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Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Trio für Klavier, Violine und Violoncello E-Dur KV 542
Allegro Andante grazioso Allegro
Der Mozart-Kenner Alfred Einstein nannte Mozarts Klaviertrio KV 542 zusammen mit dem Trio KV 502 die „größten Meisterwerke der Gattung“ und „die Krone seines Schaffens auf diesem Gebiet“. Mozart hat diese Werke selbst sehr geschätzt. KV 542 entstand 1788, in der Zeit der drei großen letzten Sinfonien, also zur Zeit höchster Meisterschaft. Ungewöhnlich ist für Mozart die Tonart E-Dur, und sie ist vielleicht eine der Ursachen für das Besondere der harmonischen Wendungen, die dieses Trio zunächst so befremdlich, dann so bezaubernd machen.
Ungewöhnlich ist schon zu Beginn des Ersten Satzes die chromatische Besonderheit im zweiten Takt des Hauptthemas:
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Ungewöhnlich auch die Art, wie das Seitenthema plötzlich eine dramatische Wendung erfährt. In diesem Geist ist auch der kurze Mittelteil geschaffen, der zudem kontrapunktische Feinheiten aufweist. Der dritte Teil wiederholt den ersten mit kleinen, aber bedeutenden Veränderungen.
Diese wunderbaren Eingebungen setzen sich fort, ja steigern sich noch beim Andante grazioso. ‚Grazioso‘ mit ‚graziös‘ zu übersetzen, geht wohl nicht an, z. B. angesichts der Mollpassage des Mittelteils. Schwerelos, d. h. überirdisch wäre eine passendere Charakterisierung.
Das Thema des Dritten Satzes (Rondo-Finale: Allegro) wirkt eher schlicht:
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Nach diesem Rondo-Thema (A) und zwischen dessen Wiederholungen gibt es Musik vom Feinsten. Das erste Zwischenstück (B) beginnt mit einem Dreiklang abwärts und einer ebenfalls abwärtslaufenden chromatischen Tonleiter und setzt sich fort mit heiterem virtuosen Spiel. Nach einigen Anläufen wird das Rondo-Thema zum ersten Mal wiederholt und endet – gar nicht mehr schlicht - in einer Fantasie über Motive des Themas. Als zweites Zwischenstück (C) führt die Geige eine freundlich-liebliche Melodie ein, die vom Klavier aufgegriffen und chromatisch umspielt wird. Dann greift Mozart auf das erste Zwischenstück (B) zurück und fügt es nahtlos an. Mit der zweiten Wiederholung des Rondo-Themas (A, Aufbau also A B A C B A-Coda) beginnt der aus einer Reihe hübscher Schlusswendungen bestehende Ausklang.
Febr. 2016
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KV 498 'Kegelstatt-Trio' / KV 548 C-Dur
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