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F. Mendelssohn-Bartholdy
(1809 - 1847)

Sonate für Viola und Klavier c-Moll

Adagio/Allegro
Menuetto: Allegro molto
Andante con variazioni/Allegro molto

Die Sonate, entstanden zwischen November 1823 und Februar 1824, aber erst 1966 veröffentlicht, ist das Werk eines frühreifen, genial begabten, wohlbehüteten jungen Mannes von 15 Jahren aus gutem Haus. Die Wahl des tragischen C-Moll für diese Sonate ist wahrscheinlich nicht begründet in einem entsprechenden Lebensgefühl, eher in der Verehrung Beethovens und dessen C-Moll-Werken. Und nicht nur an das C-Moll Beethovens hat Mendelssohn wohl gedacht, sondern auch an das Cis-Moll der 22 Jahre zuvor entstandenen ‚Mondscheinsonate‘, an deren Triolen man sich in der 8. Variation der Viola-Sonate erinnert.

Auch die eindringliche langsame Einleitung der Ersten Satzes weist auf Beethoven hin. Das Hauptthema des ‚Allegros‘ - mit dem für den Mendelssohn so charakteristischen Aufschwung - ist, obwohl recht stürmisch, voller Eleganz, das Seitenthema munter und verspielt. Der Mittelteil eines klassischen Sonatensatzes ändert das Bisherige ab, zeigt es unter neuen Perspektiven. Eine relativ einfache Abwandlung ist die Umkehrung des Aufschwungs in einen Abschwung – so zu Beginn des kurzen, aber eindrucksvollen Mittelteils dieser Sonate. Aber der 15-Jährige zeigt mehr, dass er sich nämlich auch auf kontrapunktische Arbeit versteht. Der dritte Teil des Satzes greift auf den ersten zurück, verknappt ihn aber sehr – auch dies ist für Mendelssohn charakteristisch. Die ins Melancholische gleitende Coda überrascht mit einer ungewöhnlichen harmonischen Wendung.

Das reizende Menuett lebt von einem Dialog zwischen Klavier und Viola und einer sich anschließenden schönen Kantilene des Streichinstruments. Sehr originell: dass als Trio eine innige choralartige Melodie gewählt wird, der Harmonien von sanfter Farbigkeit unterlegt sind. Beachtenswert ist auch der Übergang zwischen Trio und Menuett-Teil II.

Eine Besonderheit des Variationensatzes sind die Melodieführung des Themas und die Art, wie Mendelssohn durch schöne Überleitungen die acht Variationen miteinander verbindet; dennoch ist jede Einzelne in ihrer Eigenart deutlich erkennbar: In der Ersten Variation gefällt der Wechsel zwischen hellen und dunklen Melodieteilen der Viola. In der Zweiten Variation unterlegen ausgeprägte Bassfiguren die leicht abgewandelte Melodielinie. In der Dritten stehen Viola und Klavier gegeneinander im Dialog und finden zum Miteinander, und in der anrührenden Vierten begleiten bewegtere Figuren des Klaviers das abgewandelte Thema. Dem Klavier gehört die Fünfte Variation; die Chromatik, die schon im Thema angelegt ist, macht sie besonders interessant. Die Viola tritt mit ihrer orgelpunktartigen Begleitung völlig in den Hintergrund. Und auch beim Spielwerk des Klaviers in der Sechsten Variation hält sie sich zurück. Das Fortissimo der Siebten lässt an einen Marsch denken, die Punktierung an die Französische Ouvertüre des Barock. Große Freiheit erlaubt sich Mendelssohn schließlich bei der achten Variation, die sich nahezu verselbständigt zu einem wunderschönen Adagio einer Klaviersonate. Von Freiheit zeugt auch das große Rezitativ als Überleitung zu einer Coda im höcht effektvollen Stretta-Stil.

Dass Mendelssohn für diese schöne Musik die Viola wählte, mag eine Anregung seines Lehrers Zelter gewesen sein, der selber ein Bratschenkonzert geschrieben hat; vielleicht wollte sich Mendelssohn auf diese Weise mit den Möglichkeiten auch dieses Instruments vertraut machen.

Oktober 2020



Violinsonaten / Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur

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