Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klaviersonate C-Dur KV 545
Allegro Andante Allegretto grazioso
Die 1788 entstandene Klaviersonate KV 545 wurde von Mozart als „kleine klavier Sonate für anfänger“ bezeichnet. Der Unterrichtszweck zeigt sich in der „miniaturhaften Kürze und in der schulmäßigen Klarheit ihres Aufbaus“ (Reclam).
Schlicht sind im Ersten Satz die beiden im ersten Teil vorgestellten Themen. Der Mittelteil spielt mit den nach Moll gewendeten gebrochenen Dreiklangsfiguren des zweiten und den Tonleiter-Läufen des ersten Themenbereichs. Der dritte Teil wiederholt mit wenigen Veränderungen den ersten.
Reizend ist das kantable Andante mit seiner dreiteiligen Liedform im ersten Teil: Dann, im Mittelteil, geschieht eine Steigerung: in einer Art feinster Variation des ersten Teils erscheint eine harmonische Farbigkeit, die, nach einer gekürzten Wiederholung des ersten Teils, in der Coda noch einmal angedeutet wird.
Der Rondosatz ist nur etwa zwei Minuten lang, das Rondo-Thema wird daher nur zweimal wiederholt, aber sein kanonartiger Beginn klingt in den beiden Zwischenspielen nach, so dass dieser kurze Satz als ein einheitliches Ganze verstanden wird.
Dass die Sonate bei aller Kürze und Schlichtheit wie selbstverständlich als groß erscheint, mag ein Zitat erklären: „Nur in der Wegwerfung des Zufälligen und in dem reinen Ausdruck der Notwendigkeit liegt der große Stil.“ (Schiller, Über Matthissons Gedichte)
Januar 2019
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