quintett für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello C-Dur KV 515

Allegro
Menuetto: Allegretto
Andante
Allegro

Als Mozart 1788 die Streichquintette C-Dur KV 515, g-Moll KV 516 und c-Moll KV 406 (516 b) zur Subskription ausschrieb, fand er keine Interessenten. „Es ahnte damals niemand, und man konnte es wohl auch nicht ahnen“, schreibt E. Kroher, „dass die angebotenen Kompositionen zum Vollkommensten gehören, was je auf dem Gebiet des Streichquintetts und darüber hinaus der klassischen Kammermusik geschaffen worden ist.“

Verglichen mit anderen Kammermusikwerken Mozarts ist der Erste Satz seines Quintetts KV 515 auch in seinen äußeren Dimensionen riesig. Das beginnt schon bei der Konzeption des Hauptthemas: Dreimal dialogisieren Cello (fordernd fragend) und 1. Violine (liebenswert - ‚dolce‘ - antwortend):



Streichquintett KV 515 Satz 1 Hauptthema



Und nach einer Generalpause wird dieser Dialog in Moll noch einmal aufgegriffen – nun hat die Violine den fragenden und das Cello den antwortenden Part. Nach einem ausgedehnten Zwischenstück wird kurz an das Hauptthema erinnert, bevor das zweite Thema erklingt:



Streichquintett KV 515 Satz 1 Seitenthema



Den Ausklang des ersten Teils dieses Satzes bilden Achtel-Sekundbewegungen über einem Orgelpunkt des Cellos (Beispiel aus der Coda):



Satz 1 Motiv aus der Schlussgruppe




Der zweite Teil verarbeitet - dramatisch beginnend und sich zu einer besinnlich-verhaltenen Stimmung von großer Schönheit ‚steigernd’ - in gedrängter Form das dialogisierende Thema, dann mit feinsinnigster Kontrapunktik und Harmonik ein Motiv aus dem Schluss des ersten Teils (jenes über dem Orgelpunkt des Cellos) und als Übergang zum dritten Teil noch eine Begleitfigur des Seitenthemas. Der dritte Teil greift den ersten mit faszinierenden Veränderungen wieder auf und schließt pianissimo mit dem Orgelpunkt-Thema.

Schon der ‚Erste Satz‘ machte deutlich, dass nicht alles glanzvoll klingt, was in C-Dur steht; es stellen sich auch bei KV 515 melancholische Töne ein, vor allem da, wo man es am wenigsten erwartet, im Menuett. Das Melancholische wird hier betont durch Seufzermotive und durch auffällige harmonische Wendungen gegen Ende des umrahmenden Teils. Der Mittelteil, das sogenannte Trio, verstärkt die Melancholie durch das Akkordisch-Breite seines Hauptthemas, durch Häufung des Chromatischen und durch den Klangreiz der Oktavgänge der beiden Violinen:



Streichquintett KV 515 Satz 2 Trio



Nach dem Erstdruck ist das Andante der 'Dritte Satz' - im Autograph steht es an zweiter Stelle. Es erinnert an Mozarts berühmte Sinfonia concertante‘ für Violine und Viola (KV 364) mit ihrem Dialog zwischen den beiden Instrumenten. Das erste, schwermütige Thema des Quintetts gehört noch der Viola. Die erste Violine beginnt mit dem lieblichen zweiten Thema das innige Zwiegespräch mit der ersten Viola. Das dritte Thema ist nicht im Dialog verwoben; die Viola antwortet der Violine erst, wenn das elegische Thema zu Ende geführt ist und die Violine sie in liebevoller Unterstützung begleitet. Nach einer ergreifenden Übergangspassage und einer Kadenz der ersten Violine werden diese drei Themen-Blöcke nur wenig verändert wiederholt. Eine Coda, schön wie der gesamte Satz, beendet dieses ‚Andante‘.

Das zunächst einfach erscheinende Hauptthema des Vierten Satzes



Streichquintett KV 515 Satz 14 Hauptthema



fällt schon in seinem Mittelteil aus der Rolle des Erwarteten und auch dann, wenn der Beginn des Themas wieder aufgegriffen wird. Eine längere, sich steigernde Überleitung führt zum heiter-verspielten zweiten Thema:



Streichquintett KV 515 Satz Seitenthema



Mit dem Takt der punktierten Achtel geht das Spiel weiter, und wird fortgesetzt mit Motiven des Hauptthemas, insgesamt eine faszinierende Überleitung zum Hauptthema in seiner originalen Form. Damit ist der erste Teil des Satzes abgeschlossen. Als kurzer Mittelteil folgt ein großartiges Stück feinster kontrapunktischer Arbeit mit dem Hauptthema. Diese Kontrapunktik drängt sich nicht auf, macht aber den Hörgenuss perfekt. Der dritte Teil beginnt mit dem zweiten Thema; es fehlt nicht das Spiel mit den punktierten Achteln und auch nicht das mit Motiven des Hauptthemas. Diese entwickeln sich zu den Schlusstakten eines wundervollen Finales.

Oktober 2019



Streichquintette / KV 516 g-Moll

HaftungsausschlussImpressum